Shoot 'Em Up
Der noch bessere "Crank".
Genaugenommen eine Kreuzung aus "Crank" und "Hard Boiled" ist es, die wir da sehen, mit einem ordentlichen Schuß zynischer Selbstreflexion.
Ja, was soll man da groß sagen? Action nonstop, eingebettet in tiefdunkelschwarzen Humor dank des Babys, das dazu gebraucht wird, schier Unsittliches vom Stapel zu lassen. Man stülpt Babys keine getragenen Socken über den Kopf. Man schießt die Nabelschnur nicht mit der Knarre durch. Man lässt ein Baby nicht über den Boden einer öffentlichen Toilette rutschen. Man erklärt Babys nicht, wie Waffen funktionieren. Man lässt Babys kein Heavy Metal hören und ganz bestimmt schießt man nicht auf Babys! Was da dank dieses kleinen rosafarbenen Katalysators an Geschmacklosigkeiten aufgefahren wird, schlägt jeder Political Correctness in die Fresse.
Der Überhammer in dem Zusammenhang aber, dass in dem Film nicht geraucht wird! Bei dem zynischen Ton des Films, wie geil ist das denn, die obligatorische Fluppe absichtlich rauszulassen, die in heutigen Zeiten schon immer mehr aus dem Film verschwindet? Diese Karotte ist ein Statement!
Dann eben Clive Owen. Man sollte meinen, ein Jason Statham läuft außer Konkurrenz, aber Owen ist mindestens gleichauf. Alleine dieser Moment, als er an der Kaffeetasse nippt und das "aaah"-Geräusch macht...
Noch besser der Bösewicht. Giamatti wird zunehmend einer meiner Lieblingsschauspieler. Das war die manisch-ironische Overactingvariante von Philip Seymour Hoffmans Baddie in "M:I-3". Besser geht eigentlich nicht.
Bei Gevatter Splatter hat John Woo noch die Nase vorn, das war nicht explizit genug und zu viel CGI. Von der Story brauchen wir gar nicht zu reden.
Egal. Granate.
8/10