Eisiges Land
Wahrscheinlich wieder eine Kritik, die keine große Diskussion nach sich ziehen wird. Aber egal, dieser Film hat es verdient, hier erwähnt zu werden.
Die Wurzel allen Übels ist ein gefälschter 500 €-Schein, den Student Niko aus einer Partylaune heraus (und wegen akuten Geldmangels) in Umlauf bringt. Der Grundidee der Chaostherie folgend, beeinflusst diese Tat die Leben einiger anderer Personen. Und zwar äußerst negativ. Erzählt wird dies in miteinander verwobenen Episoden mithilfe von Zeitsprüngen, die aber jederzeit nachvollziehbar bleiben.
„Eisiges Land“ ist eine finnische Produktion; und die für Finnland so typische Melancholie ist allgegenwärtig. Doch dabei bleibt es nicht, der Film geht noch einen Schritt weiter in Richtung Depression. Womit sich alle vorkommenden Protagonisten bestens auskennen dürften. Helsinki im Winter, dazu gebrochene Charaktere, deren Leben immer mehr aus dem Ruder laufen, ein nur sehr selten kurz aufflammender Funken Hoffnung – das ist schwere Kost, die optimistischen Frohnaturen nur bedingt zusagen wird. Trotz aller Schwermütigkeit ist dieser Film aber zu keinem Zeitpunkt langweilig, dafür passiert einfach zu viel. Ebenfalls positiv ins Gewicht fallen die sehr guten Leistungen der (mir allesamt unbekannten) Darsteller.
Fazit: ein äußerst sehenswerter Film, der sich bestens zur Pflege der eigenen Winterdepression eignet und hervorragend zur kalten Jahreszeit passt.
9/10 Punkte