Lethal Weapon

Frankie

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Lethal Weapon 1:

#02 03.12.08 Vince

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Lethal Weapon 2 - Brennpunkt L.A.:

#03 03.12.08 The Count
#04 03.12.08 Vince

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Lethal Weapon 3 - Die Profis sind zurück:

#05 03.12.08 Vince

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Lethal Weapon 4:

#06 03.12.08 Vince
 
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Frankie

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AW: Lethal Weapon

Kritik von Vince

LETHAL WEAPON
Ausschnitte aus meiner ofdb-Kritik

Riggs und Murtaugh - eine Legende.

Und Shane Black ist der Mann, der dahintersteckt. Den Einstieg fand er als 22-Jähriger in ebendieser Serie um zwei ungleiche Cops aus L.A. Und schrieb dabei nicht nur das Skript zu “Lethal Weapon”, sondern zugleich ein Stück Actionfilmgeschichte. Geht man von dem Aspekt der Drehbuchraffinesse aus, ist Black vermutlich kein genialer Mann - Riggs und Murtaugh betonen immer wieder, wie dünn doch eigentlich die Spuren sind, die sie verfolgen. Aber er ist ein Kerl für das Wesentliche. Für das Einfache, das man sich doch eigentlich nur schnappen muss. “Dialogue can be fun but most people don’t study it”, sprach’s der Mann und weist einfach nur auf das Offensichtliche hin. Ihm zum Dank durften Mel Gibson und Danny Glover zu einem der besten Buddy-Couples aller Zeiten und aller Genres aufsteigen, und als das Skript in Joel Silvers (Produktion) und Richard Donners (Produktion und Regie) Hände fiel, war der Wandel des Actionfilms vom Abbild der Reagan-Ära über unbesiegbare Kampfmaschinen hin zur gefühlsbetonten und geistreichen Krachmacherei für Feuerballästheten beschlossene Sache. “Lethal Weapon” hat zusammen mit “Stirb Langsam” Ende der 80er Jahre die Welt des Actionfans grundlegend auf den Kopf gestellt.

In “Lethal Weapon” hingegen haben sich die Hauptfiguren im Gegensatz zu "Stirb Langsam" aber nicht nach der Situation zu richten, sondern umgekehrt: Alles ist auf die gleichmäßige Charakterzeichnung der beiden Polizisten Roger Murtaugh (Danny Glover) und Martin Riggs (Mel Gibson) ausgerichtet. Es gibt eine Rahmenstory um eine ermordete Tochter eines alten Army-Freundes von Murtaugh, doch die ist eben nichts als ein Alibi...“dünn” halt, wie die Figuren eigens voller Selbstironie ihrem Schöpfer gegenüber tönen.

Nach “Lethal Weapon” hat es niemals wieder ein Buddy-Gespann gegeben, das so hervorragend zueinander passte wie Mel Gibson und Danny Glover. Die Figuren sind so perfekt, so einfühlsam geschrieben, dass die Beziehung zwischen Riggs und Murtaugh einfach alles ist, was diese Reihe zu bieten hat. Die Art und Weise, wie die beiden ungleichen Freunde aufeinander reagieren, macht den entscheidenden Unterschied zur Konkurrenz aus. Wegen Riggs und Murtaugh kommt man immer und immer wieder auf diese Filmreihe zurück. Wegen ihnen fühlt man sich so wohl in der Franchise, dass man sie am liebsten niemals enden lassen möchte. Eine derartige Bindung zu situativen Aspekten eines Films, einen solchen Wunsch, immer und immer wieder einer Situation beizuwohnen, an der Riggs und Murtaugh beteiligt sind, habe ich nie wieder bei einer anderen Serie verspüren können. Es ist eine Mischung aus Schauspieltalent und Charakterstärke, die von den Darstellern ausgeht. Gibson und Glover spielen wie eine verschworene Einheit, wie zwei sich gegenseitig ergänzende Teile eines Ganzen ohne den Kitsch, der durch solche Konstellationen normalerweise zum Vorschein kommt - das verhindert die Selbstironie, getragen durch den Score, getragen durch die Dialoge. Im Polizeibüro wird gar der Wandel des Zeitgeists konstatiert: “The guys of the 80s aren’t tough. They are sensitive people. Show a little emotion to a woman and shit like that.”

