AW: Spiel mir das Lied vom Tod
Spiel mir das Lied vom Tod 10/10
kleines Vorwort *zwinker
Es gibt Filme die begleiten den Filmfan ein Leben lang.
Spiel mir das Lied vom Tod ist so ein Film für den Ich selber wohl ein Leben benötige um immer wieder etwas neues zu entdecken....und es fast schon bedauere das dieser Spass irgendwann mal vorbei ist und diese Augen manches Werk nicht mehr sehen, das einem ein Leben lang die Zeit versüßte
zum Film...
Heiß glüht die Sonne über die kleine Bahnstation, als drei Männer diese betreten. Mehr erfährt der Zuschauer erstmal nicht, selbst der alte Bahnwärter sieht sich in einer Situation wieder,- wo man erstmal abwarten muss was passiert. Dies nutzt auch der Film aus und zaubert dabei einen der spannendsten Filmanfänge der Geschichte.
Man hört nur die Geräusche der Umgebung, das rostige Windrad, das nervige Surren einer Fliege. Man spürt die Hitze, sieht den Schweiß auf der Stirn und in den bärtigen Kinnstoppeln. Alles in Grossaufnahmen. Gigantisch wie Leone ein Gespür für markante Gesichter beweißt. Wie organisch und lebendig seine Filmlandschaft wirkt, selbst wenn es nur eine kleine Bahnstation ist.
Und dies ist nur der Anfang des Filmes, der mit zunehmender Dauer mehr ist als nur ein Western. Geschickt streut Leone den Beginn mit der Bahnstation, die Ankunft eines Fremden mit der Mundharmonika zu einem monumentalen Werk ein was alles beinhaltet,- nur keinen typischen Western. Denn nichts anderes prägte den wilden Westen so sehr, wie der Bau der Bahnlinien. Es war nicht der Krieg gegen die Ureinwohner welches das Fundament zu den USA stellten. Es war die menschliche Tragödie von Macht, Geld, Intrigen und Mord aber auch jene der grossen Träume vom kleinen Glück und wie diese Träume platzen können. Daher konzentriert sich Leone auf diesen Aspekt der amerikanischen Geschichte.
Nachdem der Fremde am Bahnhof angekommen ist und diese furiose Sequenz vorbei ist, begibt sich Leone zum anderen Teil der Geschichte.
Der Farmer Mc Bain hat ein trostlose Land gekauft inmitten der Wüste. Keiner weiß warum und man erklärt in der kleinen Stadt den Mann für verrückt. Und doch ist dieser trostlose Platz, den eigentlich niemand haben möchte, Teil eines grossen Plans. Aber nicht nur Mc Bain weiß wie wichtig dieser Platz ist...auch Morton und seine Handlanger wissen was dieser Platz besitzt und ihn so wertvoll macht. Morton, der die Bahnlinie baut, träumt von einem schnellen Vorankommen denn ihm läuft gesundheitlich die Zeit davon. Daher heuert er für grobe Dinge den Killer Frank an, der selbst bei Kindern über Leichen geht. Die Tragödie der Geschichte beginnt an dem Tag wo die Kinder ihre neue Mutter erwarten und Mc Bain seine Frau...
Alles scheint zu klappen, Mortons Killer schlagen zu und als später die Witwe von Mc Bain ankommt und nichts vorfindet was wichtig wäre,- willigt sie ein den Platz zu verkaufen. Für Morton und Frank läuft alles nach Plan...wäre da nicht noch der geheimnissvolle Fremde der ebenfalls einen Plan verfolgt und der Bandit Cheyenne der es gar nicht mag wenn man ihm Dinge in die Schuhe schieben möchte, die er nicht getan hat.
Aber auch Frank verfolgt einen Plan...
Irririert wird er nur von dem Fremden, der wann immer er ihn nach seinem Namen fragt, Namen bekommt,- von Menschen die Frank umgebracht hatte. Und so wird der Fremde zu einem Racheengel und jeder im Film,- egal ob Frank, Morton begegnet seiner Nemesis zum Ende hin.
Dies allein schon macht diesen Film in seinem Genre zu was aussergewöhnlichen, denn hier darf man keine Sekunde unachtsam sein. Zu komplex ist diese Geschichte.
Unsterblich aber macht diesen Film noch etwas anderes. Charles Bronson als der Geheimnissvolle Fremde, Henry Fonda als kaltblütiger Killer, Claudia Cardinale ,- ein Engel mit schmutzigen Gesicht , Jason Robards als Cheyenne welche fast schon magisch diese Geschichte ihr Gesicht aufdrücken wie in sonst keinem anderen Film! Dazu die Umgebung und....Ennio Morricones Musik welche im Showdown mehr als nur Gänsehaut erzeugt. Verdammt..so Gefühle bei einem Finale bekommt man selten bei einem Film....(ausser bei Leone!)
nochmals zum Vorwort
es ist wirklich bedauerlich diese einmal erlöschen zu spüren und während wir irgendwann einmal Vergessen werden, leben diese Filme weiter, mitsamt ihren Figuren und Geschichten,- denn wir werden alle mal Müde aber so Filme nicht