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Billy Wilder brachte mit diesem Streifen 1966 das Paar Lemmon/Matthau zum ersten mal gemeinsam vor die Kamera und das Ergebnis ist mal wieder eine wunderbare Komödie voller köstlicher Seitenhiebe auf Gesellschaft und Institutionen.
Vor allem Walter Matthau macht sich einen Heidenspaß daraus, diesen gewissenlosen Winkeladvokat so herrlich durchtrieben und zynisch darzustellen, das er in der Lage ist, in jeder Situation das Beste für sich herauszuholen. Sobald er ins Geschehen eingreift, bleibt kein Auge trocken. Seine Kommentare (s.o.), seine Mimik und auch sein perfekt organisiertes Büro spiegeln jederzeit sein hämisches Weltbild wider. Ich sage nur "Sammeldose"...
Was leider etwas fehlt ist die Dynamik und eine rechte Spannung, wie die Sache denn für alle Beteiligten nun ausgeht, kommt auch nicht so richtig auf. Die Handlung plätschert vor allem im Mittelteil zu behäbig vor sich hin und nur Dank Matthaus exzellenter Spielfreude (verdienter Oscar als bester Nebendarsteller!) bleibt man neugierig und "auf Sendung". Für eine Komödie von Billy Wilder erwartet man dann da doch etwas mehr Esprit. Da macht sich die 2-stündige Spieldauer leider etwas negativ bemerkbar.
Nichtsdestotrotz ist Der Glückspilz (müsste eigentlich Der Glückskeks heißen...) eine intelligente Komödie mit tollen Darstellern und dem typischen Wilder-Touch, der die meisten heutigen Komödien locker in die Tasche steckt.
8/10
Was leider etwas fehlt ist die Dynamik und eine rechte Spannung, wie die Sache denn für alle Beteiligten nun ausgeht, kommt auch nicht so richtig auf. Die Handlung plätschert vor allem im Mittelteil zu behäbig vor sich hin und nur Dank Matthaus exzellenter Spielfreude (verdienter Oscar als bester Nebendarsteller!) bleibt man neugierig und "auf Sendung". Für eine Komödie von Billy Wilder erwartet man dann da doch etwas mehr Esprit. Da macht sich die 2-stündige Spieldauer leider etwas negativ bemerkbar.
Walter Matthau war hier einfach genial! Sein Spiel war absoulut Oscar würdig! Von daher vollkommen zurecht gewonnen. Er hätte nur in der Kathegorie Hauptdarsteller nominiert werden sollen, da er für mich den Film wirklcih absolut getragen hat. Von der ersten Szene in der er auftauchte war mir klar das es eine grandiose Leistung von ihm war. Einfach unglaublich wie "abgewichst" er den Schwager/Anwalt von Harry Hinkel gespielt hat, der sofort Geld roch, als die besorgte Mutter und Schwester von der Kindheitserinnerung mit dem missglückten "Falschirmsprung" vom Garagendach erzählten.
Genau so ist es! Ich wünschte solche Komödien würde es heutzutage noch geben. Wieviele Komödien habe ich mir in den letzten Jahren angeschaut und mich gefragt ob es verschwendete Lebenszeit war, oder warum kaum ein Regisseur noch inovativ in diesem Genre ist. Es gibt Ausnahmen, die sind aber sehr selten! Die meisten basieren doch eher auf dem aktuellen "Hollywood Erfolgsrezept". Man nimmt mindestens zwei derzeit aktuelle Darsteller, entweder zwei Männer mit Gegensätzen oder einen Mann oder eine Frau wenn es richtung RomCom gehen soll und schon hat man genug "Material" um eine durchschnittliche Story in eine lieblose Inszenierung zu packen um es dem durchschnittlichen Kino Publikum als neue "Meisterkomödie" zu verkaufen.
Nachdem ich vor kurzem „Ein seltsames Paar“ zum ersten Mal und dann auch noch gleich im Kino gesehen habe, musste ich mir ein paar Tage später die erste Kollaboration von Walter Matthau und Jack Lemmon ansehen und zum Glück hatte ich schon seit Jahren „Der Glückspilz" ungesehen in der Sammlung.
Im direkten Vergleich ist „Der Glückspilz“ aber zahmer und nicht so lustvoll wie „Ein seltsames Paar“. Generell bot letzter mehr Lacher, was aber vielleicht auch dadurch verzerrt wird, dass ich „Ein seltsames Paar“ im Kino mit Publikum gesehen haben, die sich ebenfalls köstlich amüsierten, und „Der Glückspilz“ nur zu zweit Zuhause geschaut habe.
Es gibt schon einen Unterschied im Komödien-Genre in den letzten Jahrzehnten. Dennoch waren es damals ebenso Komödien, die nach Rezept produziert worden sind und die Studios haben damals ebenso auf das Bedürfnis des Publikums reagiert. Nicht umsonst gab es nach „Der Glückspilz" so viele weitere Zusammenarbeiten zwischen Matthau und Lemmon, die in den anderen Filmen ähnliche Stereotype verkörperten. Es war also auch ein Schema bzw. ein Rezept, dass man immer wieder angewandt hat.