Dancer In The Dark

Despair

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Dancer In The Dark


Die durch eine vererbte Augenkrankheit langsam erblindende Immigrantin Selma (Björk) hat nur ein Ziel im Leben: ihrem Sohn Jean dasselbe Schicksal zu ersparen. Um die teure Operation bezahlen zu können, arbeitet sie hart in einer Fabrik und spart, soviel sie kann. Als Ablenkung vom tristen Alltag wirkt sie in der örtlichen Laienschauspieltruppe an einer Musicalaufführung mit, wo sie als Hauptdarstellerin fungiert. Ihr Vermieter, der Polizist Bill (David Morse), hat ebenfalls Sorgen. Seine finanziellen Mittel sind aufgebraucht – eine Tatsache, die er vor seiner Frau nicht eingestehen will, da er Angst hat, von ihr verlassen zu werden. Doch er weiss von Selmas Ersparnissen...

Regisseur Lars von Trier hat ein aufwühlendes Drama im Dogma-Stil erschaffen, das sich nicht ganz an die Regeln hält. Der dokumentarische Stil weicht in den eingestreuten Musical-Einlagen einer farbenfrohen Bilderflut, die Selmas Tagträumereien und Wunschvorstellungen sehr gut wiedergeben – besonders, wenn man ihre Augenkrankheit im Hinterkopf behält. Untermalt werden diese Szenen mit Björks originellem Gesang und Musik, die zum Teil aus den der gegenwärtigen Umgebung entnommenen Geräuschen besteht (ein fahrender Zug, Industrielärm). Das klingt gewöhnungsbedürftig und dürfte manch potentiellen Zuschauer bereits im Vorfeld abschrecken – besonders die Fraktion der Björk-Hasser wird sich mit Grausen abwenden. Schade, denn so entgeht ihnen ein Drama, das an Intensität kaum zu überbieten ist.

Björk überzeugt in ihrer ersten (und höchstwahrscheinlich auch letzten) Filmrolle durch absolut authentisches Spiel, David Morse ist der hin- und hergerissene Polizist und auch die Nebenrollen sind hervorragend besetzt (Catherine Deneuve, Peter Stormare, Udo Kier).

Fazit: wer Lars von Triers Filme im Stil von „Breaking The Waves“ zu schätzen weiss, kommt um dieses Meisterwerk nicht herum. Die teilweise vorhandenen Längen fallen kaum ins Gewicht und werden durch das extrem heftige Finale mehr als wettgemacht. Das lässt in meinen Augen nur eine Wertung zu:

10/10 Punkte
 

Die wilde 13

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AW: Dancer In The Dark

Ich habe meine Scheu vor Lars von Trier beiseite gelegt und mir endlich einen Film von ihm angeschaut.Obwohl mir von der reinen inhaltlichen Seite seine Filme zusagten,war mir der Name von Trier mit soviel negativen bzw. kontroversen Attributen behaftet,das ich bisher die Finger oder besser gesagt,die Augen von ihm lies.Mit Dancer in the Dark hat mich von Trier schon mit seinem - für mich - ersten Film eines Besseren belehrt.

Nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung (Handkamera,unkonventionelle Schnitte und Unschärfen) war mir klar,das ich einem Filmerlebniss beiwohne,das ich so noch nicht hatte.Nachdem ich nach 3 Minuten schon dachte :"Das soll ich jetzt zwei Stunden aushalten ??" riss mich von Trier und vor allem Björk immer tiefer hinein in die Geschichte der Selma Jezkova.

