Voll das Leben - Reality Bites

Willy Wonka

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#02 30.03.11 Willy Wonka
 
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Willy Wonka

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Reality Bites – Voll das Leben


Jede Sekunde des Lebens zu genießen und es zu vermeiden seine Identitätsuche durch monotone Arbeit und Unkreativität zu behindern, ist das Ziel der viergliedrigen Clique (zwei Männer und zwei Frauen) im Film „Reality Bites“. Der Originaltitel des Films ist wieder einmal treffender und zeigt nur nebensächlich, was heutzutage vollkommen üblich geworden ist:
Die Emotionalisierung der Gesellschaft durch realistische Szenarien, wobei der Grad des Realismus zurzeit mehr dem Schein als dem Sein entspricht. Am Ende des Jahrzehnts gab es zwei Filme, welche sich dieses Thema intensiv gewidmet haben. Die Rede ist von „Die Truman Show“ und „Edtv“. Beide Filme konnten auf ihre Weise überzeugen.
Im Prinzip greift der zu besprechende Film dieses Thema gar nicht auf, weil wohl niemand mit dieser Entwicklung gerechnet hat. Viel mehr präsentiert uns Ben Stiller in seinem Regiedebüt die Suche nach dem Sinn des Lebens junger Individuen im zeitlichen Hintergrund der 1990er Jahre.

Er porträtiert die sogenannte Generation X. Diese neigt zur Skepsis gegenüber Statussymbolen und Konsum. Und auch ein leichter Hang zum Nihilismus schwingt stetig mit.

Doch wie verfilmt man diese Werte und diese Ideen einer Generation, welche versucht sich selbst zu finden. Ben Stiller führt seine Protagonisten durch die Aufnahmen von selbst gedrehten Szenen mit der eigenen Kamera ein und präsentiert uns direkt zu Beginn „Realtiy Bites“. Die Aufnahmen wurde gedreht vom zentralen Charakter des Films: Lelaina Pierce, die mit einer großartigen Ausstrahlung von Winona Ryder verkörpert wird.
Sie und ihre drei Freunde vermittelt uns dieses Lebensgefühl, indem sie gemeinsam in einer chaotischen Wohnung leben, rauchen, trinken, diskutieren und sich in verschiedenen Berufen oder Ambitionen profilieren müssen. Doch oft zerplatzen die Vorstellungen und Träume an der harten Realität und so muss sogar Lelaina kurzzeitig ihre künstlerischen Ambitionen als Dokumentarfilmerin verwerfen und einen „McJob“ ausführen.

Die Beziehungen der einzelnen Freunde ist der rote Faden des Films und die Einführung des aufgeweckten Medienmenschen (Ben Stiller), der sich in Lelaina verliebt, ist der Katalysator für die weiteren Entwicklungen im Beziehungsgeflecht der vier Freunde und gleichzeitig das Fundament für die romantisch-tragischen Elementen dieses Porträts. Doch die Tragik wird kaschiert mit einem leichten Humor und dieses trägt dazu bei, dass der Film (aus heutiger Sicht) leider ein wenig zu gewöhnlich geraten ist.
(Junge verliebt sich in Mädchen und Mädchen verliebt sich in Junge, aber beide wissen es noch nicht. Hinzu kommt noch eine Portion Witz und fertig ist eine romantische Komödie)
Vor allem gen Ende ist die Herkunft des Films zu deutlich erkennbar und die Ambitionen des Films scheitern an der Marktpolitik des Studios.
Denn von der ursprünglichen Idee, die Generation X zu charakterisieren und realistisch ihre Werte und Vorstellungen zu vermitteln, ist am Ende leider nicht mehr viel geblieben.

Es ist ein Film der 90er Jahre, was nicht nur anhand der ausgewählten Musik zu spüren ist, und wirkt wie ein kleines Relikt aus vergangenen Tagen, welches nur noch wenig Faszination auslöst, da das Porträt diese Generation nicht konsequent zu Ende geführt worden ist.
 
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Firefly

Filmvisionaer
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Doch wie verfilmt man diese Werte und diese Ideen einer Generation, welche versucht sich selbst zu finden.
Sie und ihre drei Freunde vermittelt uns dieses Lebensgefühl, indem sie gemeinsam in einer chaotischen Wohnung leben, rauchen, trinken, diskutieren und sich in verschiedenen Berufen oder Ambitionen profilieren müssen. Doch oft zerplatzen die Vorstellungen und Träume an der harten Realität und so muss sogar Lelaina kurzzeitig ihre künstlerischen Ambitionen als Dokumentarfilmern verwerfen und einen „McJob“ ausführen.

