Die Halunken

deadlyfriend

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Die Halunken:

#02 06.04.11 deadlyfriend
 
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deadlyfriend

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AW: Die Halunken

Die Halunken



In der Filmographie von Dario Argento erscheint der Film meist als Fussnote oder Randnotiz. Seine Fans verbinden ja zurecht eher das Horrorkino oder den Giallo mit seinem Namen. Da paßt eine Komödie oder ein Historiendrama, oder eben Beides, nicht so ganz ins Bild. Der Film selbst macht es dem Zuschauer aber auch nicht immer leicht, ihn gern zu haben. Zu wirr und konfus laufen die 5 Tage der "Cinque Giornate" ab. Zumindest auf den ersten Blick könnte man als Zuschauer ab und an genervt oder gelangweilt sein.
Auf den zweiten Blick erscheint dies aber anders.
Im Entstehungsjahr blickte Argento selbst auf die Studentenrevolte 1968 und seine Erfahrungen damit. Viel Ärger aber wenig Änderung. Nur die handelnden Personen wechseln. Diese Sichtweise transportierte er ins Jahr 1848 und lies den Gauner Cainazzo die Mailänder Revolution durchleben.
Im Knast sitzend bekommt er den Start durch einen Einschlag in seiner Zelle mit. Durch das gerade geschaffene Loch in der Wand entflieht er und befindet sich mitten im Chaos. Auf der einen Seite die Österreicher und auf der anderen Seite die Bürger und Revolutionäre. Überall herrscht Anarchie und Konfusion. Dies benutzte er aber auch als filmisches Stilmittel. Die Abenteuer die Cainazzo erlebt, haben nämlich oftmals keinen Bezug zur Haupthandlung und wirken völlig zusammenhangslos. Dies ist gewollt, kann aber den Zuschauer auch soweit irritieren, das man gelangweilt ist, weil die Haupthandlung nicht voran schreitet. Hinzu kommt der ständige Wechsel der Stilrichtungen. Mal bekommt man slapstickartige Einlagen, um in der nächsten Szene einem blutigen Shootout beizuwohnen. Die Mischung ist äußerst krude, aber sie hat ihren Reiz. Während in der ersten Hälfte der komödiantische Anteil noch klar führend ist, legt er in der zweiten Hälfte eher tragische und auch drastische Momente ein. Revolution eben.
Hier sind einfach ganz große und tolle Momente zu sehen, die sich aber eben auch mit unnötigen Passagen abwechseln, die den Film in die Länge ziehen. Auch wenn die Mischung so gewollt ist, funktioniert sie aus meiner Sicht nicht immer.
Hauptdarsteller Adriano Celentano, mit dem die Dreharbeiten laut Überlieferung nicht immer freundlich abliefen, ist aber ganz klar der Symphatieträger und macht seine Sache absolut hervorragend. Schon nach kurzer Zeit hat man ihn richtig gern und ist auf das nächste Abenteuer gespannt. Die Szenerie ist aber halt völlig Durcheinander. Mal wird geschossen, mal geliebt, mal die Seiten gewechselt, mal Reden geschwungen. Das einzige was dabei ans Tageslicht tritt, ist das Fehlen des Siegers. Keiner hat Recht und niemand nimmt außer unserem Tagedieb und seinem Kumpanen eine Rolle ein, die man als korrekt ansieht. Diese sind nämlich völlig unpolitisch und wissen im Grunde gar nicht worum es geht und woher die ganze Aufregung kommt. Irgendwas mit Demokratie und Pressefreiheit eben.

Für wen aber ist dieser Film zu empfehlen? Keine Ahnung! Argento-Fans werden ihn, so wie ich, erstmal aus Komplettierungsgründen ins Regal stellen. Die Celentano Fraktion wird das wohl aus den gleichen Gründen tun. Wenn man ihn aber schon mal im Regal hat, sollte man ihn sich auch unbedingt mal ansehen. Beide Gruppen bekommen immerhin auch was für ihr Fantum geboten. Argento überzeugt nämlich auch hier durch "bekannte" Einstellungen und Kameraführungen, und Celentano spielt wirklich hervorragend. Trotzdem bleibt der Film äußerst gewöhnungsbedürftig, aber auf dem zweiten Blick auch absolut interessant! Die Locations sind erstklassig und die Visualisierung ebenso. Die Handlung ist völlig konfus, hat aber genau darin auch ihren Reiz. Man muss sich auf diese Mischung nur erst einlassen.
 

