Syriana

TheEnemy_Inside

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AW: Syriana

Syriana

Das Ölgeschäft ist ein hartes und Korruption macht es erst wirklich lukrativ. „Syriana“ beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema – beleuchtet es von vielen Seiten. Der Energiekonzern „Connex“ verlor erst kürzlich Rechte zur Ölförderung am Persischen Golf an ein chinesisches Unternehmen. Der kleine US-Konzern „Killen“ besitzt jedoch sollte Rechte, weshalb beide zum Konzern „Connex Killen“ fusionieren wollen.

Dies ist der Leitfaden des Films, welcher sich aus mehreren Handlungssträngen zusammensetzt. Es wird beispielsweise die Geschichte um Bennett Holiday (Jeffrey Wright) erzählt, welcher als Anwalt diese Fusion überprüfen soll. Ein weiterer Handlungsstrang dreht sich um Bob Barnes (George Clooney), einem CIA-Agent, der im Nahen Osten operiert – um Bryan Woodman (Matt Damon), der später als Berater des ältesten Sohnes des Emirs arbeitet.
Beide Söhne des Emirs streiten sich darum, wer nach dem Tod des Vaters regieren soll, wobei der ältere Bruder Nasir, Demokratie in seinem Land aufbauen will, wodurch die US-Interessen jedoch gefährdet sind und er von den Vereinigten Staaten so als Terrorist angesehen wird. Bob ist jedoch anderer Meinung... Nebenbei gibt es auch noch einen Handlungsstrang um Arbeiter in Saudi-Arabien, die durch die Fusionierung ihre Arbeit verloren und in extremistische Kreise gerieten.

So laufen alle Handlungen, mal mehr mal weniger spannend nebeneinander ab und werden mit dem Privatleben aufgefüllt. Dies ist teilweise eher belanglos und unwichtig – man versuchte dadurch wohl einfach den Charakteren mehr Leben einzuhauen.

George Clooney spielt wie alle anderen Schauspieler seine Rolle wie gewohnt gut, doch warum er dafür ein Golden Globe und einen Oscar gewann, ist mir schleierhaft, weil er immer gut spielt, diese Rolle aber nicht überragend war.
Dieser Polit-Thriller besitzt zwar eine interessante Story, die auch gut aufgesetzt ist, kann mich jedoch nicht so recht überzeugen. Spannung kommt nicht unbedingt auf und ein weiterer Kritikpunkt ist, dass viel arabisch gesprochen wird und man dann die Übersetzung lesen muss, was etwas nervt.


(Warner Bros., 2005)



Einschätzung: 6,5/10
 
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Tarantino1980

Screenplay
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Es freut mich das Du Dir nochmal die Mühe gemacht hast die KK zu schreiben Enemy, da der erste Versuch ja leider dem "Timeout" zum Opfer gefallen ist. Ich werde mich hier auch nochmal äußern, sobald ich den Film nochmal frisch gesehen habe. Meine letzte Sichtung liegt leider schon etwas zurück :o.
 

crizzero

Filmvisionaer
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Erstmal danke für deine tolle Kritik, Enemy! :hoch:
Dürfte dein visionärer Einstand sein oder?

Ich habe "Syriana" schon lange nicht mehr gesehen (aber ich wüsste auch nicht, dass ich danach Ausschau gehalten hätte). Spaß beiseite, der Film ist mir leider auch nicht sonderlich überragend in Erinnerung geblieben. Ich hatte ihn damals im Kino gesehen, das Steelbook damals günstig geschossen und seitdem aber nie wieder angeschaut. Irgendwie komisch, aber der Film ist eben kein leichter. Er ist vielleicht schon zu vielschichtig, setzt ein gewisses politisches Vorwissen voraus und verliert sich oftmals in Nebensächlichkeiten. Von mir würde er wohl nach wie vor 6/10 bekommen.

So laufen alle Handlungen, mal mehr mal weniger spannend nebeneinander ab und werden mit dem Privatleben aufgefüllt. Dies ist teilweise eher belanglos und unwichtig – man versuchte dadurch wohl einfach den Charakteren mehr Leben einzuhauen.

Schön umschrieben. Sehe ich genauso.

George Clooney spielt wie alle anderen Schauspieler seine Rolle wie gewohnt gut, doch warum er dafür ein Golden Globe und einen Oscar gewann, ist mir schleierhaft, weil er immer gut spielt, diese Rolle aber nicht überragend war.