Letztendlich "scheitert" dieser Film genau an der Situation : will er ein Portrait der Generation X präsentieren, sind einfach die Klischees zu stark ausgeprägt.
Hier ist mal der Schwule, der "Stecher", die Nymphomanin, die Erfolglose, der Juppie,...
natürlich wird uns hier ein Bild von 4 jugendlichen beim Erforscher ihres Erwachsenwerdens gezeigt, aber das könen andere Filme sehr viel besser ( Frühstücksclub zb. ! )

Die Beziehungen der einzelnen Freunde ist der rote Faden des Films und die Einführung des aufgeweckten Medienmenschen (Ben Stiller), der sich in Lelaina verliebt, ist der Katalysator für die weiteren Entwicklungen im Beziehungsgeflecht der vier Freunde und gleichzeitig das Fundament für die romantisch-tragischen Elementen dieses Porträts. Doch die Tragik wird kaschiert mit einem leichten Humor und dieses trägt dazu bei, dass der Film (aus heutiger Sicht) leider ein wenig zu gewöhnlich geraten ist.
(Junge verliebt sich in Mädchen und Mädchen verliebt sich in Junge, aber beide wissen es noch nicht. Hinzu kommt noch eine Portion Witz und fertig ist eine romantische Komödie)
Vor allem gen Ende ist die Herkunft des Films zu deutlich erkennbar und die Ambitionen des Films scheitern an der Marktpolitik des Studios.
Denn von der ursprünglichen Idee, die Generation X zu charakterisieren und realistisch ihre Werte und Vorstellungen zu vermitteln, ist am Ende leider nicht mehr viel geblieben.
Es ist ein Film der 90er Jahre, was nicht nur anhand der ausgewählten Musik zu spüren ist, und wirkt wie ein kleines Relikt aus vergangenen Tagen, welches nur noch wenig Faszination auslöst, da das Porträt diese Generation nicht konsequent zu Ende geführt worden ist.
Auch hier muss ich dir rechtgeben, anstatt es richtig durchzuziehen, gibt es plötzlich diese Dreiecksbeziehung, die sehr aufgesetzt wirkt.
Das macht diesem Film leider zu Durchschnittsware.

Allerdings finde ich auch Ethan Hawke in dieser Rolle wirklich sehr gut, da zeigte sich schon sein talent für schwierige Rollencharaktere.

Mit mehr Mut zum Risiko wäre ein sehr guter Generation X Film geworden, leider war es Ben Stiller dies nicht möglich.
 

Willy Wonka

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AW: Voll das Leben - Reality Bites

natürlich wird uns hier ein Bild von 4 jugendlichen beim Erforscher ihres Erwachsenwerdens gezeigt, aber das könen andere Filme sehr viel besser ( Frühstücksclub zb. ! )

Wobei der Frühstücksclub kein Film der sogenannten Genaration X ist oder? Ich werde ihn mir auf jeden Fall bald angucken und dann mal meine Eindrücke schildern.

Auch hier muss ich dir rechtgeben, anstatt es richtig durchzuziehen, gibt es plötzlich diese Dreiecksbeziehung, die sehr aufgesetzt wirkt.
Das macht diesem Film leider zu Durchschnittsware.

Und vor allem das Ende des Films macht alles zunichte. Fröhlich wohnen sie zusammen in einem Haus und gründen ihre spießige Familie! Das ist genau das Gegenteil, was die Generation X anstrebte. Vermutlich wollte der Film aufzeigen, dass dieses Lebensgefühl nur eine kurze Zeit anhält und nur eine Phase in der Entwicklung zum richtigen Erwachsenen darstellt.

Allerdings finde ich auch Ethan Hawke in dieser Rolle wirklich sehr gut, da zeigte sich schon sein talent für schwierige Rollencharaktere.

Ja, man könnte es ein wenig erahnen, aber erst in „Before Sunrise" und „Before Sunset" konnte er die Weiterentwicklung dieses philosophierenden Mannes weiter entwickeln und hat in diesen beiden Film meiner Meinung nach eine Höchstleistung vollbracht. Die Chemie zwischen Julie Delpy und Ethan Hawk war auch deutlich besser als die Chemie zwischen Winona Ryder und Ethan Hawk.
 

Firefly

Filmvisionaer
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AW: Voll das Leben - Reality Bites

Wobei der Frühstücksclub kein Film der sogenannten Genaration X ist oder? Ich werde ihn mir auf jeden Fall bald angucken und dann mal meine Eindrücke schildern.
Das stimmt, den Breakfast Club erschien 1985, sprich 80er Jahre Generation.
Aber ich glaube schon, das Reality Bites sowas werden wollte wie Breakfast Club, aber das funktionierte einfach nicht. Den Breakfast Club ist einfach einzigartig in seiner Art und weise !
Und vor allem das Ende des Films macht alles zunichte. Fröhlich wohnen sie zusammen in einem Haus und gründen ihre spießige Familie! Das ist genau das Gegenteil, was die Generation X anstrebte. Vermutlich wollte der Film aufzeigen, dass dieses Lebensgefühl nur eine kurze Zeit anhält und nur eine Phase in der Entwicklung zum richtigen Erwachsenen darstellt.
Vermutlich, aber nicht konsequent genug, den das "Happy End" war einfach nur aufgesetzt !

Ja, man könnte es ein wenig erahnen, aber erst in „Before Sunrise" und „Before Sunset" konnte er die Weiterentwicklung dieses philosophierenden Mannes weiter entwickeln und hat in diesen beiden Film meiner Meinung nach eine Höchstleistung vollbracht. Die Chemie zwischen Julie Delpy und Ethan Hawk war auch deutlich besser als die Chemie zwischen Winona Ryder und Ethan Hawk.
Da hast du absolut recht
Für mich die absolute Steigerung war Gattaca, das war Schauspielerisch absolut genial ! Finde es sehr schade, das er von diesen Rollen ein bischen zuviel in Richtung Blockbuster/Mainstraim abgerutscht ist. Würde ihn viel lieber in solchen Charakterrollen wiedersehen !
 
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