AW: Assault- Anschlag bei Nacht
Der erste Einsatz für Polizeineuling Ethan Bishop, ist alles andere als spektakulär. Er soll ein geräumtes Polizeirevier bewachen bis der Strom abgestellt wird. Doch plötzlich schneit ein unter Schock stehender Mann herein und das Revier wird von einer Streetgang namens Street Thunder belagert. Es folgt ein stinklangweiliger Streifen!
Schon sehr beachtlich was John Carpenter mit nur 150.000 $ für einen Mist bauen kann, möchte mal sehen wie der mit mehreren Millionen umgeht.
"Assault on Precinct 13" ist eine langweilige Version von "Rio Bravo" und stellt einen lahmen Action-Thriller dar. Jedenfalls macht der Film die ganze Zeit diesen Eindruck. Doch es wird schnell klar, dass Carpenter seinem Publikum hier weit weniger bietet. Er bricht einige Regeln des Kinos und verlässt sich auf seinen eigenen Style, der auch viele seiner späteren Filme prägt, was ja schon schlimm genug ist.
Wie es für ihn üblich ist, baut er die Atmo quälend langsam auf und führt alle Charaktere irgendwie ein und führt alle "Handlungsstränge" zusammen. Dann beginnt die eigentliche "Handlung" im Polizeirevier. Bis dahin vergehen schon mal ca. 40 Minuten. Doch das ist alles sehr schlecht gemacht und extrem langweilig. Denn Carpenter versorgt den Zuschauer mit vielen farblosen Charakteren, über die man am liebsten gar nichts erfahren möchte. Sein Score ist grottig, erfüllt keinen Zweck und ist ein regelrechter Nervtöter (Die Klapperschlange lässt grüßen!). Imo ein mieses Score!
Zum Regelbruch: Ein Mitglied der Streetgang erschießt ein kleines Mädchen völlig emotionlos und es scheint ihm vollkommen gleichgültig zu sein. Das ist schon vorhersehbar genug, doch Carpenter setzt noch einen drauf und hält dabei die ganze Zeit voll drauf, was zumindest etwas ist bei dem man den Finger der den Stopknopf drücken will...ach, lassen wir das!
Das ganze passiert so erwartet (die Szene, nicht das Knöpfe drücken!), dass es mich richtig kalt gelassen hat! Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals eine so dämliche Szene, wie diese gesehen zu haben. Carpenter macht weiter und macht einen Schwarzen zum Helden. Das ist sehr unüblich (gerade zu der damaligen Zeit). Ein Schritt den Romero auch schon zweimal gewagt hat (seht ihr, Carpenter macht alles nach!).
Aber das ist noch nicht alles. Er macht einen Häftling, der zum Tode verurteilt wurde, zu einem schlechten Witz. Der Zuschauer belächelt ihn aufgrund seiner Dummheit den anderen zu helfen.
Die Sekräterin sitzt nicht heulend in der Ecke und nervt, nein sie wehrt sich gegen die Gefahr, greift aktiv ins fade Geschehen ein und nervt trotzdem. Darüberhinaus gibt es auch kein Gezanke zwischen Cop und Häftling. Alle wissen ganz genau, dass sie zusammen halten müssen und das sie alle im selben Boot sitzen. Es kommt zu keinem Machtstreit. Wenn es Probleme gibt, wird darüber ordentlich diskutiert. Was ebenfalls verdammt lächerlich wirkt, denn was hat ein zum Tode Verurteilter zum verlieren?
Vielleicht nur ein Detail, aber es ist offensichtlich, dass Napoleon Wilson und Leigh etwas für einander übrig haben. Doch ich finde es einfach klasse, dass sie niemals so etwas sagen wie "ich liebe dich" etc. Es gibt keine einzige Szene, in der die beiden sich küssen, nicht mal nachdem alles vorbei ist. Wieder ein Klischee mehr, das Carpenter übern Haufen wirft, das dem Film aber nicht geschadet hätte, dann könnte man meinen es handle sich um eine Satire.
Allerdings gibt es den ein oder anderen Überraschungsmoment im Film. Einer davon ist das Starker einfach so nebenbei und ganz plötzlich erschossen wird. Carpenter hat diesem Charakter recht viel Screentime gegeben und aber auch langweilig gestaltet. Ich dachte er würde noch eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf spielen, doch auf einmal fällt er tot um. Klasse, der Film neigt sich dem Ende zu....Leider nicht. Genau so war es auch mit Julie. Man sieht während des Schusswechsels nichts mehr von ihr und auf einmal liegt sie tot am Boden und man weiß nicht wie sie gestorben ist, aber der Film geht trotzdem weiter..
Man erfährt auch nie warum Wilson sich selbst Napoleon nennt, was wieder ein gutes Beispiel für die farblosen Charaktere ist.
Es sind einfach solche kleinen Sachen, die einen Film erst richtig schlecht machen, und "Assault on Precinct 13" ist voll davon! Die Streetgang redet kein einziges Mal im Film (außer am Anfang ganz kurz). Das macht sie gleich viel langweiliger als eine handelsübliche Zombiehorde. Überhaupt wird die aussichtlose Situation im Polizeirevier unfreiwillig komisch dargestellt (besonders wenn die Gang draußen wieder rumläuft) und man fiebert mit den Protagonisten gar nicht mit, da man sich nur wünscht der Film sei zu Ende. Ich kann nur sagen, dass Carpenter hier mal wieder echten Mist abgeliefert hat.
"Assault on Precinct 13" ist ein Film, wie es ihn kein zweites Mal gibt, Gott sei dank!
4/10
@Bladerunner: Ich will dich hier nicht veralbern und dir deine Meinung auf keinen Fall streitig machen und behaupten dass du unrecht hast (hast du aber! :p..SCHERZ
), das ist aber wirklich meine Meinung über den Film und deine Reviews eignen sich einfach sehr gut zum umschreiben!
Und du hast dir wieder einen Film ausgesucht den ich zum schreien dämlich und langweilig finde, nicht das einer glaubt ich hätte den Film nicht gesehen!