The Stendhal Syndrome

Despair

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The Stendhal Syndrome

Die Polizistin Anna Manni, die sich auf der Spur eines Vergewaltigers und Frauenmörders befindet, hat urplötzlich mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: während eines Museumsbesuchs verliert sie sich in den dort ausgestellten Kunstwerken, taucht regelrecht in sie ein – und bricht zusammen. Zu allem Überfluss verliert sie kurzzeitig ihr Gedächtnis und der sympathische junge Mann, der ihr wieder auf die Beine hilft, entpuppt sich als äusserst unangenehmer Zeitgenosse...

Meine Inhaltsangabe beschreibt absichtlich nur die ersten Minuten dieses sehenswerten Thrillers aus der Feder Dario Argentos. Das namensgebende Stendhal-Syndrom, welches Anna heimsucht, spielt nämlich nur eine untergeordnete Rolle und ist lediglich eine Facette ihrer problembehafteten Persönlichkeit. In opulenten Bildern wird die zerbrechliche Psyche einer Frau beschrieben, die mit den Dämonen ihrer Vergangenheit in Verbindung mit den aktuellen Geschehnissen zu kämpfen hat. Das geschieht für Argento-Verhältnisse zwar relativ blutarm, aber nicht minder intensiv. Asia Argento und Thomas Kretschmann liefern eine sehr überzeugende Vorstellung ab, die – trotz gelegentlicher Längen – zu keinem Zeitpunkt enttäuscht. Es sei denn, man erwartet einen Splatterfilm – hier ist eher die italienische Variante eines Hitchcock-Movies angesagt. Und obwohl die Klasse des britischen Meisters niemals erreicht wird, ist Argento in einigen Szenen verdammt dicht dran. Aber leider nicht nahe genug, ein cineastischer Meilenstein ist „The Stendhal Syndrome“ definitiv nicht. Die Computertricks wirken aufgesetzt und wären imo nicht nötig gewesen. Einige Szenen sind schlichtweg zu lang und der Spannung nicht gerade zuträglich. Trotzdem mag ich diesen Film, insbesondere wegen des zwar wenig überraschenden, aber in den letzten Sekunden extrem fies daherkommenden Endes, das so gar nicht zum Rest des Films passen will. Interpretationen sind erwünscht! (Möglicherweise sehe ich da mehr, als vorhanden ist...
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)

7,5/10 Punkte
 

ma(c)festus

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AW: The Stendhal Syndrome

Stendhal Syndrom ist einer der besten Filme die Dario Argento je gemacht hat.Weil es ihm hier nicht nur um billige Schocks und brutalstmögliche Morde ging,sondern auch um eine Story.Stendhal Syndrom ist eine irrwitzige Variation von Hitchcocks Vertigo.Giallo erzählt von Identitätsverlust,vom Wechsel der Geschlechterrollen und Persönlichkeitsspaltung Asia Argentos spielt mit beispielloser physischer Präsenz,sie kann einstecken und auch austeilen.Die es aber dafür schafft,echtes Mitgefühl und Mitleid für die Hauptfigur im Betrachter entstehen zu lassen.Stendhal Syndrom ist eher ein Kriminal als ein Horrorfilm, dass heißt aber nicht das er vollständig auf blutige Szenen verzichtet würde.Vor
allem aber schafft der Meister hier wieder eine einzigartige Atmosphäre des Terrors und der Angst wenn aber auch in einem anderen Rahmen,als sonst bei ihm üblich,und dazu ein Soundtrack von Morricone.

