Seit meinem letzten Kommentar aus dem Jahre 2012 habe ich übrigens 2019 „Das Haus an der Friedhofsmauer“ im Rahmen des Terza Visione Festivals als 35mm-Projektion sehen können und dort hat der Film echt viel Spaß gemacht. Das wird vor allem am Setting (Kino, 35mm-Kopie, Einführung, ein Saal voller Fans) gelegen haben und so konnte ich meinen früheren recht negativen Ersteindruck von der DVD-Sichtung des Films revidieren.
Wieder mal ein tolles Beispiel dafür das mache Filme wirklich eine Zweitsichtung benötigen. Kannst Du es vielleicht etwas begründen warum er Dir bei der zweiten Sichtung besser gefallen hat Willy? Lag es nur an der richtigen Atmosphäre? Also das Du ihn im Rahmen eines Festifals im Kino mit den dazu passenden Zuschauern gesehen hast? Oder lag es auch dran das Du zwischen 2011 und 2021 einfach noch viele andere Filme gesehen hast und sich Dein Filmverständnis seitdem natürlich auch geändert hat?
Ich kann nur für mich sprechen, hätte ich diesen Film zu einem früheren Zeitpunkt meiner filmischen Reise gesichtet, ich hätte ihn bestimmt ähnlich schlecht bewertet wie Du es 2011 getan hattest. Aber zum Glück habe ich irgendwann einmal angefangen mich stark vom Mainstream Film zu entfernen um auch in anderen Genres und verschiedensten Jahrzehnten zu wildern um dann zum Glück auch beim italienischen Genre Kino hängen geblieben bin. Sei es nun der Giallo, oder eben auch der Itallo Horror Film, ich mag beides sehr gerne, ich liebe einfach diese Art von Filmen. Sie sind sehr speziell aber bieten mir auch so unendlich viel!
Ich habe mich ja jetzt kürzlich erst mit
Mario Bava beschäftigt und wollte jetzt umbedingt auch mit
Lucio Fulci genauso verfahren, da ich da auch noch einige Lücken habe. Bisher kenne ich eher seine Gialli, die ich wirklcih gut finde. Aus seiner Horror Epoche kannte ich bisher nur
Ein Zombie hing am Glockenseil, den ich aber mega stark finde und zu dem ich ohnehin eine ganz besondere Bindung habe. Der Film ist daran schuld das ich auf Blu-ray umgestiegen bin. Ich hatte mir das Mediabook beim Medienversandt damals vorbestellt und war schon relativ neugierig auf den Film. Zu dem Zeitpunkt kannte ich nur ein paar Gialli, aber wollte ihn auch sehen. Als das Mediabook ankam dachte ich mur nur warum schaust Du ihn Dir auf DVD an wenn Du Dir auch die Blu-ray ansehen könntest. Also bin ich an dem Tag noch spontan noch in den Saturn gefahren und habe mir einen Blu-ray Player geholt. War zwar damals nicht der Beste, aber egal ich konnte den Film in HD genießen. Und daher wusste ich damals schon, das
Lucio Fulci definitiv ein Regisseur ist der es nicht nur wert ist das man sich näher mit ihm beschäftigt, sondern mir seine Filme auch gefallen werden. Leider ist er dann wieder etwas aus meinem Fokus verschwunden, was ich aber jetzt unbedingt nachholen muss!
So sieht's aus. Die nicht existente Mauer hat der deutsche "Übersetzer" des Originaltitels gebaut.
Ja leider wieder so ein negatives Beispiel, aber zumindest waren sie hier was näher dran bei dem deutschen Titel, wobei ich auch hier eine fast 1:1 Übersetzung passender gefunde hätte.
Quella villa accanto al cimitero (Diese Villa neben dem Friedhof) wäre für mich, hätte man daraus "Die Villa neben dem Friedhof" gemacht, passend gewesen.
Was mir in diesem Bezug auch noch aufgefallen ist der Film ist ja eher bekannt in deutschland unter dem Titel
Das Haus an der Friedhofsmauer, auf dem Mediabook von XT und bei der OFDb wird er aber unter dem Titel
Das Haus an der Friedhofmauer (also ohne das "s") geführt. Weiß da einer was zu warum das so ist? Ein Druckfehler ist es nicht, da im Internet auch häufiger die Schreibweise ohne s zu finden ist.
