Lars und die Frauen

deadlyfriend

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Gesamtübersicht aller Kurzkritiken zu Lars und die Frauen:

#2 02.05.2009 deadlyfriend
 
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deadlyfriend

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AW: Lars und seine Frauen

Lars und die Frauen



Lars ist ein schüchterner junger Mann, der alleine in einer Garage lebt. Im dazugehörigen Wohnhaus befindet sich sein Bruder mit seiner Frau, die ein Kind erwartet. Die Eltern sind schon lange tot, weshalb die beiden sein einziger Bezugspunkt sind. Dass ihm die Einsamkeit ein wenig auf den Geisteszustand schlägt, stellen sie fest als er Ihnen seine Freundin vorstellt. Eine Sexpuppe die er im Internet gekauft hat. Diese hält er für lebendig, nennt sie Bianca und hat für sie eine komplette Lebensgeschichte parat.

Wenn man denkt dass jetzt ein typisches Außenseiterdrama folgt, liegt komplett daneben. „Lars und seine Frauen“ ist völlig anders konzipiert. Es ist ein Märchenfilm wie ich ihn selten gesehen habe. Es geht natürlich um Liebe aber auch um Einsamkeit, Akzeptanz und Integrität. Die Bewohner des Ortes müssten im Normalfall ja mit Ablehnung reagieren, aber das tun sie nicht. Sie nehmen Bianca in die Gemeinschaft auf und tolerieren sie als neue Bewohnerin. Anfänglich nur um Lars zu helfen aber nach einiger Zeit sprechen sie ihre eigenen Probleme durch Bianca aus. Dadurch entstehen immer wieder urkomische aber feinsinnige Momente die wirklich für Lachanfälle sorgen. Obwohl es sich aber um eine Sexpuppe handelt, bleiben die Scherze immer oberhalb der Gürtellinie, was ein absoluter Pluspunkt ist.
Regisseur Craig Gillespie nennt nie den Ort in dem der Film spielt, sondern bezeichnet es nur als hohen Norden. Nicht nur einige der Namen lassen auf Schweden schließen. Die fantastische Filmwelt Skandinaviens hat er sich wohl ebenfalls zum Vorbild genommen. Wenn man sich zumindest einige Filme aus dem Norden Europas angesehen hat, wird man schnell zu diesem Schluss kommen. Hinzu kommt der Glaubwürdigkeitsfaktor im eigenen Land. Natürlich sind die Handlungen der Bewohner völlig unrealistisch, weshalb er seine Märchenwelt nicht in einer amerikanischen Kleinstadt spielen lässt, sondern eben an einem Ort der für alle nur weit entfernt liegt. Vor allem sehr weit entfernt wegen der menschlichen Wärme die hier ein Außenseiter erfährt. Ich wartete die ganze Zeit darauf dass jemand Lars hänselt und demütigt, aber diese ausgelatschten Fußstapfen werden nicht betreten. Es ist einfach ein Plädoyer für die Toleranz von anderen Menschen. Trotzdem ist hier nicht nur Jubel, Trubel, Heiterkeit an der Reihe. Es sind auch genügend traurige Momente zu sehen, die aber nie in rührseliger Brühe enden. Das Verhältnis zwischen Drama und Komödie ist absolut perfekt dosiert.


Ein dermaßen feinfühliger Film kann aber nur so gut sein wie seine Darsteller. Mit Ryan Gosling hat man das Nonplusultra verpflichtet. Was er hier leistet ist mit Superlativen kaum noch auszudrücken. Er spielt dermaßen grandios dass mir die Worte fehlen. Auch die Nebenrollen sind mit Patricia Clarkson, Emily Mortimer und Paul Schneider perfekt besetzt. Was dieses Ensemble zusammenspielt ist gigantisch. Ebenso die musikalische Untermalung passt hervorragend ins Gesamtbild. Eher leisere Töne, feine Melodien aber in jeder Szene wird der richtige Ton getroffen. Das Hauptthema summt man noch lange nach dem Filmgenuss leise vor sich hin, ohne dass man es merkt.

Die Liebespuppe gibt es übrigens tatsächlich und das schon weit vor der Entstehung des Films. Sie ist sogar dafür mitverantwortlich dass der Film überhaupt entstanden ist. Die Firma „Real Doll“ vertreibt die sündhaft teuren Modelle im Internet. Die Firma ist sehr erfolgreich, was auch eine Form des Ausdrucks ist, wie viele Menschen ohne Partner einsam im Leben stehen. Allerdings sehen die Modelle auch wirklich fantastisch aus, was man auf deren Seite sehen kann.