Mitch Ryan als Obergangster und vor allem Gary Busey als gefährlicher Handlanger sind halbwegs würdige Gegenspieler, können aber auch nicht so richtig verhindern, dass Shane Black an beiden nicht so sehr als ausgleichende Konstante in einem “Good Guy vs. Bad Guy”-Schema interessiert ist und das Gleichgewicht lieber in der Chemie zwischen Riggs und Murtaugh sucht. Die “Lethal Weapon” bezeichnet kein Instrument, das der Gute verwendet, um den Bösen zu schnappen oder umgekehrt; es ist das funktionierende Teamwork zwischen den beiden kompatiblen Komponenten, auch wenn sie beide ein wenig Schliff benötigen, um Kompatibilität zu erreichen. Die Zielscheibe ist absolut zweitrangig - wichtiger ist es zu erkennen, wie die tödliche Waffe sich langsam zusammensetzt und funktionstüchtig gemacht wird. Bleibt nach knapp zwei Stunden Entwicklungszeit nur eines festzustellen: Sie ist ein prachtvoller Ballermann.
9/10
 

Frankie

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AW: Lethal Weapon

Kritik von The Count

Lethal Weapon 2

Die Lethal Weapon-Reihe ist ein Klassiker des Action-Genre. Das liegt vor allem an dem grandiosen Duo Mel Gibson und Danny Glover.

IMO ist Teil 1 aber der schwächste Teil der Reihe. Zum einem wirken die Gegenspieler ziemlich blass. Zum anderen ist die Mischung aus Action und Humor noch nicht richtig ausgewogen. Dazu war der Schlusskampf zwischen Gary Busey und Mel Gibson ein schlechter Witz (mal ehrlich die prügeln sich auf dem Rasen, während ein Haufen Cops zuschauen, wie soll da Spannung entstehen).
Teil 2 beweist dagegen, dass eine Fortsetzung nicht zwangsläufig schlechter sein muss als das Original und den Vorgänger sogar überflügeln kann.
Der Film dreht gleich zu Anfang auf und beginnt mit einer Verfolgungsjagd, bei der Wagen von Rogers Frau eine Menge Schrammen und Einschusslöcher bekommt. Der Wagen ist neben der Kondomwerbung und der "Eins, zwei, drei"-Diskussion einer der Running-Gags des Films.
Sehr angenehm ist, dass die ganzen Nazi-Anspielungen in der deutschen Synchro überlebt haben, nach dem Stirb-langsam-Fiasko im Vorjahr wäre schlimmeres zu befürchten gewesen. Die Gegenspieler funktionieren um einiges besser als im 1. Teil und sind richtig hassenswert.
Eine sehr starke Kehrtwende nimmt der Film dann in der 2. Hälfte in der Riggs und Murtoughs Kollegen umgebracht werden und sie selber nur knapp entkommen. Sehr konsequent ist imo, dass Riggs Flamme nicht überlebt, so etwas ist heutzutage nicht mehr denkbar. Die darauffolgende Selbstjustiz ist sehr gut gelöst im Gegensatz zu Bad Boys 2.
Die Action ist gut gemacht und schön übersichtlich, was man heute leider nicht mehr erwarten darf.

Fazit: Einer der besten Action-Filme ever und dazu neben der Pate 2 ein guter Beweis dafür, dass Fortsetzungen kein purer Abklatsch des Originals sein müssen.
 

Frankie

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Kritik von Vince

LETHAL WEAPON 2 - BRENNPUNKT L.A.
Ausschnitte aus meiner ofdb-Kritik

Die Frage lautet: Wie hätte man ernsthaft ein Filmuniversum, das sich entwickelt wie eine intakte Familie, auf eine einzige Episode beschränken können? Die Antwort: Überhaupt nicht. Der zweite Einsatz der L.A. Cops Roger Murtaugh und Martin Riggs, diesmal gegen kriminelle südafrikanische Diplomaten, ist eine logische Schlussfolgerung aus dem ersten Teil. So einfach konnte die Freundschaft nicht abgewürgt werden. Also sorgten Richard Donner und Joel Silver für ein Sequel - und das bedient sich bereits erfolgreich des “Grösser, Schneller, Lauter, Witziger”-Prinzips. Genaugenommen bedient es sich dieses Prinzips auf eine nahezu perfekte Weise.