Tarantino1980

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Danke für die Kritik. Ich konnte mir unter dem Film nie was vorstellen. Irgendwann wird er mit Sicherheit in meine Sammlung wandern, aber da er halt so sehr "aus der Art schlägt" steht er halt weiter unten. Zuvor muss ich mir dann halt noch Giallo, Jennifer und Pelts besorgen. Ach ja und Door into Darkness fehtl auch noch, dann hätte ich sie aber alle :D. Aber natürlich wird dieser Film dann auch irgendwann gekauft und wie gesagt durch Deine Kritik kann ich mir jetzt so grob ein Bild von dem Film machen. War es Deine Erstsichtung oder hattest Du ihn schonmal gesehen?
 

Die wilde 13

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Irgendwann wird er mit Sicherheit in meine Sammlung wandern, ...
Ich habe ihn schon. :p
Aber "natürlich" noch nicht gesehen :o Deadly's Kritik macht aber Lust, das bald zu ändern. Ist vielleicht sogar von Vorteil,wenn man, wie ich, noch nicht so tief in den Argentokosmos eingetaucht ist.
 
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deadlyfriend

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War es Deine Erstsichtung oder hattest Du ihn schonmal gesehen?


Hm, irgendwie Erstsichtung:rolleyes: Ich kannte ihn schon, aber das ist lange her und die damalige Kopie war unterirdisch und machte gar keinen Spaß. Deshalb hat es etwas gedauert, bis es zur Zweitsichtung kam. Ich hatte nur überhaupt keine Erinnerung, bis auf ein paar Grieselbilder. Deshalb eher Erstsichtung:)

Ich habe ihn schon. :p
Aber "natürlich" noch nicht gesehen :o Deadly's Kritik macht aber Lust, das bald zu ändern. Ist vielleicht sogar von Vorteil,wenn man, wie ich, noch nicht so tief in den Argentokosmos eingetaucht ist.

Das wäre der seltsamste Argento-Einstieg aller Zeiten. Damit würdest du sogar Tarantino überholen und sein Einstieg war schon extrem seltsam:D Aber nicht dadurch abschrecken lassen!!!!
 

Tarantino1980

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Das wäre der seltsamste Argento-Einstieg aller Zeiten. Damit würdest du sogar Tarantino überholen und sein Einstieg war schon extrem seltsam:D Aber nicht dadurch abschrecken lassen!!!!

Bitte was soll das denn heißen :nice:. Ich bleibe da bei mit Do you like Hitchcock kann man anfangen und für mich hat der Film auch weiterhin hohes Suchtpotential. Natürlich ist er nicht so genial wie seine früheren Werte aber ich finde ihn dennoch als einen sehr schönen Film mit viel Liebe zum Detail. Diese Videothek die im Film zu sehen ist ist ein Traum für jeden Filmfan ;).
 

deadlyfriend

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Meine aktuelle Sichtung bestätigt die geschriebenen Worte von 2011. Interessant ist allerdings wie viele Impressionen noch im Kopf waren, obwohl die letzte Sichtung so lange her ist. Mein Hauptaugenmerk lag diesmal auf den Bildern von Luigi Kuveiller, der ja auch als Kameramann von "A lizard in a woman`s skin", "Profondo Rosso" und "New York Ripper" tätig war und zudem auch mit Visconti und Billy Wilder arbeitete. Die Bilder sind auch hier einfach nur stark. Dennoch stören mich einige völlig überzogene Albernheiten (Entbindung :motz:), die bei mir nicht funktionieren. Einige andere dann schon (Die letzten Worte :lol: ). Zudem mag ich diese zynische Darstellung des ernsten Hintergrunds, der als Komödie getarnt wurde. Wenn der Humor etwas pointierter und weniger übertrieben gewesen wäre, hätte ich den Film richtig stark gefunden. So, sind aber halt eine Menge nervige Szenen am Start, die auf mich störend wirken. Die Botschaft des Films kommt dennoch an und die ist auch richtig gut!

@Tarantino1980
@Die wilde 13

Hattet ihr euch den eigentlich angesehen? Vor 11 Jahren klang das zumindest so :nice:
 

Tarantino1980

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@Tarantino1980
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Hattet ihr euch den eigentlich angesehen? Vor 11 Jahren klang das zumindest so :nice:

Ich hatte ihn etwas aus dem Fokus verloren udn hatte auch irgendwie gehofft das da mal eine Blu-ray rauskommt. Aber danke für die Erinnerung deadly, habe dann mal, verrückt wie man ist, für knapp 20 EUR mir die DVD nun bestellt.

@Die wilde 13: Also stehen die Zeichen gut das bald eine HD Auswertung erscheint, wäre nicht das erste mal das ich eine DVD zu einem Mondpreis kaufe und dann ein paar Monate später der Film auf Blu-ray neu rauskommt. :lol:
 
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