Wenn man noch offen genug ist ein modernes Märchen zu sehen, das bekannte Handlungsweisen wie Neid, Hass oder Missgunst einfach ausklammert, Menschen wie im schönsten Traum zeigt und diesmal einfach auf einen Bösewicht verzichten kann, dann sei euch „Lars und seine Frauen“ absolut ans Herz gelegt.
 
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crizzero

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AW: Lars und seine Frauen

Den muss ich auch noch kaufen, Ryan Gosling ist ein richtig talentierter Darsteller. Insofern danke für die Kritik! Nun hast du ihn mir wieder in Erinnerung gerufen...


Noch ein Tipp am Rande:
Im ersten Beitrag heißt es nur "aller Kritiken" und Beitragsnummer und Datum werden nicht unterstrichen und fett unterlegt. Das ist nur für die Eingangszeile gedacht. Ansonsten echt tolle Kritik!
 

Despair

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AW: Lars und seine Frauen

Die Story klingt zwar etwas seltsam, aber ganz interessant. Muss ich mir bei Gelegenheit mal anschauen.

Noch ein Tipp am Rande:
Im ersten Beitrag heißt es nur "aller Kritiken" und Beitragsnummer und Datum werden nicht unterstrichen und fett unterlegt. Das ist nur für die Eingangszeile gedacht. Ansonsten echt tolle Kritik!

Außerdem scheint der Film "Lars und die Frauen" zu heissen.
 
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Amras

Guest
AW: Lars und seine Frauen

Noch ein Tipp am Rande:
Im ersten Beitrag heißt es nur "aller Kritiken" und Beitragsnummer und Datum werden nicht unterstrichen und fett unterlegt. Das ist nur für die Eingangszeile gedacht. Ansonsten echt tolle Kritik!

Außerdem scheint der Film "Lars und die Frauen" zu heissen.
Ist bereits geändert ;).

Das hört sich ja ganz interessant an, habe den Film mal auf meine ellenlange Ausleihliste gesetzt.
 

deadlyfriend

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AW: Lars und seine Frauen

Den muss ich auch noch kaufen, Ryan Gosling ist ein richtig talentierter Darsteller. Insofern danke für die Kritik! Nun hast du ihn mir wieder in Erinnerung gerufen...

Ich habe den Film im ersten Step auch nur wegen ihm gekauft. Ich mag sein Spiel und auch seine Rollenauswahl. Zum ersten mal aufgefallen ist er mir in dem ebenfalls fantastischen "State of mind" (The United States of Leland). Danach kam "Stay" und ich begann gezielt nach ihm zu kaufen. "Wie ein einziger Tag" liegt hier noch bereit. Ansonsten fehlt mir von ihm jetzt nur noch "Half Nelson". Die anderen habe ich oder sie sind hier noch nicht erschienen. Der hat in jedem Fall das Zeug dazu ein ganz großer zu werden. [/QUOTE]


Noch ein Tipp am Rande:
Im ersten Beitrag heißt es nur "aller Kritiken" und Beitragsnummer und Datum werden nicht unterstrichen und fett unterlegt. Das ist nur für die Eingangszeile gedacht. Ansonsten echt tolle Kritik!

Ui, ich schiebe es mal auf die Uhrzeit ;)
 

kelte

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AW: Lars und die Frauen

Stay ist grosses Kino aber Lars und die Frauen war mir ne Spur zu lang erzählt,- was für dich auch ein Film sein könnte wäre Henry Poole - vom Glück verfolgt. Nur nicht trotz Covers von einer Komödie ausgehen. Der Film gehört mit zu denen die einen berühren in der Geschichte.
 

deadlyfriend

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AW: Lars und die Frauen

Zu lang erzählt fand ich ihn jetzt gar nicht. Ich habe so tief in der Geschichte gesessen das ich gar nicht merkte wie die Zeit rumgeht.

"Henry Poole" habe ich mir direkt auf die Ausleihliste von Amazon geschmissen. Danke für den Tipp!
 

crizzero

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AW: Lars und seine Frauen

Danach kam "Stay" und ich begann gezielt nach ihm zu kaufen.

"Stay" (9/10) finde ich grandios, ein geniales Werk von Forster! Da ist er mir das erste Mal aufgefallen. "Half Nelson" steht natürlich auch schon lange auf der Wunschliste. Wird neben "Lars und die Frauen" beim entsprechenden Preis auf jeden Fall in die Sammlung wandern.

