AW: Fantomas
Fantomas
Kommissar Juve ist auf der Jagd nach Fantomas. Auch der Reporter Fandor hat aus beruflichen Gründen Interesse an dieser Story, jedoch nimmt er diese zunächst nicht so ernst wie es Kommissar Juve tut.
Ihren Ursprung hat die Story in einer französichen Krimiromanserie in der Zeit von 1911 bis 1913 des Autorenduo´s
Pierre Souvestre und
Marcel Allain. Während dieser Zeit schrieben sie gemeinsam 32 Bände mit jeweils 400 Seiten Umfang. 1925 schrieb
Marcel Allain ohne
Pierre Souvestre weitere 11 Romane, da dieser 1914 verstorben war. Aus filmischer Sicht folgten daraus eine fünfteilige französische Filmreihe aus den Jahren 1913 und 1914, eine zwanzigteile US-Serie aus dem Jahr 1920, weitere Filme in den Jahren 1932, 1947 und 1949 und ein deutscher vierteiler aus dem Jahr 1980. Kennen tue ich jedoch nur die Trilogie von
André Hunebelle aus den Jahren 1964, 1965 und 1966 welche einen Genre Mix aus Kriminalfilm und Komödie darstellen.
André Hunebelle inszenierte 1964 seinen ersten Teil der Fantomas Reihe. Die Story war sowohl damals als auch heute für mich recht interessant. Zugegeben ich kenne die Romane nicht, vermute aber einmal, daas die Parallelen zu der Roman Figur und der Fantomas Figur in den Hunebelle Filmen recht gering ausfallen, alleine schon auf Grund der Tatsache zu welcher Zeit die Romane entstanden sind. Daher denke ich, dass man lediglich die Figur des Fantomas inkl. der Grundidee eines genialen Verbrecherhirns genutzt hat um diese dann für das, jedenfalls für damalige Verhältnisse, aktuelle Weltbild zu verfilmenen. Dies ist André Hunebelle aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Der erste Teil, welcher für mich auch der Beste Teil der Reihe ist, stellt nicht nur eine gelungene Mischung aus Kriminalfilm und Komödie dar, sondern lässt auch die Figur des Fantomas sehr schön mystisch und gefährlich aussehen. Dabei finde ich hat es Hunebelle auch sehr gut geschafft sogar ein paar klassiche Stilmittel eines Action Filmes zu zeigen. Im Großen und Ganzen könnte man sogar sagen, dass gewisse Ähnlichkeiten zu dem James Bond Franchise zu erkennen sind. Fantomas zumindest wäre ein perfekter Bösewicht und somit Gegenspieler für James Bond gewesen.
Man merkt dem Film recht deutlich an, dass zu dieser Zeit Louis de Funès noch nicht der große Weltstar war, zu dem er später wurde. Die Handlung wurde definitiv eher von Jean Marais getragen, da sie auch aus der Sicht des Charakters Fandor dem Zuschauer näher gebracht wird. Natürlich spielte Jean Marais hier auch sehr gut seine Doppelrolle. Im ersten Teil zeigte Louis de Funès zwar auch schon sein Talent, aber man merkt deutlich, dass er noch nicht sein komplettes typisches Repertoire ausspielen konnte bzw. durfte. Er fungierte hier eher als lustiger Sidekick der natürlich viel zur Story beiträgt, jedoch der eigentliche Held des Filmes eher Fandor ist. Zu erwähnen ist natürlich auch noch Mylène Demongeot die Ihre Rolle als Zeitungsfotografin und Verlobte von Fandor auch gut gespielt hat.
Wie bereits anfangs erwähnt finde ich den ersten Teil der Fantomas Reihe auch am Besten da er aus meiner Sicht den Spagat aus Krimi, Komödie und auch Action Film sehr gut hinbekommt und auch die Inszenierung von André Hunebelle hier sehr gut ist, schöne Bilder und ein richtiges Timing runden das Ganze ab.
Wertung: 8/10