Ein Sommer In New York - The Visitor

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Ein Sommer In New York - The Visitor:

#02 19.01.10 Eclipsed
 
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Ein Sommer In New York - The Visitor


Ein einsamer, trauriger und alter Mann lernt durch besondere Umstände und besondere Menschen, wie es ist wieder aufzuwachen, wieder zu fühlen und wieder zu leben.
Eigentlich ein alter Hut aus Hollywoods Standardrepertoire, doch schon lange wurde diese Geschichte nicht mehr so frisch und so anrührend erzählt wie in Thomas McCarthys Independent-Drama The Visitor!

Walter Vale ist Professor an einem College in Connecticut. Seit dem Tod seiner Frau vegetiert er alleine vor sich hin. Er gibt seit 20 Jahren immer die gleiche Vorlesung und gibt nur vor, dass er gerade an seinem vierten Buch schreibt. Die Bitte einen Vortrag in New York zu halten nimmt er eher widerwillig an. In New York besitzt Walter eine Wohnung in der er schon seit Jahren nicht mehr war. Mit dem Pärchen Tarek und Zainab, welche seit zwei Monaten in der Wohnung hausen, hat er jedoch nicht gerechnet. Nach anfänglichen Berührungsängsten entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Walter und Tarek, die dadurch beginnt, dass der Musiker Tarek Walter das Djembe (afrikanische Trommel)-Spielen beibringt. Durch die Musik spürt Walter wieder so etwas wie Freude...bis Tarek verhaftet wird. Er und seine Freundin Zainab sind illegale Einwanderer...

Bis zu diesem Zeitpunkt hält man The Visitor noch für einen Feel-Good-Film. Erst dann spielt der Film seine dramatische Stärke aus, welche ihn von ähnlich gelagerten Filmen abhebt. Es ist nicht nur die Geschichte eines Menschen, sondern die einer Stadt, eines Landes, ja einer Welt nach dem 11. September 2001. Ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit und eine Abschaffung des Schwarz/Weiß-Denkens.
Dabei wird der Film nie zu politisch oder hält den Zeigefinger in die Luft, sondern bleibt immer ganz nah an den Menschen und ihrem Schicksal dran. Dies ist sehr erfrischend, da der Film so eine viel stärkere Botschaft vermitteln kann, als reine Einwanderer-Dramen wie z.B. Crossing Over.
Walter bleibt die Hauptperson, nicht Tarek, Zainab oder Tareks Mutter Mouna, die nach der Verhaftung ebenfalls von Michigan nach New York reist.
Am Ende des Films hat man alles gesehen: Aufstieg und Fall, Momente des Glücks und der Trauer, Einsamkeit und Liebe.

The Visitor ist großes, kleines Kino für ein kleines Klientel, das den Film dafür umso mehr zu Schätzen wissen wird. Richard Jenkins spielt die Rolle seines Lebens und ich hoffe sehr, dass er sich durch den Film wieder ins Gedächtnis der Filmemacher gespielt hat.

(9/10)

(Der Film läuft seit letztem Donnerstag im Kino. Ich habe die US-Blu-Ray gesehen und empfehle diese jedem, der auf deutschen Ton verzichten kann. Das Bild ist klasse und die BD ist günstig bei axelmusic zu beziehen!)
 
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2moulins

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AW: Ein Sommer In New York - The Visitor

Habe den Film heute mittag gesehen. Ruhiges Drama, sehr glaubhaft gespielt. Richard Jenkins wurde ja hierfür 2009 für den Oscar nominiert. Ein Happy-End, das bei einem Feelgood-Movie ohne Zeifel gekommen wäre (Der Professor hätte ja Terek's Mutter heiraten können :)), blieb aus. Aber wie Du ja schon geschrieben hast, ist es kein solcher Film. So bleibt eine anrührende Geschichte, über die man nachdenken kann.
 
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