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Dieser Film ist ein Dokumentarspiel aus dem Jahre 1977 und beschreibt einen irrealen Krieg in Deutschland. Übungen innerhalb der Bundeswehr werden regelmäßig vollzogen, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Aus historischer Sicht weist dieser Film deutliche Diskrepanzen zu heutigen Übungen auf, aber für damalige Verhältnisse hat Wolfgang Petersen eine sehr authentische Schilderung geliefert, wie so eine Übung umgesetzt wird. Peter Märthesheimer, welcher schon sehr erfolgreich an Fassbinders „Welt am Draht“, Petersens „Smog“ und vielen anderen Fernsehfilmen mitgearbeitet hat, und Wolfgang Menge lag sehr viel an der Geschichte von dieser Bundeswehrübung, die schon fast detailgetreu mit Schauspielern nachgespielt wurde. Aufgrund dieser Authentizität bietet der Film keine gewohnte Dramaturgie, denn es gibt keine Höhen und Tiefen in der Geschichte. Nüchtern und rational wird die Vorgehensweise geschildert, wobei die Figur der Lehrein eingeführt worden ist, um die Übung für den Zuschauer zu hinterfragen und kritische Äußerungen bezüglich des fiktiven Krieges und eines möglichen realen Krieges zu liefern. Schon am Anfang wird verdeutlicht, dass sie Pazifistin sei, wobei sie von diesem Schubladendenken nicht viel halte.
Um die theoretische Überlegungen eines Krieges nicht zu langweilig zu gestalten, werden die Feldzüge und Manöver mithilfe von Archivaufnahmen der Bundeswehr unterstützt. So kann sich der Zuschauer schon eher ein Bild von diesem fiktiven Krieg machen und muss sich nicht allein auf seine Fantasie verlassen. Die Ambitionen hinter diesem Projekt sind keinesfalls schlecht, aber mit einer Laufzeit von knapp 81 Minuten wird das Szenario für einen normalen Zuschauer ermüdend. Zu Beginn ist es spannend hinter den Kulissen der Bundeswehr zu blicken, aber nach gut einer Stunde, verliert sich das Interesse, da es kaum Abwechslung bietet. Wolfgang Petersen verglich seine Arbeit an diesem Film mit der Verfilmung eines Telefonbuches und weiterhin sagt er, dass er diesen Film nur machte um seinen Freunden einen Gefallen zu erweisen. Trotz der recht harten Worte seitens Petersen zeigt dieser Film, dass Petersen im Regieführen routiniert vorgeht und sein Handwerk immer besser versteht. Besaßen seine erste Filme noch Schönheitsfehler und Mätzchen bei der Inszenierung, so kann man diesem Film nur noch die Theorielastigkeit des Drehbuchs vorwerfen. Außerdem vermute ich, dass die Macher auch kreativ eingeschränkt blieben, da durch die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr nur eine Perspektive beleuchtet wird. Schließlich will die Bundeswehr keinesfalls in das schlechte Licht gerückt werden.