Wertung: 8 / 10 Punkten
 

deadlyfriend

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AW: The Stendhal Syndrome

Habe mir den gerade nochmal angesehen und bin nach wie vor höllisch begeistert. Der Film ist einfach der Wahnsinn und leider völlig unterbewertet. Obwohl, in der ofdb gibt es dann doch einige ganz hohe Wertungen.
Für mich gibt es hier nur ganz wenig auszusetzen. Einmal die Szene mit dem Telefon (Kretzschmann hinter Asia) und die Tabletten-in-Kehle Bilder. Ansonsten ist der perfekt. Dramaturgisch wie visuell. Leider wird er so ein wenig als B-Horror angesehen was ihm überhaupt nicht gerecht wird. Psychodrama mit Horroreinlagen trifft es eher. Argento hat sich da auf völlig anderem Terrain bewegt und das ist ihm erstklassig gelungen. Asia gefiel mir ebenfalls super und die letzten Minuten sind einfach nur überirdisch.
Gerade das Kretzschmann lebendig ins Wasser ging, war der Hammer. Deshalb erwartete man den obligatorischen Shodown und wurde völlig überrumpelt. Beim ersten Ansehen zumindest;)
Auch die Geschichte der Krankheit Stendhal Syndrom finde ich äußerst interessant und habe das mal nachgelesen. Fast perfekter Film des Meisters:hoch:
 

deadlyfriend

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AW: The Stendhal Syndrome

Mich würde mal interessieren, wie hast du das Ende verstanden hast. Ich kann mich nicht mehr so ganz daran erinnern, weiß aber noch, dass ich es ausgesprochen fies fand. Muss den Film auch mal wieder schauen...


Was meinst du mit verstehen? Sie ist völlig an der ganzen Sache zerbrochen und hat eine zweite Identität angenommen. Die von Kretzschmann. Das sie psychologisch nicht ganz gefestigt ist, sah man ja am Stendhal Syndrome, das er wohl auch hatte. Er wusste das er sie psychisch vernichten kann und hatte das wohl auch vor. Deshalb kam sie auch lebend davon. Sie psychisch zu zerstören brachte ihm den größeren Kick als sie umzubringen.
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: The Stendhal Syndrome

Was meinst du mit verstehen? Sie ist völlig an der ganzen Sache zerbrochen und hat eine zweite Identität angenommen. Die von Kretzschmann. Das sie psychologisch nicht ganz gefestigt ist, sah man ja am Stendhal Syndrome, das er wohl auch hatte. Er wusste das er sie psychisch vernichten kann und hatte das wohl auch vor. Deshalb kam sie auch lebend davon. Sie psychisch zu zerstören brachte ihm den größeren Kick als sie umzubringen.

Ich meine nur die letzten paar Sekunden, wo sie weggetragen wird. Diese Leute kommen mir arg seltsam und irgendwie nicht zum Rest des Films passend vor. Deswegen habe ich die Vermutung, dass Argento irgendeinen Insiderwitz oder eine Anspielung auf einen Film/ein Genre untergebracht haben könnte. Ähnlich wie bei "Mother Of Tears", wo das Lachen beider Protagonisten am Ende so wirkt, als würde sich Argento über seinen eigenen Film lustig machen.

Aber wie ich bereits in meiner Kritik geschrieben habe: vielleicht interpretiere ich da etwas hinein, was gar nicht da ist.
 

Darkknight666

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AW: The Stendhal Syndrome

Gibt es den Film jetzt eigentlich noch irgendwo, den Amazon hat ihn scheinbar nicht, er würde mich interessieren.
 

deadlyfriend

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Ich meine nur die letzten paar Sekunden, wo sie weggetragen wird. Diese Leute kommen mir arg seltsam und irgendwie nicht zum Rest des Films passend vor. Deswegen habe ich die Vermutung, dass Argento irgendeinen Insiderwitz oder eine Anspielung auf einen Film/ein Genre untergebracht haben könnte. Ähnlich wie bei "Mother Of Tears", wo das Lachen beider Protagonisten am Ende so wirkt, als würde sich Argento über seinen eigenen Film lustig machen.

Aber wie ich bereits in meiner Kritik geschrieben habe: vielleicht interpretiere ich da etwas hinein, was gar nicht da ist.


Jetzt weiß ich worauf du hinauswillst. Die ständig wechselnden Personen die um sie rumstehen. Da muss ich echt passen. Er hat sich bestimmt was dabei gedacht.:D

Gibt es den Film jetzt eigentlich noch irgendwo, den Amazon hat ihn scheinbar nicht, er würde mich interessieren.

