Durch einen zufälligen Artiken im Internet bin ich auf den Film jetzt kürzlich gestoßen! Tatsächlich hatte ich damals, was wahrcheinlich auch gut war da ich ihn damals bestimmt anders gesehe hätte als heute, einen großen Bogen um den Film gemacht habe weil ein damaliger guter Freund ihn sich in der Videothek ausgliehen hatte und er zu mir meinte das er ihm garnicht gefallen hat und das Bild viel zu dunkel war, was mit Sicherheit an seinen damaligen technischen Möglichkeiten lag, da ich mir ziemlich sicher bin das er den Film damals sich auf VHS ausgliehen hat und mit Sicherheit ihn auch auf seinem alten Röhrenfernseher gesehen hat. Also kann ich diesen Kritikpunkt aus heutiger Sicht schonmal total entkräften, ich hatte den Film jetzt auf Netflix gesehen und da war das Bild top! Auch wenn ich meiner Wertung nun etwas vorweg nehme, habe ich ihn mir direkt im Anschluss auf Blu-ray bestellt, weil ich den auf jeden Fall in meiner Sammlung benötige!
Tattoo
Bei „Tattoo“ handelt es sich um das Spielfilmdebüt von Robert Schwentke und nach diesem Film ist es nicht verwunderlich, dass Schwenkte jetzt lieber - und mehr - in Hollywood arbeitet. Er zeichnet selbst für das Drehbuch, über einen unbekannten Serientäter, welcher Tattoos von Menschen sammelt, verantwortlich und hat dieses gekonnt in Szene gesetzt.
Bei
Robert Schwentke und mir ist es wie bei einer Sinuskurve, entweder finde ich seine Werke richtig gut, oder richtig schlecht. mit Tattoo hat er mich ähnlich begeistert, wie bei seinen bisher letzten Arbeiten bei der SKY Produktion
Helgoland 513, aber wenn ich da z.B. an
R.I.P.D oder
Snake Eyes denke stellen sich bei mir sofort die Nackenhaare hoch, definitiv nicht meine Filme. Aber hier bei seinem Spielfilmdebüt hat er mich sehr abgeholt! Das Setdesign hat mir richtig gut gefallen!
Schwenkte orientiert sich sehr an den amerikanischen Thrillern und es gibt Parallelen zu Finchers „Sieben“ und „Das Schweigen der Lämmer“ und aufgrund dieses Potpourri von den übernommenen Elemente bekommt der Film den einzigen wirklichen negativen Beigeschmack.
Ich glaube das dies der Entstehungszeit des Filmes geschuldet ist, da zu diesem Zeitpunkt es in der deutschen Filmwelt noch nicht soviele gute, wie es heute der Fall ist, Thriller bzw. Krimis gab die zwar absolut mit den internatiolnalen Genre Vertretern mithalten könnten, aber dennoch die landesspeziefischen Eigenheiten und Gepflogenheiten mehr berücksichtigen. Stellenweise hat man hier bei Tattoo halt nicht das Gefühl das er in Deutschland spielt und es deutsche Ermittlungsbeamte sind, es fühlt sich halt wirklich eher wie ein amerikanischer Thriller mit Detectives an. Aber dennoch hat es
Robert Schwentke gut gelöst und wenn man hier ein klein wenig Filmauge zudrücken kann bekommt man einen tollen Serienkiller Film geliefert!
Viele Details sind zu vorhersehbar und gewöhnlich für dieses Gerne – mehr Mut und Innovation hätten den Film auf eine noch höhere Stufe gehoben, aber so ist dieser Film zum Teil eine Hommage an dem „Genre“ des Film-Noirs mit Elementen des neuen amerikanischen Thrillers. Doch dieser Drahtseilakt ist Schwentke nicht misslungen, denn er liefert einen sehr gut gefilmten Film ab, welcher an den richtigen Stellen das Tempo anzieht und für eine schöne Atmosphäre sorgt und so gar nicht wie ein gewöhnlicher deutscher Film wirkt, was zu einem großen Teil auch an der sehr guten Kameraarbeit liegt.
Die Inszenierung hat mir auch sehr gut gefallen und das Thema der Mordserie fand ich auch sehr gelungen aber z.B. die Figur der Maya war mir von Anfang an leider schon zu verdächtig. Sie wirkte z.b. direkt schon viel zu cool als sie das erste mal Minks und Schrader in der Wohung ihrer Bekannten begegnet ist. Und auch die Gespräche zwischen ihr und Schrader waren von Anfang an schon so abgebrüht das man spürte das sie nicht die Wahrheit sagt und sie was zu verbergen hat. Hier wäre es glaube ich für das Storytelling deutlich besser gewesen, wenn sie zu Anfang etwas naiver gewirkt hätte. Damit wäre dann sicherlich auch die Auflösung, das sie hinter all den Morden steckt, deutlich schokierender gewesen.
Auch die Schauspieler füllen ihre Rollen sehr gut aus und wirken mit ihren gebrochenen Persönlichkeiten wie einem alten schwarz/weiß Film entsprungen.
Mir hat der Cast hier auch sehr gut gefallen. Besonders
August Diehl, der zu dem Zeitpunkt auch noch nicht so bekannt war wie er es heute ist, hat hier wirklich schon einen tollen Job abgeliefert. Aber auch
Christian Redl hat mir sehr gut gefallen!
Deutschland hat bewiesen, dass in diesem Land auch Genre-Filme entstehen können, auch wenn sie sich stark an den amerikanischen Vorbildern orientieren und vielleicht nicht ganz deren Qualität erreichen, bietet dieser Film eine Perspektive für den aktuellen deutschen Film.
Das hast Du damals schon sehr gut erkannt und wie wir ja beide nun glücklicherweise wissen hat sich dies noch deutlich verstärkt und auch aus Deutschland kommen mittlerweile sehr starke Filme bzw. Serien aus diesem Genre. Eine tolle Entwicklung!
AW: Tattoo
Da kann ich dir nur zustimmen, hab mir das Digipack gleich bei Erscheinen des Films geholt, und ich war begeistert vond em Film, nur habe ich ihn schon länger nicht mehr gesehen, zu der Zeit als er herauskam war ich auf der Suche nach einer Tattoowierung und habe es dann aber auch irgendwie gelassen. Aber ich muss ihn mir mal wieder anschauen und eine Kritik schreiben wenn ich dazu komme, aber meine Bewertung war schon damals eine gute 8 / 10 und ich denke das wird es auch bleiben.
Bei Deiner Bewertung gehe ich absolut mit. Hast Du ihn seitdem nochmal gesehen?
Ich habe mir heute dann direkt die Blu-ray auf eBay für 8 EUR geschossen und gebraucht das schöne DVD Digipack das optisch was her macht für 4 EUR gebraucht auf Amazon gekauft. Die Extras waren zwar auch auf der Blu-ray alle mit drauf, aber optisch mag ich natürlich Digipacks sehr, daher werde ich die Blu-ray da reinpacken.
Ich werde mir den Film dann auch nochmal mit Audiokommentar von mit Regisseur
Robert Schwentke und Szenenbildner
Josef Sankt Johanser dann ansehen, da hier hoffentlich auch noch ein paar interessante Insdides dabei sein werden.