Requiem
Erzählt wird in "Requiem" die wahre Geschichte der Anneliese Michel, die am 1. Juli 1976 wegen Entkräftung an einem Exorzismus starb.
Anders als ein etwa zeitgleich erschienener US-Film, der sich klar als Horrorfilm verstand und auf Schockmomente aus war, ist bei Schmids Film das Drama um Michaelas Person der Mittelpunkt der Geschichte und zeigt uns die Hintergründe des Geschehens eindrucksvoll und fast schon schmerzlich realistisch auf.
Sandra Hüllers' Leistung ist hier phänomenal und lässt uns glaubhaft ihr Martyrium miterleben. Aber auch sämtliche anderen Darsteller überzeugen vollends in ihren Rollen.
Als Zuschauer ertappt man sich des öfteren dabei, selbst helfen zu wollen, da sowohl ihre Freunde als auch die Eltern mit der Situation schlicht überfordert scheinen.
Der junge Priester ist so versteift darauf ihr die "Dämonen" auszutreiben, das man eine große Wut ihm gegenüber aufbaut.
Desweiteren macht uns der Film klar, wie leicht es ist, Personen durch ihren Glauben zu beeinträchtigen und sie etwas tun zu lassen, was sie vielleicht gar nicht wollen.
Ein extrem tragisches Drama, dessen Wirkung noch lange nach Filmende anhält und zum Nachdenken anregt!
Hans Christian Schmid ist mit "Requiem" ein weiteres Meisterwerk gelungen!
Bewertung: 9,5 / 10 Punkten