Ich habe ihn mir tatsächlich eben schnell angesehen
Mir gefällt er immer noch gut, wobei er wirklich nicht zu den stärksten Fulci-Filmen zählt. Es ist Horror-Trash, der auf den Amityville Zug aufgesprungen ist. Nur eben blutiger
Ich fand die Atmosphäre wieder ziemlich gut, nur das Balg nervte mich manchmal. Schön aber der Kontakt zum Jenseits, der möglicherweise auf "Shining" anspielte. Besser hätte ich es allerdings gefunden, wenn man noch mehr über die Hintergründe des Dr. Freudstein erfahren hätte. Dessen Maske fand ich übrigens ausgezeichnet. Die Geräuschkulisse gefiel mir ebenfalls. Ich kann aber definitiv nachvollziehen, das dem Willy der Film nicht gefällt
Ich mag den Film sehr, also er hat mich gut abgeholt. Der größte Kritikpunkt ist aber leider die Story insbesondere die Motivation. Warum musste Norman überhaupt den Selbstmord von Dr. Freudstein untersuchen? Und wenn er es schon tun muss, warum muss er dann ausgerechnet mit seiner Familie in dieses Haus einziehen, das ja offenbar schon in der Ecke einen sehr schlechten Ruf hatte. Seine Frau war ja vorher schon psychich angeschlagen und so ein Kleinkind mit dort zu haben war bestimmt für seine Recherche auch nicht sehr hilfreich. Also hier hat man es sich beim Drehbuch meines erachtens unnötig schwer gemacht. Warum hätte man nicht einfach aus Norman z.B. einen Lehrer bzw. Uni Professor gemacht, der seiner Frau zu liebe, die der Hektik der großen Stadt New York nicht mehr gewachsen ist, einfach zum gefallen in eine vermeindlich idylische Kleinstadt zieht um dort in einem schönen großen Haus zu entspannen. Das dieses Haus zum Schnäppchenpreis verkauft wird, liegt auch auf der Hand, so hätte man auch schön im Laufe des Filmes erklären können, indem die Familie mit und mit rausfindet was in dem Haus passiert ist und man halt auch noch etwas mehr Hintergrundwissen über Dr. Freudstein hätte mit einfließen lassen.
Aber wenn man es schafft über die Story hinweg zu sehen, was ja leider hin und wieder im Italo Genrekino notwendig ist, dann wird man mit tollen Bildern und einer tollen Atmosphäre belohnt! Es war für mich übrigens ein sehr extremer Schwenk für mich wieder von
Mario Bava, der ja einfach sehr künsterlisch und mit deutlich weniger Gewalt und Blut in seinen Filmen gearbeitet hat, nun wieder einen Film von
Lucio Fulci anzusehen, der zumindest in seinen Horror Filmen ja auch einen ordentlichen Anteil an Gore zu bieten hat. Ich mag beide Arten von Horror sehr, sie sind halt nur beide sehr grundverschieden. Was man auf jeden Fall dem Team von Fulci rückwirkend annerkenen muss ist einfach wie toll die Gore Einlagen in dem Film aussahen. Wir sprechen hier über einen Film aus dem Jahr 1981, also weit vor CGI. Alles Handgemacht und mit sicherheit, wie Du ja auch weiter oben erwähnt hast, keine große Hollywood Produktion mit genug Budget. Und dennoch sahen die Gore Einlagen phantastisch aus und das auch immer noh 2021!
Übrigens fand ich das Zitat zum Ende des Filmes auch doof und unpassend. Dafür fand ich aber das Ende sau stark! Ich mag ja Filme die nicht immer mit einem Happy End daher kommen und gerade bei dieser Art von Haunted House Movies war es ja eher häufig so das min. einer des Casts doch überlebte. Auch wenn Fulci in seinem Film hier nicht so weit ging zu zeigen wie der kleine Bob zerstückelt wird - das wäre wohl 1981 zu viel des guten gewesen zu zeigen wie ein Kind so brutal getötet wird -, bin ich mir schon sehr sicher das er es auch nicht lebend aus diesem raus gekommen ist! Es wird dann ja gezeigt wie er mit seiner kleinen Freunidn und deren Mutter dann im Jenseits verschwindet, aber ob das ein Happy End ist wage ich zu bezweifeln. Mich hat das Ende jedenfalls sehr verstörende zurückgelassen was ich halt mag bei solchen Filmen!
Mir hat der Film echt gut gefallen und freue mich jetzt schon auf weitere
Lucio Fulci Filme!
Wertung:
9/10