Gesamtübersicht aller Kritiken zu Henry - Portrait of a Serial Killer:
#02 25.10.2009 deadlyfriend
#08 15.04.2011 Willy Wonka
#02 25.10.2009 deadlyfriend
#08 15.04.2011 Willy Wonka
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Oh mann, das klingt nach einem von diesen Filmen, dessen Geschichte einen fesselt, wo man aber seinen Augen nicht trauen möchte, am liebsten wegsehen will und man so ein richtig schlechtes Gefühl beim Gucken bekommt.
So nach dem Motto "der Film war ein Erlebnis, ein unangenehmes und den will ich nie wieder sehen"
So ging es mir bei "8mm" und noch mehr bei "Boys don't cry"
Michael Rooker kann ich mir in der Rolle total gut vorstellen. Der Mann hat so was Brutales, Eiskaltes, irgendwie Irres an sich.
Ich hab mal nen Trailer gesehen und mir damals schon gedacht, dass das in die Richtung geht - ein Film, der ein mieses mieses Gefühl hinterlässt.
Theoretisch ja, aber ich schau ihn mir des Öfteren an. Warum kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht weil ich Henry als Person einfach nicht lesen kann. Etwas was ich in meinem Umfeld auch gerne mache und meistens richtig liege. In Filmen auch, wobei man da ja eher die Einfälle des Drehbuchautors oder des Regisseurs herausliest. Bei Henry finde ich einfach nichts und kann ihn nicht ergründen.
"Boys don`t cry" habe ich nicht gesehen. Irgendwie hatte ich im Vorfeld das Gefühl das der sehr konstruiert ist und mir meine Emotionen diktieren will, was ich als etwas typisch Amerikanisches ansehe. Etwas was ich nicht mag. Aber vielleicht gebe ich ihm jetzt eine Chance.
Rooker ist in dem Film einfach nur genial. Ein für mich völlig unterbewerteter Schauspieler. Diese Rolle von ihm macht mich persönlich einfach wahnsinnig, weil sie nicht greifbar ist. Das Ende ist so ruhig erzählt und so schrecklich, ohne etwas zu zeigen. Alles spielt sich im Kopf ab. Dabei seine eigene Ruhe, seine Normalität, seine Kaltblütigkeit.
Es muß aber halt für mich auch nicht immer Popcorn sein, mit knallbunten quietschenden farben und toller Stimmung. Das sind meistens nämlich die Filme die ich nach kürzester Zeit vergessen habe. Henry hingegen hat sich nach der ersten Sichtung vor Jahren in mein Hirn gebrannt. Dabei fand ich ihn damals gar nicht mal so gut, weil ich einen Thriller sehen wollte und erwartet habe. Er ging mir aber trotzdem nicht aus dem Kopf, weshalb ich ihn Jahre später nochmal ansah. Seitdem hat er mich auch nicht mehr losgelassen.
Das klingt ja mal interessant. Sowas mach ich nämlich auch gerne. Ein Thema, über das ich mich ewig austauschen könnte: warum sind Menschen, wie sie sind und warum tun sie Dinge oder warum tun sie sie nicht, was treibt sie an und welche dunklen Seiten haben sie.
Über den bin ich mal gestolpert nachts im TV. Der hat mich richtig fertig gemacht. Ich kam mir irgendwie ganz komisch vor und konnte nicht schlafen. Das war ein Gefühl, als hätte man mir was angetan...das tut mir richtig im Herzen weh.
Man sagt mir öfter, ich solle mich da nicht so sehr rein denken, aber das kann ich nicht abstellen. Ich will es auch gar nicht - so nehme ich Dinge eben wahr bevor mein Verstand sie seziert.
Ja, eigenartigerweise sind das immer ganz besondere Filme, die sich so in deinen Kopf fressen. Man würde sie nicht als tollen Film bezeichnen, aber sie machen etwas mit dir, irgendwas. Dein Verstand sagt "tu dir das nicht an" aber dein Unterbewusstsein sagt was anderes. Eine Art Faszination?
gute Frage, ist schon lange her das ich die beiden Filme gesehen habe. Aber ich meine Teil 1 war mal wieder besser als die Fortsetzung.Die Fortsetzung wird vermutlich qualitativ nicht mehr so überzeugen können, oder?
In der Tat eine hervorragende Kritik, Willy! Allerdings konnte ich schlußendlich nicht herauslesen wie du ihn fandest.
Falls Schrottfilmer Zombie den wirklich als Vorbild genommen haben sollte, ist das allerdings komplett schief gelaufen
Was für ein Gefühl hattest du bei dem Film? Ich fühle mich danach immer irgendwie leer. Besonders gespannt bin ich ob er bei dir eine ähnliche Wirkung über die Jahre entwickelt. Ob du ihn recht bald vergessen hast, oder ob du dich an ihn erinnern wirst. Das zu erfahren wird spannend, aber da muss ich wohl viel Geduld mitbringen
Ich habe allerdings noch eine Frage zum Ende und das würde mich wirklich interessieren. Glaubt ihr er hat Becky umgebracht oder hat er sie einfach nur im Hotel alleien zurückgelassen. Oder erfährt man das sogar im zweiten Teil?
Diese Frage kann ich mir jetzt selber beantworten da ich gerade Teil 2 gesehen habe. Es ist, wie ich eigentlich auch zuerst vermutet habe. Also Henry hinterlässt keine Zeugen .
Man kann auch nicht sagen das man sich gut unterhalten gefühlt hat, denn das hat man nicht. Er ist uangenehm und preßt einen in eine immer ungemütlicher werdende Couch. Wer sich gerne mit der Serienkillerthematik beschäftigt, aber keinen spannenden Psychothriller erwartet, sollte sich mit Henry unbedingt mal auseinandersetzen.
Darf man so einen Film gut finden? Wieviel sagt es über einen selbst aus, wenn man sagt, dass dieser Film in seiner Art einem das Grauen ein Stück weit näher gebracht hat? Das Gezeigte ist abstoßend und schockierend, wenn es zusätzlich auf eine reale Begebenheit beruht ist es auch noch kontrovers. Eine Kontroverse, die das bloße Betrachten und "für gut befinden" wiederum kontrovers macht.
Deswegen auch meine innere Zerissenheit den Film zu "bewerten", was mir hingegen bei den genannten Filmen von Noe nicht schwerfällt. Es ist der Grad der Kunst, die mich dahin stärkt Noes Filme vergleichsweise für großartig zu befinden, während "Henry" nichts von diesem Künstlerischem besitzt. Und doch ist er großartig gemacht und bietet eine Bildsprache, die es schafft genau dieses Unbehagen auszulösen.