Shuttle

Tarantino1980

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Shuttle


Aufmerksam bin ich auf diesen Film durch einen Trailer geworden. Der Trailer war schon perfekt. Er zeigt nur das Nötigste, weckt die Neugierde und im Nachhinein ist der Film anders verlaufen als der Trailer vermuten lies.

Edward Anderson hat hier einen schönen Psycho-Horrofilm abgeliefert. Von Anfang an übt der Film eine beklemende Atmosphäre aus. Man weiß sofort das irgendwas nicht stimmt und ist auch sehr schnell mitten im Geschehen drin. Zu Anfang denkt man einen 08/15 Thriller vor sich zu haben dessen Elemente man schon tausend Mal in den verschiedensten Variationen gesehen hat. Natürlich gibt es einige Szenen und Momente die man mit Sicherheit so oder so ähnlich schon einmal gesehen hat, aber der Grad der Inzenierung ist schon nicht schlecht gewählt. Anderson ist eine gute Misschung aus Psycho-Horror mit ein paar wenigen, dafür aber gut sitzenden Gore Elementen gelungen. Sie sind nicht übertrieben, also nachvollziehbar was den Film unheimlich realistisch erscheinen lässt.

Beim Cast hat Anderson eher Leute genommen die man nicht so kennt. Zum einen natürlich aus Budget Gründen zum anderen ist es aber auch angenehm da man sich so sehr auf die Story konzentrieren kann und zu Anfang vollkommen im dunklen tappt wer sich später als Held/Heldin rausstellt. Wenn man einen großen Blockbuster sieht ist einem irgendwie schon zu Anfang des Films klar wer später die Handlung vorantreiben wird, aber in diesem Falle hätte es jeder sein können.

Die Story ist zwar nicht sehr ausgeklügelt, dafür aber doch, wie ich finde, recht inovativ erzählt. Der Zuschauer bleibt relativ lange über die Motive im Ungewissen, wenn er sie aber erfährt, trifft es einen sehr tief aus meiner Sicht. Gerade das Ende hat wirklich einen Härtefaktor und ich rede hier nicht von einer Gore Szene, sondern vielmehr von einem psychischen Härtegrad, der wirklich nicht ohne ist.

Für mich ist es mal wieder ein schöner Psycho-Horrorfilm ohne übertriebene Goreszenen der mal wieder was anderes zeigt. Also für Leute die sich auch an gutgemachten B-Movies erfreuen können, kann ich hier definitiv zu einer Sichtung raten. Wer allerdings eher auf Mainstream Horrorfilme steht sollte die Finger davon lassen.

Wertung: 6.5/10
 
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Despair

Filmvisionaer
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AW: Shuttle

Im Großen und Ganzen kann ich Tarantino zustimmen, aber ein paar Dinge haben mir den Spaß dann doch ziemlich verhagelt. Wer den Film noch nicht kennt, sollte jetzt besser aufhören weiterzulesen.

Da wäre als Erstes der seltsame Fahrgast, der bereits im Bus saß. der war so seltsam, dass mir sofort klar war, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Der zweite Punkt ist die unrealistische Einkaufstour von Mel und das dämliche Verhalten der Kassiererin. Wer ruft denn bitteschön nicht sofort die Polizei, wenn er von einem verstörten, blutverschmierten Mädchen eine womöglich sogar mit Blut geschriebene Hilfenachricht bekommt? Am übelsten waren aber die Fehler beim "Endkampf": warum erstickt der Typ das blonde Mädchen aufwendig durch die Abgase des Busses, wenn er ihr einfach eine Kugel durch den Kopf jagen könnte? Dann müsste er auch seinen Bus vor dem nächsten Einsatz nicht lüften. :D Und warum verschwendet Mel nicht einen Blick an ihre vielleicht noch zu rettende Freundin? Und dann wäre da noch die wundersame Auferstehung des Fieslings, nachdem er durch einen Schuss niedergestreckt wurde... :spinner:

Das Ende war fies, hat mich aber nicht überrascht. Nachdem die Psychopathen-Thematik vom Tisch war, konnte man sich schnell denken, wohin die Reise geht.

Wären diese groben Ungereimtheiten nicht, würde ein gemeiner, optisch gelungener Thriller übrigbleiben, dem ich zwei Punkte mehr verpasst hätte. So gibt's leider nur 5/10 Punkte.
 

Tarantino1980

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Sehr schön das sich hier mal jemand zu Wort meldet, freut mich! :hoch:#

Da wäre als Erstes der seltsame Fahrgast, der bereits im Bus saß. der war so seltsam, dass mir sofort klar war, dass mit ihm etwas nicht stimmt.

Diese Frage stelle ich mir häufig bei Filmen, also ob sowas einem nur auffällt weil man sehr viele Thriller/Horrorfilme sieht, oder ob es auch für andere offensichtlich ist die nicht so viele Filme insbesondere aus diesen Genres schauen. Bei The Tourist war mir z.B., wie vielen anderen hier bestimmt auch, sehr schnell klar wo die Reise hingeht und über das "Aha-Erlebniss Ende" war ich alles andere als verwundert bzw. überrascht. Ich hatte sehr stark damit gerechnet. Worauf ich aber hinaus will ich hatte den Film mit einer bekannten gesehen und sie schaut nicht soviele Filme, erst recht nicht aus dem Genre Thriller. Sie war sehr überrascht vom Ende und hat es nicht kommen sehen. Von daher denke ich das sowas "uns" als Filmfreaks auffällt, aber jemand der nicht soviele Filme wie wir konsumiert, da könnte ich mir schon vorstellen das sowas wie ein seltsam wirkender Fahrgast nicht bemerkt bzw. nicht mit einer hohen Aufmerksamkeit betrachtet wird.

