AW: Knight and Day
Knight and Day
Nur durch ein leichtes Anrempeln mit einem Geheimagenten am Flughafen wird June Havens (
Cameron Diaz) in ein konspiratives Komplott verwickelt, denn Ray Miller (
Tom Cruise) hat mithilfe des Zusammenstoßes den MacGuffin des Films an Bord des Flugzeugs schmuggeln können. Natürlich ist Ray Miller der gute Agent, welcher von seinem bösen Kollegen verraten worden ist und jetzt jagen alle Agenten ihn, sein MacGuffin und jetzt auch noch June...
Die Reputation von Tom Cruise hat in den letzten Jahren enorm gelitten und dem versucht er entgegenzuwirken, indem er sein eigens Image durch bewusste inszenierte Selbstparodie wie z.B. in „Tropic Thunder" aufpoliert. In der Actionkomödie von Regisseur
James Mangold ist die Trennung zwischen Karikierung seiner Agentenrolle Ethan Hunt von den „
Mission Impossible-Filmen“ und seinem selbstbewussten, strahlendem und arroganten Auftreten nur sehr klein, denn manchmal nimmt der Film seine Protagonisten zu ernst und so könnte manche Szenen unfreiwillig komisch wirken. Vielleicht ist aber selbst diese unfreiwillige Komik bewusst eingesetzt. Cameron Diaz bildet in diesem Film ein schönes und souveränes Gegenstück zum aalglatten Geheimagenten Cruise, obwohl beide nicht so gut harmonieren wie einst in „Vanilla Sky", merkt man ihnen dennoch ihre Spielfreude an.
Die Inszenierung erinnert an die guten alten Actionkomödien aus den 90er Jahren, denn hier strotzt nicht nur jede Szene von massenweise computergenerierten Effekten und die Kamera ist für eine aktuelle Produktion dieses Genres sehr ruhig gehalten.
Auch ein paar innovative Einfälle, wie z.B. das ständige Betäuben von June funktioniert im Film sehr gut und ruft beim Zuschauer ein Schmunzeln hervor. Und was vermutlich viel wichtiger ist: Auf diese Weise konnten die Produzenten auch gut Geld sparen, da so nicht alle Actionszenen gedreht werden mussten.
In diesem Film halten sich Action und Humor die Waage und das Tempo und das Timing von Mangold ist absolut souverän. „Knight and Day" ist ein gelungener Unterhaltungsfilm, welcher mithilfe von Eigenironie und halsbrecherischen Action überzeugen kann. Nur die Darstellung von Tom Cruise könnte für viele ein Kritikpunkt am Film sein, weil manchmal sein Schauspiel zu übertrieben scheint oder vielleicht unfreiwillig komisch wirken könnte.
Für mich ist diese ganze Show bewusst intendiert, aber dennoch kann ich mir sehr genau vorstellen, dass Cruise sich in dieser Rolle sehr wohl gefühlt hat.
Es kommt auf den Standpunkt an und wie der Zuschauer zu Tom Cruise steht, aber es macht eigentlich keinen Unterschied, ob der Zuschauer in diesem Film mit oder über Tom Cruise lacht, denn keine von den beiden Standpunkten schadet dem Filmt, da beide Sichtweisen den Film auf ihre Weise unterhaltsam gestalten.