Warner-Logo, Warner-Erkennungsmusik von den Looney Tunes, Zack, Boom, der bombastische, glänzende Schriftzug “Lethal Weapon 2" knallt ins Bild und prompt sind wir schon mitten drin im Geschehen, ein irrwitziger Einbruch mitten in eine Autoverfolgungsjagd hinein. Das erste, was wir sehen, ist Riggs Fratze des belustigten Wahnsinns am Steuer des Kombis von Murtaughs Frau. “Woohoooo”, schreit der Kerl, während sein Partner verzweifelt auf dem Beifahrersitz hockt und nur hofft, dass der Irre neben ihm keinen Kratzer in den Wagen fährt - Trish würde ihm die Hölle heiß machen. In der Polizeistation wird das Treiben per Funk verfolgt. Wetten werden abgeschlossen, was der “verrückte Kerl”, wie Murtaugh seinen Partner in den folgenden drei Filmen immer wieder mit Vorliebe nennen wird, als nächstes anstellt.

Obwohl “Lethal Weapon 2" einem Muster folgt, das heute eher für kalkulierte und enttäuschende Fortsetzungen steht, funktioniert das Rezept auf diese Reihe bezogen in diesem zweiten Fall ausgezeichnet. Zwar werden funktionierende Mechanismen wirklich nur in größeren Dosierungen als zuvor wiederholt, doch solange es Riggs und Murtaugh sind, die sich durch dieses Muster kämpfen, wirkt der aufgestockte Aufwand in Sachen Action und Humor keineswegs pointenfrei. Die Baddies sind noch böser, die Comedy noch spritziger und die Action ist in diesem Fall sogar so etwas wie Referenz. Ähnliches bieten andere Fortsetzungen zwar auch, laufen damit jedoch ins Leere - warum?
Andere Fortsetzungen besitzen einfach nicht das Charakterpotenzial, das immer noch auf Drehbuchautor Shane Black zurückzuführen ist. Exemplarisch die feurige Toilettenszene, die Humor, Action und Charakterentwicklung vorbildlich auf einen Nenner bringt und alles in einer grandiosen Szene punktgenau auflöst. Unter der unnachahmlichen Kumpelhaftigkeit, die Gibson und Glover ausstrahlen, bekommt jede ihrer Szenen einen unwiderstehlichen Charme, der auch Dramatisches zu tragen imstande ist. Das ist ein unbezahlbarer Joker, über den nur diese Reihe verfügt und den sie unverschämt gut ausspielt. Gefeit gegen Abnutzung ist dieser Joker nicht, das haben die Teile 3 und 4 bewiesen, die zwar beide noch herrliche Unterhaltung boten, aus verschiedenen Gründen aber langsam schon an Qualität verloren. Es hat aber immerhin noch für eine der besten Actionreihen überhaupt gereicht. “Lethal Weapon 2" ist Nutznießer dieser glücklichen Fügung und reiht sich damit zweifellos auf die gleiche Stufe wie sein Vorgänger.
9/10
 

Frankie

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Kritik von Vince

LETHAL WEAPON 3 - DIE PROFIS SIND ZURÜCK
Ausschnitte aus meiner ofdb-Kritik

Riggs und Murtaugh sind zurück. Und vorweg: Es macht immer noch verflucht viel Laune.

Dabei lässt sich nicht übersehen, dass es erstmals überhaupt ernsthafte Abnutzungserscheinungen zu beobachten gibt. Aber so richtig böse kann man eigentlich niemandem sein, wenn man sich zum dritten Mal mit der ganzen Bande verbrüdert und in ihrer ungebremsten Spielfreude zergeht wie Butter. Sicherlich passt die Entschärfungsszene aus dem Opener logisch betrachtet nicht so ganz ins Konzept, trotz des Wahnsinns, der sich in Riggs’ Schädel befindet. Aber die Dialoge sind so unverschämt gut und witzig, dass man noch im gleichen Moment entwaffnet wird, in dem man seine Argumente gegen die Mängel der Szene ordnen will. In diesem Moment ist man wieder zurück. Willkommen in der Familie.

Neuzugang Rene Russo stellt sich nicht viel dümmer als der wieder reaktivierte Sidekick Joe Pesci dabei an, sich von Anfang an in die Konstruktion zu integrieren. Aufgrund der Art und Weise, wie ihre Figur präsentiert wird, ist es äußerst wahrscheinlich, dass sie dauerhaft ein Teil der Familie werden wird. Ebenso schnell hat man sie akzeptiert und freut sich auf Nachwuchs in einem Nest, das sich prächtig entwickelt.