Auch klasse war er als junger, aufstrebender Anwalt in "Das perfekte Verbrechen". Wie er mit Hopkins mithalten konnte, war bemerkenswert. Das Katz-und-Maus-Spiel, welches sich beide im Film liefern, ist durch ihre wunderbare Schauspielerei erst so gut geworden. Muss man sich mal ansehen.
 

kelte

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AW: Lars und seine Frauen

Auch klasse war er als junger, aufstrebender Anwalt in "Das perfekte Verbrechen". Wie er mit Hopkins mithalten konnte, war bemerkenswert. Das Katz-und-Maus-Spiel, welches sich beide im Film liefern, ist durch ihre wunderbare Schauspielerei erst so gut geworden. Muss man sich mal ansehen.
Oh Jaaaaa,- der Film hat mir verdammt gut gefallen und das trotz einer Story, die schon öfters erzählt wurde. Das macht gute Schauspieler und eine verdammt gute Regie aus bei solchen Geschichten.
Und Stay war mir damals wie Code 46 sehr Positiv aufgefallen,- beides gute Produktionen die sich zwar nicht jedem erschliessen aber für Genrefans echte Perlen sind
 

deadlyfriend

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AW: Lars und seine Frauen

Auch klasse war er als junger, aufstrebender Anwalt in "Das perfekte Verbrechen". Wie er mit Hopkins mithalten konnte, war bemerkenswert. Das Katz-und-Maus-Spiel, welches sich beide im Film liefern, ist durch ihre wunderbare Schauspielerei erst so gut geworden. Muss man sich mal ansehen.

Ja, den fand ich ebenfalls gut und hatte damals sogar eine Kurzkritk verfaßt.
 

Tarantino1980

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AW: Lars und die Frauen

Wie ein einziger Tag liegt hier noch bereit. Der hat in jedem Fall das Zeug dazu ein ganz großer zu werden.

Na dann anschauen! War gut erzählt fand ich und ist nicht so ein kitschiger Hollywood Einheitsbrei wenn man an eine typische Romantic Comedy aus Hollywood denkt. Und ich gebe Dir recht ich denke auch dasn Ryan Gosling in den nächsten Jahren immer mehr an Bedeutung in Hollywood gewinnen wird, da er ein sehr wandlungsfähiger Schauspieler ist der halt jeder Rolle seinen Stempel aufsetzt, schätze Ihn auch sehr.


"Stay" (9/10) finde ich grandios, ein geniales Werk von Forster! Da ist er mir das erste Mal aufgefallen.

Das unterschreib ich mal! Echt ein super Film, sehr bildgewaltig, hatte mich damals bei der Erstsichtung begeistert! Dabei fällt mir aber gerade auf das er noch garnicht in meiner Sammlung ist, das muss ich aber mal ändern! ;)

Zu Lars und die Frauen, der hat mir eigentlich auch recht gut gefallen. War natürlich mal ein ganz anderes Thema und natürlich ein Ryan Gosling in Topform. Zugegeben der Film war nicht gerade ein Meisterwerk, aber dennoch bekommt er von mir solide 6.5/10 Punkte. Irgendwie fand ich es zwar interessant wie er erzählt wurde und wie sich die Geschichte entwickelt hatte, aber genauso wie kelte meinte war er mir etwas zu langatmig, aber ich bezweifele das man ihn hätte groß kürzen können. Von daher musste er so erzählt werden, aber war mir auch eine kleine Spur zu lang, obwohl ich ihn wie gesagt recht sehenswert fand. Ja ich weiß recht verwirrend :spinner:
 
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kelte

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AW: Lars und die Frauen

ich finds nicht verwirrend was du meinst, denn mir ging es genau so und man hätte ihn kürzen können aberrr dann hätte er warscheinlich den anderen nicht so gut gefallen. daher denke ich, der film hat schon seine ideale länge für ein publikum, weit ab der kommerz love storys. logo das der nicht jedem so gefällt aber immerhin empfinden wir diesen film ja noch im oberen bereich :) denn man hat sich mühe gemacht bei dem thema
 

Tarantino1980

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AW: Lars und die Frauen

... aber immerhin empfinden wir diesen film ja noch im oberen bereich :) denn man hat sich mühe gemacht bei dem thema

Das sehe ich auch so und meine 6.5/10 ist ja auch keine so schlechte Wertung, also Interessant fand ich ihn auf jeden Fall und Du ja auch, obwohl es für uns wohl kein Highlight/Meisterwerk ist.
 

2moulins

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AW: Lars und seine Frauen

....... Es ist ein Märchenfilm wie ich ihn selten gesehen habe..... .

Deiner Kritik gibt es nichts hinzuzufügen. Alle Aspekte sind treffend beschrieben. Kann mich voll anschließen.