Bekommt man problemlos bei Filmundo und auch bei der ofdb.
 

Darkknight666

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AW: The Stendhal Syndrome

Ich glaube noch nicht, zumindest fällt mir keiner ein den ich schon gesehen habe, bin also noch jungfräulich was das angeht.
 

deadlyfriend

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AW: The Stendhal Syndrome

Ich glaube noch nicht, zumindest fällt mir keiner ein den ich schon gesehen habe, bin also noch jungfräulich was das angeht.



Was eine interessante Frage aufwirft: Ist "The Stendhal Syndrome" ein guter Argento-Einstiegsfilm? Despair? Despair, wo bist Du?

Der Film ist schon recht ungewöhnlich, aber das sind die Filme von ihm sehr oft. Ich empfehle zu Beginn oftmals "Phenomena". Aber warum eigentlich nicht ? "Stendhal Syndrome" hat eine gute Story, schöne Aufnahmen, ohne aber die Argento typischen Kamerafahrten zu zelebrieren und eine bildhübsche Hauptdarstellerin dazu. Spannend ist er, brutal auch. Hat viele Einflüsse aus einer Psychostudie und Elemente aus dem Drama. Was will man eigentlich noch? Fang ruhig mit dem an:D
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: The Stendhal Syndrome

Was eine interessante Frage aufwirft: Ist "The Stendhal Syndrome" ein guter Argento-Einstiegsfilm? Despair? Despair, wo bist Du?

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Wenn man keinen Horrorfilm erwartet, ist "The Stendhal Syndrome" eigentlich nicht verkehrt. Ansonsten würde ich "Suspiria" vorschlagen - gleich in die Vollen. :D

Ich wurde von "Profondo Rosso" angefixt, hat ebenfalls bestens funktioniert.
 

Tarantino1980

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AW: The Stendhal Syndrome

Ich habe ihn gerade zu Ende geschaut und ich muss sagen ich bin hin und weg. Ein sehr intensiver Film! Eine super Mischung aus sehr gut eingefangenen Bildern und einem Soundtrack der mich jetzt sogar noch in seinem Bann hat! Wirklich genial.

Asia Argento spielt einfach genial und die Regie Arbeit ihres Vaters ist auch nur atemberaubend! Ich war von der ersten Minute des Films an total überwälltigt. Vieles spielt sich aus meiner Sicht im Kopf des Zuschauers ab. Viele Szenen fand ich sehr intensiv, wo man als Zuschauer einfach nur ein Gefühl der Hilflosigkeit hat wie z.B. die Szene in der Anna das zweite mal von Alfredo aufgesucht wird. Man hat als Zuschauer nur den einen Gedanken im Kopf "Das kann doch nicht sein, das diese junge Frau dasselbe nochmal ertragen muss".

Was im laufe des Filmes mit Anna psychisch passiert ist einfach perfekt inzeniert. Ihre transformation vom Opfer zum Täter ist in den letzten Minuten des Filmes einfach sehr bedrückend und beängstigend dargestellt. Die Vermutung eines solchen Endes kam jedoch schon ab dem Zeitpunkt wo sie halt sich das erste mal diese blonde Perrücke angezogen hatte und dann diese Kunstdrucke sich angesehen hat und das erste mal auf Mary traf. Dort wirkte sie einfach zu "unbeschwert" und das passte eifnach nicht zu ihrem restlichen verhalten. Ab diesem Zeitpunkt merkte man das Anna "tot" war und Alfredo besitz von ihr angenommen hat. Einfach nur super gespielt von Asia Argento!

Die letzte Szene kam mir auch etwas komisch vor. Ich habe es mir beim ansehen so erklärt das sie halt, trotz allem was Anna angerichtet hat, in Ihr noch die liebe Kollegin gesehen haben, die man Jahre lang kennt, mit der man viel erlebt hat und vorallem die selber viel erleiden musste. Also waren alle Bemüht das ihr nichts passiert und wollten sie vorallem vor sich selber schützen!

