Klaus Kinksi
"Meine Empfindungen sind ein einziges Chaos. Schlingpflanzen, die mich zu ersticken drohen. Dschungel, aus dem ich mich herauskämpfen muß. Ich habe niemanden der mir hilft."
"Ich kenne meine Stimme und meine Ausdruckskraft, deren Skala grenzenlos ist. Der Rest wird aus dem Instinkt, aus der Situation entstehen, aus dem Schock des erlebten Augenblicks."
"Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut."
"Ich habe jahrelang gesagt, ich hasse die Menschen wie die Pest und möchte irgendwohin, wo keine Menschen sind. Heute weiß ich: Ich wollte das Gegenteil nicht zugeben."
Wenn man den Namen Klaus Kinski vernimmt, denkt man in den meisten Fällen sofort an ein exzentrisches, größenwahnnsinniges A...loch, doch wie Vieles im Leben hat auch hier die Medaille zwei Seiten.
Obige Zitate Kinskis sind u.a. aus seiner Autobiographie entnommen und verdeutlichen, das auch er selbst mit sich nicht im Reinen war. Er schwankte zeitlebens zwischen Provokation und Liebe, zwischen Jähzorn und Sanftmütigkeit. Zeitgenossen wie Joachim Fuchsberger oder sein Sohn Nikolai beschrieben ihn als sehr stillen und liebevollen Menschen, seine Tochter Nastassja Kinski hingegen lässt an ihrem Vater bis heute kein gutes Haar.
Geboren wurde er - heute vor 85 Jahren - am 18.10.1926 als Klaus Günter Karl Nakszyński in Zoppot, Freie Stadt Danzig (heute Sopot) in Polen. Er war das jüngste von vier Kindern des Apothekers Bruno Nakszyński und dessen Frau Susanne, die Krankenschwester war. Im Jahre 1930 zog die Familie nach Berlin, wo Klaus unter ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Die Schule besuchte er bis zur Untersekunda (10. Klasse), danach kam er in ein Wehrertüchtigungslager der HJ in Holland.
1944 wurde er in eine Fallschirmjägereinheit eingezogen und geriett in britische Gefangenschaft, wo er erste Theatererfahrungen sammeln konnte.
Nach dem Krieg kehrte Kinski nach kurzer Wanderschaft durch Deutschland nach Berlin zurück wo er am Schlosspark-Theater ein Engagement bekommt. Nachdem er dort angeblich in einem Wutanfall die Fensterscheiben zerstörte, wurde er nach einem Jahr entlassen. In den folgenden Monaten machte er seine ersten Gehversuche im Radio mit Hörspielen und gab öffentlich Rezitationen (u.a. Rilke) zum Besten.
1948 dann sein Debüt beim Film in dem umstrittenen Streifen Morituri. Bis Ende der 60er Jahre pendelte er - mit kurzen Unterbrechungen in diversen Krankenhäusern (Gelbsucht) und psychatrischen Einrichtungen - zwischen Theater, Film und Rezitationen, die er sowohl Live als auch auf erfolgreich Platten veröffentlichte.
Die bekanntesten Filme aus dieser Zeit sind natürlich die Edgar Wallace Verfilmungen, von denen er an insgesamt 16 ( u.a. Der Rächer, Das indische Tuch oder Der Zinker) mitwirkte. Vergessen darf man aus dieser Zeit auch nicht seine kleinen, aber nachhaltigen Rollen in David Leans Doktor Schiwago, Sergio Leones Für ein paar Dollar mehr und Sergio Corbuccis Leichen pflastern seinen Weg.
So wurde Kinski weltweit einem immer größeren Publikum bekannt und durch seine Rollenwahl, die er meistens mehr aus Geldmangel als aus künstlerischen Aspekten vornahm ( "Filme machen, bedeutet Geld. Geld bedeutet, sich freizukaufen aus der Sklaverei. Ich mache also weiter."), nahm ihn dieses Publikum immer mehr als eine Art Psychopath und Exzentriker wahr.
