Nach 7 Tagen Ausgeflittert
Eddie Cantrow (
Ben Stiller) ist ein Mann mittleren Alters, welcher im Gegensatz zu vielen anderen Freunden und Bekannten noch nicht verheiratet ist und daher alleine durch sein Leben schreitet. Sein trostloses Leben findet ein jähes Ende als er durch Zufall die süße Lila kennen lernt. Bei beiden stimmt sofort die Chemie und der Start in einer glücklichen Beziehung kann nicht besser verlaufen. Doch eines Tages wird er mehr oder weniger genötigt, sie bereits nach ein paar Wochen zu heiraten und mit ihr ein glückliches Eheleben zu verleben – für die nächsten 40 oder 50 Jahre.
Doch dann kommen die Flitterwochen und die süße Lila zeigt ihr wahres Gesicht. Wie beim Genre der Komödie oder auch der romantischen Komödie klingt die Geschichte nicht neu, aber dieses Mal liegt es auch eindeutig daran, dass sie bereits zum dritten Mal verfilmt worden. Das Original stammt aus dem Jahre 1972 und firmierte in Deutschland unter dem Titel „Pferdewechsel in der Hochzeitsnacht“ und bereits 1976 gab es eine italienische Neuverfilmung mit dem Titel „Luna di miele in tre“.
Was bewog also die
Farrelly-Brüder diese Geschichte ein weiteres Mal zu erzählen? Die Frage wird wahrscheinlich nicht endgültig beantwortet werden können, aber es ist schon sehr naheliegend, dass sie bei dieser Handlung einfach genug Potenzial für ihre derben Witze gesehen haben. Die Farrellys sind einfach bekannt für ihren Humor, welcher sehr weit unter der Gürtellinie anfängt und noch viel tiefer geht. Ihren komödiantischen Höhepunkt haben sie damals mit „Verrückt nach Marry“ erreicht, welcher sogar diverse Kritiker begeisterte und das trotz (oder vielleicht gerade wegen) der Fäkal- und Spermawitzen. Auch ihre restliche Filmographie wirkt sehr homogen und auch wenn die Komödie „Schwer verliebt“ noch als recht harmlos angesehen werden kann, ist ihr humoristischer Stil stets vertreten. Sie machen sich einfach über alles und jeden lustig und selbst Behinderte bekommen ihr Fett weg. Sie stehen zu ihrem niveaulosen Humor und mit „Nach 7 Tagen Ausgeflittert“ wollten sie dem Zuschauer ein weiteren Tiefschlag verpassen und das mithilfe von vulgären Sexszenen, dem krassen Verhalten von Lila (ein Vorbote von „Brautalarm"?) und
Carlos Mencia, der wie ein mexikanischer
Rob Schneider wirkt.
Das Konzept geht auf und der gesamte Cast macht die Späße mit und Ben Stiller darf ein weiteres Mal vollkommen mit seiner Situation überfordert sein und selbst das genremäßige Happy-End wird noch ironisiert.
Wer auf den Humor von Ben Stiller und den Farrellys steht, bekommt eine erstklassige niveaulose Komödie mit extrem derben und lustigen Witzen präsentiert.
Also lasst euch nicht von dem doofen deutschen Titel abschrecken und genießt den Film.