Während der Trailer und auch die Cover-Angaben eher auf eine "echte" Komödie schließen lassen, muss man gewarnt sein, denn das ist der Film nicht. Einige Situtationen sind amüsant, und dass man tatsächlich auch mal lachen kann, zeichnet die Leichtigkeit der Inszenierung dieser berührenden Geschichte aus.

Beeindruckend und wohltuend fand ich die Herzlichkeit aller im Ort. Da gab's ja nicht mal einen, der auch nur ansatzweise etwas Böses im Schilde führte oder Lars gegenüber unfreundlich reagierte. Eben märchenhaft...
 

deadlyfriend

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AW: Lars und seine Frauen

Deiner Kritik gibt es nichts hinzuzufügen. Alle Aspekte sind treffend beschrieben. Kann mich voll anschließen.


Mein Bruder im Geiste;) Das er bei Dir voll einschlägt war mir irgendwie fast klar. In diesem Genre scheinen wir einen fast identischen Geschmack zu haben.
Da ich vorab ja gar nichts von dem Inhalt wußte, war er für mich ständig überraschend. Als Gosling mit der Liebespuppe auftauchte, ging ich erst von einer Gag-Orgie aus. Durch sein Spiel war ich aber diesbezüglich verunsichert. Dann nahm ich an das es ein Außenseiterdrama wird und er bald auf totale Ablehnung stoßen wird und diese blieb dann ebenfalls aus. Mich hat er also völlig unerwartet aber ständig überrascht und dazu noch voll getroffen.
 

2moulins

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AW: Lars und seine Frauen

.....Da ich vorab ja gar nichts von dem Inhalt wußte, war er für mich ständig überraschend. .....

Im Großen und Ganzen war ich auch recht unbedarft. So gehe ich ohnehin am liebsten an Filme heran. (Lese meistens erst hinterher über gesehene Filme.)

Nachdem ich eine etwas verschrobene Komödie erwartete, wurde ich dann auch überrascht, dass es doch in eine ernstere Richtung ging. Aber das war kein Manko, sondern eher ein Gewinn!
 

crizzero

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AW: Lars und die Frauen

Ich glaube auch, dass der Film bei mir einschlagen wird. Was ich bisher gelesen und gehört habe, passt total in meinen Geschmack...

Und Ryan Gosling ist sowieso immer sehenswert. Mal sehen, wann ich endlich die DVD zu einem günstigen Kurs schießen kann.
 

crizzero

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Weltkasseleistung von Ryan Gosling! Ein geradezu oscarreifes Spiel! Damit bestätigt er mal wieder seinen Status als einer meiner Lieblingsschauspieler. :hoch:

Dieser Film ist absolut überragend. Schauspielerisch nahezu perfekt und diese Geschichte ist einfach herzallerliebst. Dicke 9/10 für einen wieder einmal genialen Gosling-Film.
 

Despair

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AW: Lars und die Frauen

Jetzt habe ich den Film auch gesehen, und ich war vorher gleich doppelt auf dem falschen Dampfer. Zum ersten: ich hatte zwar kein Gag-Feuerwerk erwartet, sondern eine waschechte Tragikomödie, dass der Film aber komplett ohne Flachwitze daherkommt – Respekt! Zumindest mit ein paar schlüpfrigen Witzen hätte ich bei dieser Ausgangslage gerechnet. Zum zweiten hatte ich ständig im Hinterkopf, dass es sich um einen skandinavischen Film handelt. Was wohl auf den Namen Lars im Titel zurückzuführen ist. Bis zum Schluss war das Gefühl allgegenwärtig, einen Film aus dem europäischen Norden auf dem Schirm zu haben. Von der ruhigen Machart über die Thematik bis hin zum winterlichen Wetter hätte das absolut gepasst. Ryan Gosling habe ich bisher nicht bewusst wahrgenommen, die restliche Darstellerriege ebenfalls. Außer Kelli Garner vielleicht, die mir irgendwie bekannt vorkam (gesehen als dauerkiffende Teeniegöre in Larry Clarks „Bully“ und in „Thumbsuckers“). Da sie aber auch als skandinavische Eingeborene durchgehen würde, ist mir erst beim Abspann aufgefallen, als ich die wenig nordisch anmutenden Namen las, dass der Film einen anderen Ursprung haben muss. Filme dieser Art kommen viel zu selten aus Amerika, da erwartet man eher leichte, seichte oder gar alberne Kost.

Ich bin jedenfalls positiv überrascht. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass sich die Geschichte an einigen Stellen doch ein wenig zieht. Ansonsten passt „Lars und die Frauen“ perfekt zwischen beschwingteren Stoff wie „Juno“ und harte Kost á la „Synecdoche New York“.

8,5/10 Punkte
 
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