Diese Wahrnehmung verstärkte sich noch, als 1971 mit Aguirre, der Zorn Gottes, die sowohl fruchtbare als auch furchtbare Zusammenarbeit mit Werner Herzog begann.
In den folgenden Jahren bringen die beiden die beeindruckende Filme Nosferatu-Phantom der Nacht, Woyzeck, Fitzcarraldo oder Cobra Verde in die Kinos.
Die Dispute und Wutausbrüche während den Dreharbeiten (vor allem bei letztgenannten Film) sind mittlerweile legendär und Herzog würdigte die gegenseitige Hassliebe in der Doku Mein liebster Feind.
Im Jahre 1975 brachte Kinski seine Autobiographie "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund" heraus. Sie ist eine harsche Abrechnung mit sich selbst, seiner Familie und dem Filmgeschäft, so das das Buch schon bald aus rechtlichen Gründen nicht mehr verkauft werden durfte. Erst 1991 erschien dann die überarbeitete Fassung "Ich brauche Liebe".
1987 erfüllte sich Klaus Kinski einen Lebenstraum und beginnt die Arbeiten zu Kinski Paganini. Die Uraufführung 1989 in Cannes geriet wegen angeblicher pornographischer Inhalte zum Eklat. In Deutschland feierte der Film schlieslich 1999 seine Premiere.
Im 23. November 1991 starb Klaus Kinski in Kalifornien überraschend an einen Herzinfarkt.
Kinski war Zeit seines Lebens ein Suchender. Auf der Suche nach Liebe, Aufmerksamkeit, sich selbst und der Kunst. Das es auf dieser Suche Scherben gab, nahm er dabei billigend in Kauf, wenn es denn der Sache diente. Er war in seiner Persönlichkeit einzigartig. Einen wie Klaus Kinski wird es nie wieder geben. Schade eigentlich.
Ruhe in Frieden!!
"Meine Empfindungen sind ein einziges Chaos. Schlingpflanzen, die mich zu ersticken drohen. Dschungel, aus dem ich mich herauskämpfen muß. Ich habe niemanden der mir hilft."
"Ich kenne meine Stimme und meine Ausdruckskraft, deren Skala grenzenlos ist. Der Rest wird aus dem Instinkt, aus der Situation entstehen, aus dem Schock des erlebten Augenblicks."
"Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut."
"Ich habe jahrelang gesagt, ich hasse die Menschen wie die Pest und möchte irgendwohin, wo keine Menschen sind. Heute weiß ich: Ich wollte das Gegenteil nicht zugeben."
Wenn man den Namen Klaus Kinski vernimmt, denkt man in den meisten Fällen sofort an ein exzentrisches, größenwahnnsinniges A...loch, doch wie Vieles im Leben hat auch hier die Medaille zwei Seiten.
Obige Zitate Kinskis sind u.a. aus seiner Autobiographie entnommen und verdeutlichen, das auch er selbst mit sich nicht im Reinen war. Er schwankte zeitlebens zwischen Provokation und Liebe, zwischen Jähzorn und Sanftmütigkeit. Zeitgenossen wie Joachim Fuchsberger oder sein Sohn Nikolai beschrieben ihn als sehr stillen und liebevollen Menschen, seine Tochter Nastassja Kinski hingegen lässt an ihrem Vater bis heute kein gutes Haar.
Geboren wurde er - heute vor 85 Jahren - am 18.10.1926 als Klaus Günter Karl Nakszyński in Zoppot, Freie Stadt Danzig (heute Sopot) in Polen. Er war das jüngste von vier Kindern des Apothekers Bruno Nakszyński und dessen Frau Susanne, die Krankenschwester war. Im Jahre 1930 zog die Familie nach Berlin, wo Klaus unter ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Die Schule besuchte er bis zur Untersekunda (10. Klasse), danach kam er in ein Wehrertüchtigungslager der HJ in Holland.
