Solaris

Gesamtübersicht aller Kurzkritiken zu Solaris:

#02 11.07.08 deadlyfriend

Solaris

Vorne weg möchte ich erstmal sagen das ich kein großer Fan von Steven Soderbergh bin. Ich habe allerdings auch überhaupt nichts gegen ihn. Er hat ein paar gute Filme gedreht aber auch ein paar recht durchschnittliche, weshalb er für mich nie ein besonders auffälliger Regisseur war. Mit dem Remake von Solaris hat er aber den Vogel abgeschossen. Leider habe ich das Original nicht mehr 100%ig im Gedächtnis, aber das werde ich bald nachholen um die beiden besser vergleichen zu können.

Auf der Raumstation Prometheus gehen seltsame Dinge vor.
Der Leiter der Raumstation möchte aber nicht zur Erde zurück und bittet per Videobotschaft seinen Freund Dr. Chris Kelvin ins All zu kommen da er in ihm den einzigen sieht der noch helfen kann. Kaum angekommen stellt er fest das nur wenige Besatzungsmitglieder am Leben sind und keiner mit ihm über das Geschehene reden will. Solange bis es ihm selbst widerfährt......

Den ganz großen Wurf hat Soderbergh mit der Atmosphäre geschaffen. Jede Sekunde auf der Raumstation ist absolut beklemmend. Unüblicher Weise kann man von Anfang an nicht erkennen worauf der Film überhaupt hinaus will, wodurch er an von Minute zu Minute an Mystik gewinnt. Die verängstigten bzw. völlig desillusionierten Überlebenden scheinen einem fremd und unheimlich. Der geradezu majestätische Planet "Solaris" wirkt anfänglich einfach nur unglaublich schön, aber bei jeder weiteren Betrachtung immer bedrohlicher. Nicht vom Aussehen, aber aufgrund der jeweils vorangegangenen Dialoge und der fantastischen Schnitttechnik die den Planeten immer an der perfekten Stelle in Szene setzt. Man kann dadurch seine nicht offen erkennbare Macht unterschwellig fühlen, aber niemals danach greifen. Ebenso genial sind die Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut, um die übernächste Szene wieder verstehen zu können. Ein Schritt zurück um zwei nach vorne zu gewinnen. Der kongeniale Soundtrack von Cliff Martinez versetzt einen fast in Hypnose und er sitzt in jeder Szene dermaßen passend, das er von den Bildern niemals getrennt werden darf. Skeptisch war ich ob George Clooney die Rolle tragen kann, aber das gelingt ihm ausgezeichnet. Die Einsätze von Jeremy Davies sind eine Augenweide und auch Natascha McElhone weiß immer zu gefallen. An diesem Film wurde einfach gar nichts verkehrt gemacht!

Ein visuelles und inhaltliches Meisterwerk vor dem ich mich verbeuge und mit 10 Punkten im Gepäck wieder aufrichte

AW: Solaris

Einer der Filme die ich schon 100x in der Hand hatte, und dann wieder ins Regal zurück gelegt habe. Ich glaube der ist trotz deiner tollen Kritik nichts für mich. Ich hatte mal 10 min in TV gesehen, aber die kamen mir schon lang vor. Wenn er nochmal läuft nehme ich ihn auf.

AW: Solaris

Ich traue es mich ja kaum zuzugeben, aber ich habe den Film bisher erst einmal gesehen und empfand ihm damals als stinklangweilig. Seither hatte ich nie mehr das Bedürfniss, diesen noch einmal in den Player zu packen und die Erinnerung ist schon stark verlaßt, so daß ich diese Empfinden nun auch nicht näher begründen kann. Da "Solaris" aber immer noch Teil meiner Sammlung ist und mich deine Kritik jetzt doch ein wenig ins wanken brachte, werde ich ihm noch einmal eine Chance geben. Wann das sein wird, kann ich aber nicht sagen, da mein Widerwille noch nicht restlos gebrochen ist.

AW: Solaris

Den empfinden sehr viele als stinklangweilig. Du bist also in guter Gesellschaft.
Mich hat er direkt von Anfang an gepackt. Auch beim zweiten und dritten mal.Für mich ist der herausragend. Er ist allerdings unglaublich ruhig gedreht weshalb sich bei dem ein oder anderen schnell mal "Langeweile" einstellen kann. Normalerweise magst du aber doch ruhige Filme?

AW: Solaris

deadlyfriend schrieb:

Normalerweise magst du aber doch ruhige Filme?

Zum Vergrößern anklicken....

Richtig. Genau deshalb werde ich ihn mir nach der Schilderung deiner Eindrücke noch einmal ansehen. Gut möglich, daß ich den an einem falschen Abend gesehen und dann in eine persönliche Schublade gesteckt habe, in die er so nicht gehört. Muß mir dafür aber einen passenden Abend raussuchen, an dem ich für derartige Filme auch empfänglich bin.

AW: Solaris

da ich meistens Filme zu spaeterer Stunde schaue ist das bei mir immer ein guter Beweis dafuer ob er mir gefaellt oder nicht wenn ich ihn in einem Rutsch oder in mehreren Anlaeufen schauen muss weil ich eingeschlafen bin. Bei Solaris habe ich drei Versuche gebraucht. Die Erzaehlweise der Geschichte, das Agieren der wenigen Charaktaere, die von mir alles andere als "beklemmend" aufgenommene Atmosphaere. Selten bei einem Film derart gelangweilt und auch wenn ich den Filmverlauf nicht mehr wirklich im Kopf habe meine ich mich auch an diverse ungereimtheiten zu Erinnern, nur den Film noch mal antun werde ich mir nicht deswegen *g*
Trotz der guten Darsteller wuerde der Film bei mir eher am anderen Ende der Bewertungsskala landen

AW: Solaris

Das Remake habe ich im Kino gesehen. Optisch macht der Film einiges her, vor allem auf der großen Leinwand. Ansonsten habe ich mich zu Tode gelangweilt. Ich mag ruhige Filme, aber "Solaris" hat mich einfach nicht gepackt. Ganz im Gegensatz zum russischen Original, obwohl das noch länger und seltsamer ist.

AW: Solaris

Meine Frau und ich haben nach etwa 30 Minuten gelangweilt abgeschaltet.
Die erste Fassung von 1972 fand ich damals ganz originell, haben ihn aber seither nicht mehr gesehen. Der alte ist aber bestimmt immer noch besser als die 2002 Verfilmung.

AW: Solaris

Despair schrieb:

Ganz im Gegensatz zum russischen Original, obwohl das noch länger und seltsamer ist.

Zum Vergrößern anklicken....

Stimmt. Ist zwar auch ewig lange her, seit ich den gesehen habe. Aber das russische Original kommt dem Lem-Roman wesentlich näher, als es Solaris schafft.

AW: Solaris

Habe Solaris jetzt auch mal in diesem Thread geposted: Filme, die ihr gut findet, aber die meisten nicht


Aber da ging ich vorab schon aus. Ich kenne bislang nur 2 oder 3 Leute die davon ebenfalls so begeistert sind wie ich.