Und nochmals dito. Vielleicht war er einfach an der Reihe. Die Academy kumuliert ja durchaus die guten Eindrücke über die Jahre und irgendwann muss der Oscar für diese Schauspielgrößen einfach her. In "Michael Clayton" spielt Clooney allerdings wirklich oscarreif. :hoch:
 

TheEnemy_Inside

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Es freut mich das Du Dir nochmal die Mühe gemacht hast die KK zu schreiben Enemy, da der erste Versuch ja leider dem "Timeout" zum Opfer gefallen ist.

Ja endlich, obwohl die erste KK besser war. Naja was solls.;)

Dürfte dein visionärer Einstand sein oder?

Wie warum? Du meinst mein KK-Debüt? Weit gefehlt, das ist meine 6te KK. ;)

Irgendwie komisch, aber der Film ist eben kein leichter. Er ist vielleicht schon zu vielschichtig, setzt ein gewisses politisches Vorwissen voraus

Ja das kann sein - aber hätte man Handlungen weggelassen, wäre er noch etwas weniger gut.
Aber ein politisches Vorwissen ist nicht unbedingt wichtig. Es wäre besser, da hast du schon recht, aber auch ohne kann man den Film verstehen - es wird ja doch recht viel erklärt.
 

smee

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Syriana


Egal wie oft ich mir diesen Film schon angeschaut habe (es muss jetzt das 5. Mal gewesen sein), ich kapier den einfach nicht. Und trotzdem hat der irgendwas besonderes.

Aktuell stellt er von allen Filmen mit eingebautem Kapierschutz die grösste Herausforderung für mich dar :) dieser kleine Film, der ein ganz großer ist, ich weiss es, ich weiss es ganz genau....:cool: ich habe nur noch immer kein vollen Zugang zu Ihm gefunden bzw Ihn entschlüsseln können (die Rolle von Clooney z.B. ???)

Ich finde Syriana ist irgendwie wie Blood Diamond aufgebaut, natürlich ohne dabei auch nur annähernd so reißerisch zu sein. Aber genau wie Blood Diamond hat auch Syriana ein Hauptthema (Öl), befasst sich aber noch mit vielen Neben-Themen die aber auch letztlich damit zusammenhängen. Auf der einen Seite nimmt er sich zum Beispiel u.a. sehr schön die CIA zur Brust (welcher in Syriana in meinen Augen endlich als genau dass Dargestellt wird, was es ist) bis hin zum Thema Korruption, welche Auswirkungen das auf die dritte Welt hat bis hin zu den elenden Leben in den Flüchtlingscamps usw. Der Film wagt es sogar einen Blick in die Seele eines Selbstmordattentäters zu werfen. Es stecken wohl nicht immer irgendwelche Fanatiker hinter den Anschlägen selbst, nein, dass überlassen diese Feiglinge anderen. Denn die zwei Jungs, die am Ende die Bombe hochgehen lassen waren vorher eigentlich mehr oder weniger die zwei nettesten Personen im ganzen Film. Man sieht aber sehr schön wie sie von den Fanatikern (noch während der Gebets- u. Unterrichtsstunde) quasi rekrutiert werden und was man Ihnen dabei die ganze Zeit einbläut, nämlich dass man sich ab sofort um Ihre Familien kümmern wird und dass dann die Zeit der Armut vorbei wäre usw

Und das ist nur ein Bruchteil der Story wie gesagt. Dann sind da noch die Handlungsstränge mit Matt Damon und Jeffrey Wright, die allesamt wirklich sehr sehr geil sind, aber wo ich wie gesagt immer noch nicht ganz durchblicke worum es da eigentlich genau geht :D Es geht irgendwie um eine Fusion von zwei ganz grossen Ölkonzernen und dass es dabei wohl nicht ganz mit rechten Dingen zugeht, aber was für eine Rolle dabei jeder spielt ist wirklich sehr schwer zu durchschauen.

Formal allerdings fand ich Syriana schon immer auf allerhöchsten Niveau. Es gibt Aufnahmen mit ungeheurer Intensität, wie z.B gleich der Anfang in Teheran, oder wenn George Clooney die Hochburg der Hisbollah besucht (alles übrigens Original Aufnahmen wie man im AK erfährt, war nicht ganz ungefährlich) und anschließend gefoltert wird. Auch Darstellerisch kann der Film voll auftrumpfen, jede kleine Nebenrolle ist hochkarätig besetzt, von William Hurt, Chris Cooper oder Amanda Peet bis zu einem Mark Strong und Christoper Plummer.

Und auch der leise, pulsierende Score wusste mir schon immer sehr zu gefallen, enorm Atmosphärisch. Ich sag ja, ein sehr geiler Film, wenn ich Ihn doch nur endlich mal richtig verstehen könnte…….

9/10
 
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