Aber “Lethal Weapon 3" ist auch das Etablissement der Tradition und Handlungsfortführung. Rückwirkend wurden speziell im Vorgänger die Grundsteine für einige Running Gags gelegt, die nun gefestigt werden. Ob nun Riggs in der “Wunden-Austausch-Szene” zahlreiche Verletzungen zeigt, die er sich in “Lethal Weapon 2" eingefangen hat oder ob er sich schon wieder seine Schulter ausrenkt, der Wiedererkennungswert ist sehr hoch und sollte man wider Erwarten die Vorgänger nicht kennen, entgehen einem zahlreiche Insider-Gags, die geschickt eingeflochten werden. Auch sie tragen dazu bei, jeden einzelnen Fall der beiden Cops nicht wie ein eigenständiges Werk aussehen zu lassen, sondern wie eine große Sache aus einem Guss.

Trotz der klassischen Fortsetzungsschwächen, die nun auch die “Lethal Weapon”-Filme eingeholt haben, ist der dritte Teil im Gesamteindruck immer noch ein ausgesprochen starker Film. Das hat er in erster Linie der nicht enden wollenden Spielfreude von Mel Gibson und Danny Glover zu verdanken, die sich schon immer besser zu verstehen scheinen und gewissermaßen auch den vierten Teil legitimieren, der 1998 nachgeschoben wurde. Dass die Geschichte um die Waffendealer sehr platt geschrieben ist und Stuart Wilson zu allem Überfluss nicht besonders prägnant in Erinnerung bleibt, ist halb so tragisch. Für einen dritten Teil jedenfalls immer noch ziemlich abgefahrenes Material, demnach man es niemandem übelnehmen kann, dass man die “Lethal Weapon” noch immer nicht vergraben wollte. Vorhang auf für den nächsten Fall. Und sie werden immer älter für diesen Scheiß, aber nicht schlechter. Nur älter.
8/10
 

Frankie

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AW: Lethal Weapon

Kritik von Vince

LETHAL WEAPON 4
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Der vierte Teil der legendären “Lethal Weapon”-Reihe schaffte es damals im Kino noch, mich mit meinen 17 Lenzen aus dem Stand wegzublasen. Eine Dynamitstange von einem Film hatte sich in mein Hirn eingefressen und wurde später auf Videokassette, noch später dann auch auf DVD immer und immer wieder gezündet. Ein schier makelloser Unterhaltungsfilm. Und nebenbei glaubte ich, die Produzenten könnten machen, was sie wollten: Wenn sie Riggs und Murtaugh ins Kino brachten, könnte das niemals schiefgehen, egal zum wievielten Mal sie es versuchten.

Heute sieht man das etwas nüchterner und vermutlich ist der vorerst (wahrscheinlich endgültig) letzte Teil naturgemäß wohl auch der schwächste. Das liegt vor allem daran, dass die Story derart mit überflüssigen neuen Nebenfiguren und Schauplätzen aufgeplustert wurde, dass die bis dato so nonchalante Gelassenheit einer nimmermüden Hektik wich, die zwar ein beeindruckendes Pacing mit sich führt, zugleich aber auch etwas wirr daherkommt. Ich bleibe zwar dabei: Mit Mel und Danny macht man unter Garantie nichts falsch. Aber um sie herum haben sich ein paar Dinge entwickelt, die nicht jedem schmecken dürften.

Was ist neu? Es gibt Nachwuchs bei Riggs Freundin Lorna und Murtaughs Tochter Rianne, Pesci ist jetzt "lizensierter PS" (Privatschnüffler), Detective Butters wird eingeführt, ebenso wie eine komplette asiatische Kultur mit den komplexesten aller bisherigen Bösewichter der Reihe. Das ist insgesamt schon ein wenig viel für die zwei Stunden. Nicht, dass man schwer folgen könnte oder die Erzählstränge nicht alle recht gut miteinander verbunden worden wären, doch was sich daraus ergibt, ist teilweise eine Over-the-Top-Inszenierung mit einer unwahrscheinlich wirkenden Abfolge von Vorfällen, die etwas untypisch für die Reihe ist. “Lethal Weapon 4" fällt also nicht nur durch den neuen Kurzhaarschnitt Gibsons ein wenig aus der Rolle, sondern auch durch den hastigen Umgang mit Szenen und Charakteren, was teilweise ein wenig bemüht wirkt. Manchmal vermisst man trotz der unschlagbar gut aufgelegten Darsteller ein wenig die Lockerheit und Eigendynamik. Es bleibt ein wenig das Gefühl zurück, Richard Donner und Joel Silver fühlten sich gezwungen, alles bisher Dagewesene zu toppen - was ihnen dann bezeichnenderweise zum Teil auch gelingt, ohne wirklich gut daran zu tun.