Regisseur Lars von Trier hat ein aufwühlendes Drama im Dogma-Stil erschaffen, das sich nicht ganz an die Regeln hält. Der dokumentarische Stil weicht in den eingestreuten Musical-Einlagen einer farbenfrohen Bilderflut, die Selmas Tagträumereien und Wunschvorstellungen sehr gut wiedergeben – besonders, wenn man ihre Augenkrankheit im Hinterkopf behält. Untermalt werden diese Szenen mit Björks originellem Gesang und Musik, die zum Teil aus den der gegenwärtigen Umgebung entnommenen Geräuschen besteht (ein fahrender Zug, Industrielärm).
Mir ist aufgefallen,das die Musicalszenen zum Ende hin immer kürzer und farbloser wurden.Die erste in der Fabrik war ja schon fast hollywoodlike mit allem TamTam und ausschliesslich positiv,während es zum Ende hin (vor ihrer Verhaftung im Theater oder im Gericht) die Grundstimmung und die Musik immer düsterer wurden.Somit gehen die Musicalszenen den entgegengesetzten Weg,den man von ihnen eigentlich gewohnt sind.Immer positiv gestimmt und zum Ende das Happyend mit großem Trara und Gruppenkuscheln.Der Grund,warum ich bis auf wenige Ausnahmen,Musicals meide.Hier spiegeln sie gekonnt die Seele von Selma wieder,die in einem Dilemma gefangen ist,an dem man einfach scheitern muss.
Voller Schuldgefühle gegenüber ihrem Sohn,das er wie sie blind wird,ist es ihr lieber zu sterben und ihren Sohn zum (sehenden)Waisen zu machen,als weiter zu Leben (die Chance hat sie ja kurzfristig) und ihrem vielleicht blindem Sohn als liebende Mutter beizustehen und für ihn da zu sein.

Björk überzeugt in ihrer ersten (und höchstwahrscheinlich auch letzten) Filmrolle durch absolut authentisches Spiel, David Morse ist der hin- und hergerissene Polizist und auch die Nebenrollen sind hervorragend besetzt (Catherine Deneuve, Peter Stormare, Udo Kier).
Björk ist unglaublich.Zwar nimmt man ihr den Filmsohn nicht ab (vom äußeren und vom Alter her),aber sie spielt Selma mit einer Intensität,die einem schier den Atem raubt.Ohne sie wäre Dancer in the Dark nicht vorstellbar.Natürlich spielt die Musik und der Gesang von Björk dabei eine nicht unerhebliche Rolle.Auch Catherine Deneuve als Selmas mütterliche Kollegin überzeugt in einer Rolle,die doch eigentlich untypisch für sie ist.Einfach klasse.

Der Film wirkt lange nach und mir gehen seit gestern viele Szenen nicht aus dem Kopf.Vor allem die Schlussszene,die mich in ihrer Radikalität unweigerlich an Synedoche N.Y erinnern ließ.Daher bin ich froh,meinen inneren Schweinehund gegenüber Lars von Trier überwunden zu haben (an dieser Stelle mein Dank an kelte) und ich nun weitere Filme von ihm entdecken darf.

Wegen der Nachhaltigkeit erhöhe ich auf 9/10
 
Zuletzt bearbeitet:

kelte

Filmvisionaer
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AW: Dancer In The Dark

klasse Kritik :)
ich liebe diesen Film und ebenso den guten alten Trier für seine Bildersprache. Ganz grosses Kino
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: Dancer In The Dark

Mir ist aufgefallen,das die Musicalszenen zum Ende hin immer kürzer und farbloser wurden.Die erste in der Fabrik war ja schon fast hollywoodlike mit allem TamTam und ausschliesslich positiv,während es zum Ende hin (vor ihrer Verhaftung im Theater oder im Gericht) die Grundstimmung und die Musik immer düsterer wurden.

Jetzt, wo du es sagst... ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen. Es wird wohl Zeit für einen erneuten Durchlauf. :D

Somit gehen die Musicalszenen den entgegengesetzten Weg,den man von ihnen eigentlich gewohnt sind.Immer positiv gestimmt und zum Ende das Happyend mit großem Trara und Gruppenkuscheln.Der Grund,warum ich bis auf wenige Ausnahmen,Musicals meide.

Musicals sind normalerweise auch überhaupt nicht mein Ding. "Sweeney Todd" mag ich, aber das ist nicht gerade typisch und außerdem von Burton - also ein must see. Genauso ist es mit "Dancer...", da ich von Trier und Björk sehr schätze.

Björk ist unglaublich.Zwar nimmt man ihr den Filmsohn nicht ab (vom äußeren und vom Alter her),aber sie spielt Selma mit einer Intensität,die einem schier den Atem raubt.

Dabei war sie zum Zeitpunkt des Drehs schon 35, also durchaus im passenden Alter. Ansonsten kann ich dir nur voll und ganz zustimmen.

Wegen der Nachhaltigkeit erhöhe ich auf 9/10

Noch ein paar Durchläufe, und du zückst die 10, wart's nur ab. :D Ich glaube, diesen Film kann man nur lieben oder hassen.
 

