AW: Dog Bite Dog
Dog Bite Dog
Generell richte ich mich überhaupt nicht nach Kritiken, die auf Filmverpackungen abgedruckt sind, bei diesem Film machten mich jedoch zwei Kritiken neugierig:
"Selbst hart gesottenen Asiafans wird diese Hongkong-Perle in ihrer grimmigen Gewalt schwer auf den Magen schlagen." "Tollwütig brutal... das Finale lässt den Zuschauer fast besinnungslos zurück. Die Darsteller sind pures Dynamit."
Keine Ahnung welchen Film die Kollegen von Variety und co. gesehen haben, aber den vorliegenden meinen sie ganz sicher nicht. Zimperlich ist der Film freilich nicht, schockieren tut hier allerdings auch nichts.
Dog Bite Dog handelt von einem jungen Mann der sich allein durch die Welt schlägt und mit Auftragsmorden um die Runden kommt. Von seinen Auftraggebern wird er allerdings nur als streunender Hund gesehen und keinesfalls geachtet. Aus dieser Grundidee heraus entsteht ein teilweise an den Haaren herbei gezogenes filmisches Werk, das visuell zwar gut gemeint, aber nicht wirklich überzeugen kann. Wackelkameras sollen in Kampfszenen Spannung aufbauen, fangen aber schnell an zu nerven. Die teilweise platten Charaktere mit mittelmäßigen Schauspielern können diesem Film auch nicht wirklich auf die Beine helfen. Lediglich Hauptdarsteller Edison Chen versucht aus seiner Rolle viel heraus zu holen. Die zusätzlich eingeflochtene „Liebesgeschichte“ verleiht ihm mehr Tiefe und taut sein, dem Zuschauer gegenüber, kaltes Herz etwas auf.
Auch soundtechnisch versucht der Film die Story zu beleben, was mit Hundekampfgeräuschen gut funktioniert, nach abermaliger Anwendung aber am Ende des Films niemanden mehr von Hocker reißen dürfte.
Allgemein betrachtet liefert Regisseur Cheang Pou-Soi hier einen soliden Film mit guten Einfällen, aber mittelprächtiger Umsetzung ab. Nur Darsteller Edison Chen kann den Film beleben.
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(
Euro Video, 2006)
Einschätzung: 5,5/10