Actionfans werden zum Glück wieder ordentlich bedient, weil Riggs und Murtaugh irgendwann beschlossen haben, dass sie eben doch nicht zu alt für den Scheiß sind. Um dies zu beweisen, wird vor allem ein großes Brett neben dem herausragenden Feuerwerfer-Prolog aufgefahren: Die Autobahnszene. Das Turnen über Autos und Laster, durch transportable Küchen hindurch und das Surfen auf einem Tisch mit Plastikplane macht einen Riesenspaß. Ein Haus steht natürlich auch wieder in Flammen, das hat sich bei Joel Silver ja inzwischen eingebürgert.
Ein wenig enttäuschend dagegen fällt der Showdown aus, der mit Regen, Blitz und Donner zwar schön atmosphärisch geworden ist, von der Abfolge her aber ziemlich unspektakulär bleibt und nebenbei Jet Li, der die ganze Zeit über so effektiv zum unbesiegbaren Oberschurken stilisiert wurde, seine Magie nimmt.

Man kann noch so viel meckern; Mein Gefühl sagt mir, es immer noch mit einem verdammt guten Actionfilm zu tun zu haben, der viele seiner Genrekollegen locker in die Tasche steckt. Dazu bleibt das Buddy-Gespann zu grandios, die Unterhaltung zu dicht und auch Gefühl und Weiterentwicklung kommen nicht zu kurz. Viele Kritiker hatten endlich einen Grund gefunden, einen Satz zu äußern, der ihnen irgendwann bei jeder Filmreihe automatisch im Kopf herumspukt: “Es wird Zeit, die Reihe zu beenden”. Nach vier alles in allem fantastischen Filmen und der für mich neben “Stirb Langsam” wohl besten Actionreihe überhaupt sage ich: Gebt mir mehr! Ich bin noch nicht zu alt für diesen Scheiß!
7.5/10
 

Willy Wonka

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AW: Lethal Weapon

Es wird Zeit, dass dieses Thema reaktiviert wird, denn diese Filme gehören, wie Vince schon schrieb, zu den besten Actionfilmen. Man vermag eigentlich gar nicht viel mehr zu diesen Filmen zu schreiben, denn die grandiosen Kritiken von Vince beschreiben fast jeden Aspekt dieser Filmreihe.Dennoch will ich kurz ein paar Eindrücke von mir schildern und meine Gedanken kurz verschriftlichen.

Der erste Film bietet nicht nur Action und Feuerwerk, sondern einen Polizisten, welcher am Ende ist. Mel Gibson verkörpert diesen Polizisten sehr glaubwürdig und sein Schauspiel will eigentlich gar nicht so recht passen in einen gewöhnlichen Actionfilm, aber „Lethal Weapon“ ist kein gewöhnlicher Actionfilm. Die Faktoren, die diese Filme so sehenswert machen, sind die Charaktere und prinzipiell die Drehbücher und an dieser Stelle kann Shane Black nicht genug gelobt und in den Vordergrund gerückt werden. Aus diesem Grund gibt es auch nur wenige Actionfilme dieses Kalibers.
Gäbe es keine Fortsetzungen würde „Lethal Weapon“ heute nicht so einen Status haben, denn viele Witze mussten erst mehrmals eingesetzt werden, sodass sie in die Filmgeschichte eingegangen sind.
Auch wenn ich nach den Zahlenbewertungen die Filme 2 – 4 jeweils gleich bewertet habe, würde ich leichte Abstriche beim dritten Film machen, da hier die Komik schon fast überhand genommen hat und manche Szenen sind schon fast zu albern geraten.
Im vierten Film wurden dann noch einmal alle Elemente der vorherigen Filme aufgegriffen und so verbunden, dass ein sehr gelungener Schluss entstanden ist, sodass die Reihe trotz kurzer Pausen wie aus einem Guss wirkt (Im Gegensatz zu „Terminator“ und „Indiana Jones“)
Beim Abspann wird dann endgültig deutlich, dass diese Reihe jetzt ein Ende gefunden hat und die Familie vollkommen ist. Daher würde ich einen fünften Film nicht mehr begrüßen.
 