Der zweite Punkt ist die unrealistische Einkaufstour von Mel und das dämliche Verhalten der Kassiererin. Wer ruft denn bitteschön nicht sofort die Polizei, wenn er von einem verstörten, blutverschmierten Mädchen eine womöglich sogar mit Blut geschriebene Hilfenachricht bekommt?

Auch hier gibt es wieder zwei Ansätze! Hier in Deutschland würde man mit sicherheit sofort die Polizei rufen, aber in so einem Land wie Amerika? Wahrscheinlich war die Kassierin froh das dieses blutverschmierte Mädchen nicht den Laden verwüstet hat. Ich bin der Meinung das diese Szene eine bewusste Kritik an der Gesellschaft vom Regisseur war. Er wollte damit zeigen das man das offensichtliche in so einer Situation nicht sieht und wahrscheinlich die Kassierin noch dachte "Die ist auf Drogen die soll blos sehen das sie schnell verschwindet". In den USA ist diese Anonymität und Gleichgültigkeit noch viel extremer als in Deutschland, aber auch hier wird es aus meiner Sicht immer schlimmer. Vieleicht versuche ich hier die Szene auch nur etwas schön zu reden, aber für mich war diese Szene pure Absicht.


Am übelsten waren aber die Fehler beim "Endkampf": warum erstickt der Typ das blonde Mädchen aufwendig durch die Abgase des Busses, wenn er ihr einfach eine Kugel durch den Kopf jagen könnte? Dann müsste er auch seinen Bus vor dem nächsten Einsatz nicht lüften. :D Und warum verschwendet Mel nicht einen Blick an ihre vielleicht noch zu rettende Freundin? Und dann wäre da noch die wundersame Auferstehung des Fieslings, nachdem er durch einen Schuss niedergestreckt wurde... :spinner:

Hier stimme ich Dir zu, das fand ich auch alles etwas merkwürdig. Also von daher wäre auch ich hier dankbar für ein paar "Erklärungsansätze". Aber es ist ja leider häufger so das diese "Endkämpfe" nicht immer sehr realistisch sind. Wenn man alleine historisch betrachtet sieht wieviele Horrorfilme es gibt in denen der "Mörder" nur mit einem Messer bewaffnet ist. Gut man hat nicht immer eine Schußwaffe zur hand, aber gerade in einem normalen Wohnhaushalt gibt es so viele schöne Gegenstände. Man bedenke nur mal die gute alte Bratpfanne. Perfekt geeignet um z.b ein Messer abzuwähren und zusätzlich dem Angreifer mit ein paar geziehlten Schlägen das Gesicht neu zu designen :D. Aber hier wird lieber das Klischee des Horror Films bedient, sprich das man junge Frauen schreiend durch ein Haus laufen sieht anstatt das sie mal kurz überlegen und mit ganz normalen Gegenständen zumindest versuchen sich zu helfen.

Wären diese groben Ungereimtheiten nicht, würde ein gemeiner, optisch gelungener Thriller übrigbleiben, dem ich zwei Punkte mehr verpasst hätte. So gibt's leider nur 5/10 Punkte.

Wahrscheinlich, obwohl ich ihn immer noch als gut in Erinnerung habe, würde er bei mir heute auch etwas schwächer abschneiden, irgendwas so zwischen 5.5 bzw. 6/10.
 

Despair

Filmvisionaer
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Diese Frage stelle ich mir häufig bei Filmen, also ob sowas einem nur auffällt weil man sehr viele Thriller/Horrorfilme sieht, oder ob es auch für andere offensichtlich ist die nicht so viele Filme insbesondere aus diesen Genres schauen.

Daran könnte es liegen. Dir war der Typ also auch von Anfang an suspekt? Hat mich irgendwie an Ted aus "Scrubs" erinnert. :D

Auch hier gibt es wieder zwei Ansätze! Hier in Deutschland würde man mit sicherheit sofort die Polizei rufen, aber in so einem Land wie Amerika? Wahrscheinlich war die Kassierin froh das dieses blutverschmierte Mädchen nicht den Laden verwüstet hat. Ich bin der Meinung das diese Szene eine bewusste Kritik an der Gesellschaft vom Regisseur war. Er wollte damit zeigen das man das offensichtliche in so einer Situation nicht sieht und wahrscheinlich die Kassierin noch dachte "Die ist auf Drogen die soll blos sehen das sie schnell verschwindet". In den USA ist diese Anonymität und Gleichgültigkeit noch viel extremer als in Deutschland, aber auch hier wird es aus meiner Sicht immer schlimmer. Vieleicht versuche ich hier die Szene auch nur etwas schön zu reden, aber für mich war diese Szene pure Absicht.

Das ist möglich. Trotzdem kam mir die ganze Supermarktszene sehr konstruiert vor. Dass der Markt mitten in der Nacht komplett leer ist, geht noch in Ordnung. Die anscheinend nicht funktionierende Kamera/Rekorder (wo Mel ihren Notruf per Gebärdensprache loszulassen versucht) und der offene Ausgang mitten im Laden wirken aber unglaubwürdig. Da könnte ja Jeder ohne zu bezahlen vollbepackt rausmarschieren. :D
 
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