Leatherface

Filmvisionaer
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AW: Dancer In The Dark

ich könnte mich in die Dunkelheit tanzen und mir dabei einen ablachen...:lol:

denn....damit hätte nun aber wirklich keiner rechnen können:D

Björk? => fand ich als Sängerin schon immer grausig
Lars von Trier? => macht grausam langweilige Filme
eine (versuchende) schauspielernde Björk, die dann auch noch anfängt zu singen? => nicht auszuhalten

Was passiert aber nun, wenn Björk und von Trier zusammen kommen? => einen grausamst öden, langweiligen und nervenden Film mit einer grausam(en) (nicht auszuhalten) spielende Björk.

bereits nach rund 10 Minuten wußte ich, daß ich den Film hassen werde. Nach rund 50 Minuten habe ich ihn (erstmal) abgebrochen.


hätte ich diesen Film vor meiner Musical-Leidenschaft gesehen, wäre diese Leidenschaft wohl niemals entfacht worden. Aber zum Glück durfte ich schon ca. 1991/1992 das Phantom in Hamburg genießen:D

irgendwann werde ich den Film wohl noch zu Ende sehen. Wertungs-Tendenz liegt bei ca.
0,5/5
 

Leatherface

Filmvisionaer
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AW: Dancer In The Dark

schon heute zu Ende geschaut:D

konnte man sich in einem anderen Trier-Film noch an den Busen einer wunderschönen und talentierten Schauspielerin laben, gabs nun das krasse Gegenteil.

Über Optik kann man sich ja streiten, aber das schauspielerische "Talent" Björks ist eine Beleidigung an den Zuschauer.

Über den amateurhaften Kamera-Stil will ich gar nichts negatives sagen, ist halt Trier´s Stil und ich bin ja auch grundsätzlich nicht den Wackel-Dackel-Style (Blair Witch Project, Cloverfield) abgeneigt.

Aber für den teils stümperhaften, harten Schnitt gehört der Editor gehörig mal an den Galgen.

Selma, hast Du dir weh getan?

Alter Däne, die Olle ist eh gleich fällig, so what?:autsch:

Bitte nicht falsch verstehen, wie man Empathie zu einem Darsteller in ähnlicher Situation empfinden kann, beweist eindrucksvoll "The Green Mile".

Die obige Aussage soll hier stellvertretend für viele weitere Aussagen/Dialoge stehen, die einfach nur grenzdebil scheisse waren.

Der gesamte Film und seine Story haben mich einfach nur kalt gelassen, es kam keine Spannung/Dramaturgie oder Empathie zu den Figuren auf. Vielleicht lags ja auch an der deutschen Stimme von Björk. Wenn ich mich nicht irre, war diese die Stimme von Bart Simpson. Und irgendwie habe ich diesen auch nicht aus meinem Kopf bekommen:D

Kurzum:

It´s a Trier:D

0,5/5

Hm, auf jeden Fall schaffen es die Trier-Filme, daß ich mal mehr zu einem Film schreibe. Ist ja auch ne Kunst. Von dieser Seite aus gesehen hatte ich wieder einmal jede Menge Spaß mit dem Film. Wenn auch nur in der Nachbereitung:lol:
 

Despair

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AW: Dancer In The Dark

Wieso nur, wieso... wusste ich das bereits vorher? :D

Filme im Dogma-Stil sind wohl einfach nicht dein Ding - selbst mit Musical-Einlagen, die in diesem Fall eine Flucht aus der Tristesse der harten Realität darstellen. Aus Alltagsgeräuschem werden Songs, die glücklicherweise weit vom üblichen Musical-Tralala entfernt sind und die bunt ins ewige Grau eingearbeitet sind. Und pointiert-geschliffene Reden findest du im Alltag eher selten, sondern eher banale Dialoge. ;)

Das meint Björk zu deiner Einschätzung ihrer Schauspielkunst: klick :D

Ich finde ihr Spiel sehr intensiv, besonders für eine nicht ausgebildete Schauspielerin. Sei also gnädig, denn mit Lars von Trier hat sie zudem nicht den einfachsten Einstieg ins Filmgeschäft gewählt (und ist deshalb auch gleich wieder ausgestiegen. Zudem hätten ihre blanken Möpse keinerlei Relevanz für den Fortgang der Geschichte gehabt. ;)
 
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