Allerdings kam mir die ganze Zeit ihr Vorgesetzter etwas komisch vor. Keine Ahnung warum. Vieleicht hat Argento hier tatsächlich einen "Insider" eingebaut der sich mir nicht erschließt. Sollte man mal googlen.

Das es hier nur die Höchstwertung geben kann ist hoffentlich klar! ;)
 
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AW: The Stendhal Syndrome

@Darkknight Da mein Beitrag vorher viele Spoiler zum Film hatte, hab ich das hier seperat verfasst!

Gibt es den Film jetzt eigentlich noch irgendwo, den Amazon hat ihn scheinbar nicht, er würde mich interessieren.

Also wenn Du ihn Dir anschaffen willst würde ich Dir zu dieser Version raten. Gibt es beim Medienversand. Die DVD ist echt gut also hat ein schönes Bild und auch einen guten Ton!

Was eine interessante Frage aufwirft: Ist "The Stendhal Syndrome" ein guter Argento-Einstiegsfilm?

Ich weiß nicht ob es ein guter Argento-Einstiegsfilm ist. Bei mir war es ja Do you like Hitchcock? der mich auf den Geschmack gebracht hat. Gut mein erster "bewusster" Argento war dann auch Suspiria, aber wie gesagt Do you like Hitchcock? hat mir sehr gut gefallen und da wusste ich noch nicht das er von Argento ist. Also vieleicht solltest Du mit dem mal anfangen. Wie ich finde hat er viele typische Argento Elemente, aber ist auch etwas mehr "mainstream" also gerade wenn man sonst noch keinen Film von ihm kennt könnte ich mir vorstellen das so der Einstieg etwas leichter ist. Oder aber, wie hier vorgeschlagen, Du springst direkt ins kalte Wasser und hoffst das The Stendhal Syndrome oder Suspiria direkt eine ähnlich Faszination auf dich haben wie auf mich!
 

deadlyfriend

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Ich habe ihn gerade zu Ende geschaut und ich muss sagen ich bin hin und weg. Ein sehr intensiver Film! Eine super Mischung aus sehr gut eingefangenen Bildern und einem Soundtrack der mich jetzt sogar noch in seinem Bann hat! Wirklich genial.

Freut mich das zu lesen:hoch:

Asia Argento spielt einfach genial und die Regie Arbeit ihres Vaters ist auch nur atemberaubend! Ich war von der ersten Minute des Films an total überwälltigt. Vieles spielt sich aus meiner Sicht im Kopf des Zuschauers ab. Viele Szenen fand ich sehr intensiv, wo man als Zuschauer einfach nur ein Gefühl der Hilflosigkeit hat wie z.B. die Szene in der Anna das zweite mal von Alfredo aufgesucht wird. Man hat als Zuschauer nur den einen Gedanken im Kopf "Das kann doch nicht sein, das diese junge Frau dasselbe nochmal ertragen muss".

Ja, das ist wirklich hart. Das das auf die Psyche schlägt ist für mich deshalb absolut nachvollziehbar. Sie ist nicht einfach irre, sondern wird mental gebrochen. Allerdings muss man Kretzschmann auch lobend erwähnen. Er spielt das wirklich klasse!

Was im laufe des Filmes mit Anna psychisch passiert ist einfach perfekt inzeniert. Ihre transformation vom Opfer zum Täter ist in den letzten Minuten des Filmes einfach sehr bedrückend und beängstigend dargestellt. Die Vermutung eines solchen Endes kam jedoch schon ab dem Zeitpunkt wo sie halt sich das erste mal diese blonde Perrücke angezogen hatte und dann diese Kunstdrucke sich angesehen hat und das erste mal auf Mary traf. Dort wirkte sie einfach zu "unbeschwert" und das passte eifnach nicht zu ihrem restlichen verhalten. Ab diesem Zeitpunkt merkte man das Anna "tot" war und Alfredo besitz von ihr angenommen hat. Einfach nur super gespielt von Asia Argento!

