Wristcutters
Zia hält nichts mehr vom Leben weshalb er sich selbst umbringt. Er erwacht im Jenseits und stellt fest das es dort gar nicht so unähnlich ist als zu Lebzeiten. Er nimmt einen Job in einer Pizzeria an, bezieht eine WG und hängt mit verschiedenen Leuten ab, die er so kennenlernt. Der Clou: Alle Menschen die hier existieren haben sich in ihrem vorhergehenden Leben selbst umgebracht. Durch einen Zufall erfährt er das seine Freundin zu Lebzeiten inzwischen ebenfalls hier aufgetaucht ist, weshalb er sich auf die Suche nach ihr begibt. Hinzu gesellt sich Eugene, dessen komplette Familie Suizid beging, und Mikal, die die Organisation hinter allem sucht, da sie der Meinung ist irrtümlich hier gelandet zu sein.
"Wristcutters" entpuppt sich als Roadmovie bei dem jeder auf der Suche nach etwas anderem ist. Herrlich schräge aber absolut liebenswerte Charaktere begegnen sich und ebenso viele skurrile Situationen entstehen. Mit absoluter Liebe zum Detail wird eine wundervolle Atmosphäre erschaffen. Schon relativ früh erkennt man mit wieviel Feinsinn gearbeitet wurde. Läßt man doch direkt zu Anfang in einer Kneipe voller Selbstmörder "Love will tear us apart" von Joy Division laufen. Auch "Gloomy Sunday", ist eher beiläufig im Hintergrund eingestreut. Ebenso Musik von Christian Death, deren Sänger Rozz Williams 1998 Suizid beging. Mit so einer Kulisse fühlt man sich recht bald wohl und wird ein Teil des Trios und würde sie am liebsten begleiten. Die Darsteller (zuckersüß Shannon Sossamon) harmonieren prächtig und verbreiten trotz des makabren Themas eine hinreißende Wohlfühlatmosphäre.
Natürlich ist das jetzt kein Film den jeder gut finden wird, dafür ist er dann einfach zu weit weg von gängingen Konventionen, aber wer Filme wie "Alles ist erleuchtet", "I heart Huckabees" oder "Lost in translation" mag, könnte durchaus großen Gefallen daran haben. Ich für meinen Teil möchte ihn nicht mehr missen.