Zuletzt bearbeitet:
Charles Laughton einzige Regiearbeit fällt vor allem durch eine besonders eindrucksvolle Bildsprache auf.
...das war mir zu sehr "deus-ex-machina"-mäßig!
Schade, das Charles Laughton nur diesen einen Film abgeliefert hat. Wer weiß was der noch so gedreht hätte, da mir die Machart des Films ungemein zugesagt hatte.
Fand das Werk wirklich interessant, noch dazu für dieses Entstehungsjahr. Insbesondere die vielen interessanten Kamera- und Bild-"Besonderheiten" fielen mir positiv auf. Scherenschnittartige Bilder am Horizont, Licht- und Schattenspiele, die Tiere am Ufer während der surreal anmutenden Fahrt der Kinder im Boot. Dazu diverse Gesänge, schon bei der Titelsequenz angefangen.... Robert Mitchum habe ich so auch noch nicht gesehen, außer vielleicht nochmal ähnlich in "Ein Köder für die Bestie". Manche Verhaltensweisen der Personen muten etwas unnatürlich an, z.B. das pubertierende Mädchen, oder die Art, wie der Prediger schreit, wenn er 'mal was abbekommt. Das ist bestimmt nicht jedermann's Sache.
Die Deutung der Tiere, wie sie die wilde 13 beschreibt, finde ich höchst interessant. Charles Laughton hat hier wirklich etwas Besonderes geschaffen, was seiner Zeit voraus war. Dass z.B. die Tattoos auf den Fingern, die man ja mittlerweile schon in vielen neuen Filmen gesehen hat, hier ihren Ursprung hatten, ist so bemerkenswert, wie der dargestellte Kampf zwischen Gut und Böse als linke und rechte Hand Gottes bzw. des Teufels.
Kann mich dunkel erinnern :Das Geld als MacGuffin des Films zu verwenden, hat auch seine Schattenseiten, denn wieso geben die Kinder Harry Powell nicht einfach das Geld? Dadurch wären sie erst einmal außer Gefahr, denn es wurde deutlich, dass Powell wirklich nur am Geld Interesse hatte und mit dem Geld haben die Kinder bislang auch noch nichts gemacht außer es mit sich herumzutragen.
Kann mich dunkel erinnern :
War das nicht das Versprechen des Jungen zu seinem Vater, am Anfang es niemanden zu geben und immer zu verstecken ?
Vielleicht würde er damit aber seinen Vater enttäuschen, und das ist vielleicht schlimmer als das Wohl seiner Schwester, damals waren noch andere Zeiten ?Ja, was ich auch zu Beginn vollkommen verstehen kann, aber nachdem die Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden ist und Powell schon seine aggressive Seite gezeigt ist, würde ich nicht länger das Geheimnis bewahren, sondern ihm das Geld geben, weil er gefährdet doch damit unnötig das Leben seiner Schwester von sich selbst.
Vielleicht würde er damit aber seinen Vater enttäuschen, und das ist vielleicht schlimmer als das Wohl seiner Schwester, damals waren noch andere Zeiten ?
Kann es mir nur so vorstellen
Stimmt auch wieder, ist schwer zu sagen.Wobei der Vater ihm auch auftrug, dass er sich um seine Schwester kümmern sollte.
Mir reichte die unendliche Loyalität des Sohns zum Vater für dessen Umgang mit dem Geld!
Immerhin findest du, Willy, das mise en scène so beeindruckend wie ich...alleine diese drei Shots sind legendär:
Manchmal stören mich diese Aspekte bei Filmen auch nicht, aber dieses Mal hat es mich wirklich vom Film abgelenkt. Und sonst werden diese Aspekte der Nachvollziehbarkeit oder der Logik einer Handlung meist nur bei aktuellen Filmen kritisiert und bei älteren Filmen und Klassikern wird darüber hinweggesehen - so kommt es mir auf jeden Fall oft vor.
Vielleicht liegt es aber auch an der heutigen Gesellschaft und Sichtweise. Ich persönlich kann das Verhalten des Jungen nachempfinden. Ein Wort ist ein Wort und das wird nicht gebrochen. Das war früher ein wesentlich höher eingeschätzter Ehrenkodex. Da stand ein gegebenes Versprechen über Allem. Heute brauchst du zwei Unterschriften und doppelte Ausfertigung. Wenn früher eine Frau beispielsweise einen Ehevertrag verlangt hätte, wäre das nicht sonderlich gut angekommen. Für was auch, sie hat ihm ja das Wort gegeben. Das reichte!
Genau das ist der Punkt! Des Weiteren war der Respekt, die Treue oder, wie ich bereits schrieb, die Loyalität zu Authoritätspersonen, gerade zu Eltern, damals viel stärker ausgeprägt...