Natürlich war die Veränderung zu sehen, aber dadurch das man die Leiche nicht gefunden hat, bot Argento dem Zuschauer zwei Möglichkeiten an, wie sich das ganze weiterentwickelt. Mit dem etwas aufdringlichen Psychiater und ihrem Chef der sie etwas zu sehr umsorgt hat, sogar noch mehr. Da wäre jedes Ene möglich gewesen. Aber Argento hat das beste gewählt. Wenn sie gegen Ende völlig irre durch die Straßen läuft und vor sich hin brabbelt, ist das einfach fantastisch. Nach dem drastischen Szenario, siegt auch noch das Böse. Schlag in die Magengrube.

Die letzte Szene kam mir auch etwas komisch vor. Ich habe es mir beim ansehen so erklärt das sie halt, trotz allem was Anna angerichtet hat, in Ihr noch die liebe Kollegin gesehen haben, die man Jahre lang kennt, mit der man viel erlebt hat und vorallem die selber viel erleiden musste. Also waren alle Bemüht das ihr nichts passiert und wollten sie vorallem vor sich selber schützen!

Nur die Wechsel der Personen fand ich seltsam.:confused:

Allerdings kam mir die ganze Zeit ihr Vorgesetzter etwas komisch vor. Keine Ahnung warum. Vieleicht hat Argento hier tatsächlich einen "Insider" eingebaut der sich mir nicht erschließt. Sollte man mal googlen.

Ich glaube das er nur verdächtig erscheinen sollte, was ja auch gelungen ist. Argento legt in seinen Gialli, gerne mehrere Spuren.

Das es hier nur die Höchstwertung geben kann ist hoffentlich klar! ;)

Die überragende Einstellung des Films ist für mich die Szene als Anna aus ihrem Hotelzimmer heraus am Tatort erscheint. Wenn man die offene Wand von außen sieht und davor der Tatort ist. Ein einzigartiges Gemälde!
 

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Allerdings muss man Kretzschmann auch lobend erwähnen. Er spielt das wirklich klasse!

Definitiv! Thomas Kretzschmann verkörpert den Alfredo wirklich sehr gut. Sehr packend und intensiv. Da hätte man ruhig noch etwas mehr auf Ihn eingehen können aber andererseits wäre dann vieleicht auch viel von der Spannung verloren gegangen.


Natürlich war die Veränderung zu sehen, aber dadurch das man die Leiche nicht gefunden hat, bot Argento dem Zuschauer zwei Möglichkeiten an, wie sich das ganze weiterentwickelt. Mit dem etwas aufdringlichen Psychiater und ihrem Chef der sie etwas zu sehr umsorgt hat, sogar noch mehr. Da wäre jedes Ene möglich gewesen. Aber Argento hat das beste gewählt. Wenn sie gegen Ende völlig irre durch die Straßen läuft und vor sich hin brabbelt, ist das einfach fantastisch. Nach dem drastischen Szenario, siegt auch noch das Böse. Schlag in die Magengrube.

Stimmt da gebe ich Dir recht. Es gab natürlich mehrer Szenarien. Der "Täter" hätte wie in guter alter Horror-Hollywood Tradition am Ende doch nochmal auftauchen können, getreu dem Motto "Alle Serientäter sind Übermenschen". Aber irgendwie hatte ich das für mich ausgeschlossen, konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen das es der Stil von Argento ist sowas zu tun. Aber der Chef sowohl auch der Psychiater, der sogar noch am Schluss offenbar relativ spät und unangemeldet zu Anna kommt, hätte es natürlich sein können. Den Pschiater-Besuch erkläre ich mir dann aber halt so, das Anna warscheinlich zum Schluss hin viele Sitzungen nicht wahrgenommen hat und er sich einfach Sorgen gemacht hat. Aber da es natürlich nur Vermutungen waren habe ich mir natürlich auch die Frage gestellt wer da Abends noch bei Anna klingelt und vorallem sehr hartnäckig ist!