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Count Dooku

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AW: Lethal Weapon

Ich hab mir nach langer Zeit die Filme wieder angeschaut. Meine Wertungen:

Lethal Weapon 1

Gelungener Start der Reihe bei der die Chemie zwischen Glover und Gibson sofort gestimmt hat. Die Bösewichter sind eindimensional geraten, was aber gar nicht störend ist. Nur der Endkampf zwischen Riggs und Gary Busey war totaler Müll. Was soll an einem Kampf spannend sein, bei dem ein Haufen Cops drumherum stehen und den Kerl sofort abknallen würden?

Lethal Weapon 2

Der Film war sogar noch besser Teil 1. Seltsamerweise funktioniert hier die Formel "Höher, schneller, weiter" sogar. Die Gegner sind richtig hassenswert und ich war erstaunt, dass bei dem Film die ganzen Nazi-Anspielungen drin geblieben sind. Vor allem hat der Film einige sehr witzige Szenen wie die Gummi-Werbung oder die Bombe auf dem Klo.

Lethal Weapon 3

Hier fängt die Reihe etwas zu schwächeln an. Der Gegner ist ziemlich langweilig und so richtig bedrohlich wirkt er auch nicht. Dafür sind die Gags immer noch gut und die Action macht auch noch Spaß.

Lethal Weapon 4

Hier war der Gegner besser. Jet Li hat zwar nicht viel Dialog hat aber eine einschüchterne Präsenz. Chris Rock ist anfangs gewöhnungsbedürftig, was an seiner Synchronstimme liegt, die viel zu schrill ist. Sein Dialog mit Leo über die Abzockmethoden der Handy-Firmen war klasse. Die Action war sehr gut gemacht und der Schlusskampf war sehr gut. Allerdings fand ich es dann zu viel des Guten, dass Li nachdem man ihn schon aufgespießt hat immer noch weiter kämpft.
Der Schluss war sehr passend und war für die Reihe ein guter Abschluss.

Was einen 5. Teil angeht bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite wäre es wieder schön Riggs und Murtaugh noch mal in Aktion zu sehen. Auf der anderen Seite finde ich, dass die beiden jetzt wohl "zu alt für den Scheiß" sind. Schade, dass Gibson in Hollywood unten durch ist (aber wenigstens hat er bald Gesellschaft von Charlie Sheen).
 

Willy Wonka

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Lethal Weapon 1

Nur der Endkampf zwischen Riggs und Gary Busey war totaler Müll. Was soll an einem Kampf spannend sein, bei dem ein Haufen Cops drumherum stehen und den Kerl sofort abknallen würden?

Der Endkampf war wirklich ein wenig übertrieben und unpassend. Dennoch konnte er den Film keineswegs dadurch „kaputt" machen.

Lethal Weapon 2

Der Film war sogar noch besser Teil 1. Seltsamerweise funktioniert hier die Formel "Höher, schneller, weiter" sogar. Die Gegner sind richtig hassenswert und ich war erstaunt, dass bei dem Film die ganzen Nazi-Anspielungen drin geblieben sind. Vor allem hat der Film einige sehr witzige Szenen wie die Gummi-Werbung oder die Bombe auf dem Klo.

Mir gefiel früher auch der zweite Teil besser als das Original, aber bei der letzten Sichtung hat mich „Lethal Weapon" noch einmal so positiv überrascht v.a. durch die dramatischen Aspekte. „Lethal Weapon 2" ist eine sehr gelungene Fortsetzung und manche Szenen sind wirklich legendär, aber mir hat der dramatische Anteil des Vorgängers im Kombination mit dem feinen Humor besser gefallen als nur die vermehrte Komik der Fortsetzung.

Schade, dass Gibson in Hollywood unten durch ist (aber wenigstens hat er bald Gesellschaft von Charlie Sheen).

Das finde ich auch sehr schade, denn ich habe Gibson sehr gern gesehen und auch als Regisseur konnte er vollkommen überzeugen. Hoffentlich schafft er noch einmal ein richtiges Comeback.
 
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