Maniac
Frank Zito ist kaputter als kaputt. in einer heruntergekommenen absteige lebt der einzelgänger mit schaufensterpuppen, verstümmelten pornobildchen und den skalps seiner opfer, denn Zito ist ein mörder, der nachts durch die stadt schleicht und wahllos frauen abschlachtet, sie ihrer kopfhaut beraubt und seinen puppen auf den kopf nagelt.
soviel zur inhaltsangabe, denn mehr gibt es im film eigentlich nicht zu sehen. Joe Spinell, der auch das drehbuch schrieb, spielt den total gestörten Zito mit solch beeindruckender wucht, daß es dem zuschauer beinahe die kehle abschnürt. mühelos kann seine darstellerleistung mit der Peter Lorres in Fritz Langs legendärem "M" mithalten. nur ist sein Frank Zito noch mehr entgleist, noch kaputter, noch derangierter. mit einem Ödipus-komplex beladen, mit einer fiesen kindheit als hintergrund, so zieht Zito durch die dreckige, düstere stadt, durch sein new york und schlachtet ziellos frauen ab.
regisseur William Lustig hält sich nicht lange mit der vorrede auf, kümmert sich nicht um eine ausgeklügelte psychologie oder echte motivation: mit der rechtfertigung, daß sich Zito für seine miese kindheit, die despotische mutter an der gesamten frauenwelt rächen will, läßt er ihn nacht für nacht auf die einwohner der stadt los, fängt dabei die düstersten seiten new yorks ein, die zu einem spiegelbild der hauptfigur werden, mindestens ebenso verrottet und gestört wie Zito sind.
unterstützt durch wie immer hervorragende maskenarbeit von effektgenie Tom Savini (der auch eine kleine rolle spielt), schont der film film seine zuschauer nicht mit blutigen details. die sind zwar nicht übermäßig vorhanden, wissen durch ihren sparsamen einsatz aber nur umso mehr zu überzeugen. Savinis arbeit ist hervorragend, jederzeit überzeugend und ausgesprochen explizit. sein filmabgang ist entsprechend blutig ausgefallen, wie eigentlich fast immer, wenn olle Tom einen gastauftritt absolviert und angemessen zerhackstückt wird.
"maniac" lebt hierbei einzig und allein von eben jenen effekten, dem absolut herausragenden Joe Spinell als hauptdarsteller und natürlich der stadt, in der der film angesiedelt ist: new york. selten zuvor (und danach) war der big apple ein solcher moloch, ein solch dreckiges loch, in dem es offenbar nur abschaum gibt.
trostlos, negativ, desillusioniert. all das ist "maniac", ein fieser, zynischer filmbastard. keine aussicht auf rehabilitierung. keine aussicht auf happy end. "maniac" ist roh, dreckig, derb. ein 90minütiger tritt in die weichteile des zuschauers.
tip!