1944 wurde er in eine Fallschirmjägereinheit eingezogen und geriett in britische Gefangenschaft, wo er erste Theatererfahrungen sammeln konnte.
Nach dem Krieg kehrte Kinski nach kurzer Wanderschaft durch Deutschland nach Berlin zurück wo er am Schlosspark-Theater ein Engagement bekommt. Nachdem er dort angeblich in einem Wutanfall die Fensterscheiben zerstörte, wurde er nach einem Jahr entlassen. In den folgenden Monaten machte er seine ersten Gehversuche im Radio mit Hörspielen und gab öffentlich Rezitationen (u.a. Rilke) zum Besten.
1948 dann sein Debüt beim Film in dem umstrittenen Streifen Morituri. Bis Ende der 60er Jahre pendelte er - mit kurzen Unterbrechungen in diversen Krankenhäusern (Gelbsucht) und psychatrischen Einrichtungen - zwischen Theater, Film und Rezitationen, die er sowohl Live als auch auf erfolgreich Platten veröffentlichte.
Die bekanntesten Filme aus dieser Zeit sind natürlich die Edgar Wallace Verfilmungen, von denen er an insgesamt 16 ( u.a. Der Rächer, Das indische Tuch oder Der Zinker) mitwirkte. Vergessen darf man aus dieser Zeit auch nicht seine kleinen, aber nachhaltigen Rollen in David Leans Doktor Schiwago, Sergio Leones Für ein paar Dollar mehr und Sergio Corbuccis Leichen pflastern seinen Weg.
So wurde Kinski weltweit einem immer größeren Publikum bekannt und durch seine Rollenwahl, die er meistens mehr aus Geldmangel als aus künstlerischen Aspekten vornahm ( "Filme machen, bedeutet Geld. Geld bedeutet, sich freizukaufen aus der Sklaverei. Ich mache also weiter."), nahm ihn dieses Publikum immer mehr als eine Art Psychopath und Exzentriker wahr.
Diese Wahrnehmung verstärkte sich noch, als 1971 mit Aguirre, der Zorn Gottes, die sowohl fruchtbare als auch furchtbare Zusammenarbeit mit Werner Herzog begann.
In den folgenden Jahren bringen die beiden die beeindruckende Filme Nosferatu-Phantom der Nacht, Woyzeck, Fitzcarraldo oder Cobra Verde in die Kinos.
Die Dispute und Wutausbrüche während den Dreharbeiten (vor allem bei letztgenannten Film) sind mittlerweile legendär und Herzog würdigte die gegenseitige Hassliebe in der Doku Mein liebster Feind.
Im Jahre 1975 brachte Kinski seine Autobiographie "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund" heraus. Sie ist eine harsche Abrechnung mit sich selbst, seiner Familie und dem Filmgeschäft, so das das Buch schon bald aus rechtlichen Gründen nicht mehr verkauft werden durfte. Erst 1991 erschien dann die überarbeitete Fassung "Ich brauche Liebe".
1987 erfüllte sich Klaus Kinski einen Lebenstraum und beginnt die Arbeiten zu Kinski Paganini. Die Uraufführung 1989 in Cannes geriet wegen angeblicher pornographischer Inhalte zum Eklat. In Deutschland feierte der Film schlieslich 1999 seine Premiere.
Im 23. November 1991 starb Klaus Kinski in Kalifornien überraschend an einen Herzinfarkt.
Kinski war Zeit seines Lebens ein Suchender. Auf der Suche nach Liebe, Aufmerksamkeit, sich selbst und der Kunst. Das es auf dieser Suche Scherben gab, nahm er dabei billigend in Kauf, wenn es denn der Sache diente. Er war in seiner Persönlichkeit einzigartig. Einen wie Klaus Kinski wird es nie wieder geben. Schade eigentlich.
Ruhe in Frieden!!