AW: Mr. Magoriums Wunderladen
Mr. Magoriums Wunderladen
Der liebenswerte Exzentriker Edward Magorium (Hoffman) zählt schlanke 243 Lenze und führt seit nunmehr 114 Jahren einen magischen Spielzeugladen. Ihm zur Seite steht die junge Molly Mahoney (Portman), deren Herz zwar sehr an dem Laden liegt, die aber auch gerne ihre brachliegende Musikerkarriere wieder in Schwung bringen möchte.
Da Magorium nun bald das Zeitliche segnet ("um 16:30"),möchte er gerne seinen Wunderladen in guten Händen sehen. Dazu hat er Molly auserkoren, die sich dafür aber so gar nicht berufen fühlt und auch der Laden selber hat da noch ein Wörtchen mitzureden....
Das Regiedebüt von Zach Helm ist eine berauschende Wundertüte geworden. Voller skurriler Einfälle und magischer Momente macht er einfach in jeder Sekunde eine Menge Spaß, vorausgesetzt man hat sich ein wenig Kindheit im Herzen bewahrt. Wenn nicht, geht es einem wie Henry Weston (Bateman), der, von Magorium als Buchhalter eingestellt, völlig blind für das magische Treiben ist.
Zu bestaunen gibt es viel, z.B. ein Fischemobilee aus frischen Fischen, eine Tür, deren dahinterliegenden Räumlichkeiten man mittels Drehrad selber bestimmen kann, einen Katalog, der die gewünschte Ware direkt ausspuckt und vieles mehr. All diese überbordende Fantasie ist wunderschön in Szene gesetzt und Helm verleitet auch die Akteure zu Höchstleistungen. Vor allem Dustin Hoffman ist die Spiellaune mit jeder Gestik und Mimik anzusehen. Seine Darbietung ist trotz aller Exentrik und Albernheiten niemals aufgesetzt oder gar overacted,sondern immer auf den Punkt liebenswert und charmant. Einfach klasse!! Das hat Robin Williams in
Toys oder vor allem in
Flubber schon schlimmer hinbekommen...
Natalie Portman hat es da schon schwerer. Einerseits weiß ihre Figur von der Magie des Ladens und ist dort glücklich, aber sie kennt auch das reale Leben außerhalb des Ladens und dort möchte sie endlich ihr Talent als Pianistin vorantreiben. Nicht immer gelingt Portman dieser Spagat und agiert zuweilen etwas steif und unbeholfen. In der Szene, in der sie ein ehemaliger Mitschüler im Laden entdeckt, läuft sie aber zu Hochform auf. Hin -und hergerissen zwischen ihrem Glück im Laden und ihrer Unzufriedenheit bedient sie diesen in einer Mischung aus Peinlichkeit und Stolz, der seinerseits völlig überrascht ist, das Molly keine Karriere gemacht hat.
Jason Bateman gibt den fantasielosen, aber herzlichen Sesselfurzer sehr sympathisch und freundet sich langsam mit dem kleinen Eric an. Die Szene, wo sich beide - getrennt von einer Glasscheibe - per Zettel unterhalten ist herzergreifend.
Alles in allem ein wunderschöner Film für Kinder und alle junggebliebenen. Hat ein normaler Spielzeugladen sowieso schon immer einen Hauch von Magie, so ist dieser Wunderladen in letzter Konsequenz der Ort von Magie und Kindheit, den wir uns auch als Erwachsene immer in unserem Herzen bewahren sollten. Ansonsten sind wir spätestens als Twen tot, auch wenn wir womöglich mal 243 Jahre alt werden sollten...
Magische 9/10