Nur die Wechsel der Personen fand ich seltsam.:confused:

Jetzt stehe ich gerade etwas auf dem Schlauch. Was genau meinst Du damit?

Die überragende Einstellung des Films ist für mich die Szene als Anna aus ihrem Hotelzimmer heraus am Tatort erscheint. Wenn man die offene Wand von außen sieht und davor der Tatort ist. Ein einzigartiges Gemälde!

Diese Szene ist in der Tat einfach nur genial und sollte in die Hall of Fame aufgenommen werden :hoch:. Nicht nur das sie herrlich gedreht ist sondern auch die Art und Weise, also was sie für eine Bedeutung hat. Bis zu dieser Szene wusste man lediglich wie Anna heißt aber nicht wer sie ist. Mein erster Verdacht war das sie eine Tatverdächtige oder eine Zeugin ist weil als sie in das Hotel zurückkommt der Portier ihr halt nachläuft um Ihr mitzuteilen das ein Inspektor von der Polizei sie sprechen will und sie dies vollkommen ignoriert. Einerseits denkt man das sie halt noch von dem Zwischenfall im Museum verwirrt ist, andererseits kann man aber auch die Vermutung haben das sie irgendetwas zu verbergen hat.

Aber dann die Szene wo sie in das Bild eintaucht und es ein Tatort wird ist einfach nur genial! Man erfährt Ihren Beruf und warum sie in der Stadt ist und das ganze noch verpackt in so eine schön fotographierte Szene! Herrlich! :hoch:

Ich habe übrigens eine Theorie warum dieser eine Computereffekt, also wo Anna die Tabletten schluckt und man sieht wie sie in ihr Verschwinden, überhaupt im Film ist. Der Film ist von 1996 und da fing es ja solangsam an das CGI Effekte immer häufiger in Filmen benutzt wurden, also nicht nur in SciFi Filmen sondern halt auch in anderen Genres um etwas realistischer aussehen zu lassen. Ich kann mir vorstellen das Argento alles andere als ein CGI Fan ist und hat diese Szene bewusst eingebaut hat um zum einen zu zeigen das er halt kein Fan davon ist, aber zum anderen auch damit auszudrücken das viele CGI Effekte einfach überflüssig sind und nur zum "angeben" getreu dem Motto "Schaut mal was wir alles können" eingesetzt werden. Ich meine warum sonst sollte er in dem Film zeigen wie Tabletten die Speiseröhre runterfallen?!? Aus meiner Sicht nur ein Protest gegen die immer größer werdende CGI Industrie! Käme zeitlich halt hin weil auch 1996 hatte man schon bessere CGI als das, also hätte er wirklich lust gehabt diese Szene gut in den Film einzubauen, hätte man das auch besser programmieren können!
 
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Filmvisionaer
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Ich habe übrigens eine Theorie warum dieser eine Computereffekt, also wo Anna die Tabletten schluckt...

Deine Theorie kann ich jetzt widerlegen. :D Argento wollte die Tabletten-Szene bereits in "Phenomena" haben, aber das war damals nicht machbar. Erst mit Computertechnik konnte es später umgesetzt werden, also hat Argento die Szene in "The Stendhal Syndrome" untergebracht - was auch erklären dürfte, warum sie in den Film nicht richtig hineinpasst.

Jennifer Connelly dürfte auf jeden Fall froh gewesen sein, dass damals niemand mit einem Endoskop in ihrem Hals herumgestochert hat. :D
 

Tarantino1980

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Deine Theorie kann ich jetzt widerlegen. :D Argento wollte die Tabletten-Szene bereits in "Phenomena" haben, aber das war damals nicht machbar. Erst mit Computertechnik konnte es später umgesetzt werden, also hat Argento die Szene in "The Stendhal Syndrome" untergebracht - was auch erklären dürfte, warum sie in den Film nicht richtig hineinpasst.

Ok danke für die Information. Dann war es wohl doch nur eine Idee von Argento die er umbedingt umgesetzt haben wollte!
 
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