Martyrs

Dex_McCroul

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AW: Martyrs

Ich hab den Film nurn seit 2 Wochen bei mir herumliegen und mich noch immer nicht herangetraut.

Ich weiß einfach nach den Kritiken hier nicht, wann ich die richtige Stimmung habe, um den Film durchzuziehen, will ihm aber auch fair gegenüber sein.

Irgendwie eine echt schwierige Sitation.:confused:
 

kelte

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Ich hab den Film nurn seit 2 Wochen bei mir herumliegen und mich noch immer nicht herangetraut.

Ich weiß einfach nach den Kritiken hier nicht, wann ich die richtige Stimmung habe, um den Film durchzuziehen, will ihm aber auch fair gegenüber sein.

Irgendwie eine echt schwierige Sitation.:confused:
für den Film musst du Lust haben denn er ist schon harte Erzählkost. Ich hätte den nicht nach nem anderen Horrorfilm sehen können bzw. nach einem anderen "Terrorfilm",- dabei ist der Film schon eigenständig erzählt und kunstvoll dazu
 

dax

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Ich hab den Film nurn seit 2 Wochen bei mir herumliegen und mich noch immer nicht herangetraut.

Ich weiß einfach nach den Kritiken hier nicht, wann ich die richtige Stimmung habe, um den Film durchzuziehen, will ihm aber auch fair gegenüber sein.

Irgendwie eine echt schwierige Sitation.

Das kann ich so komplett unterschreiben!
Ich traue mich da auch einfach nicht ran!
 

Travis

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Das sind die richtigen. Immer alles unbedingt kaufen müssen und dann doch nicht angucken! *duckundweg* :D
Genau dieser Gedanke kam mir auch.
Nix da, ihr habt ihn gekauft und jetzt wird der auch relativ zeitnah geschaut. Bin ja schon mächtig auf euer Urteil gespannt. Denn es bleibt ja immer noch die Option offen, daß ich auf meine alten Tage plötzlich den Härten des (Film)lebens nur nicht mehr gewachsen bin.
 

Dex_McCroul

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Das sind die richtigen. Immer alles unbedingt kaufen müssen und dann doch nicht angucken! *duckundweg* :D

Musst dich dafür nicht ducken und wegrennen. Wir rennen sowieso hinterher und KRIEGEN DICH!!!:motz::truppe:

Nein, aber bei dem Film ist es wirklich anders. Zuletzt habe ich Eden Lake gesehen, der mir sehr "gefallen" hat, wenn man das so bezeichnen kann. Aber ich bin, wie Travis und viele andere hier auch, zwar ein Fan des makabren und auch zuweilen harten Films. Doch so langsam sind meine Grenzen erreicht, was ich mir an Folter und Grausamkeiten im Film ansehen kann/will/ "muss" (?).
Martyrs hatte ich mir eigentlich zugelegt, weil mir versichert wurde, dass der Film auf ganz anderer Ebene hart ist als bspw. ein Saw (damit meine ich die späteren Teile, vorallem Teil 3), Inside oder auch jüngst Eden Lake.

Dass es einzig um die psychische Variante geht und der Film dadurch so mitreißend und erschreckend sei. Was mich seeeehhhrrr heiß auf dieses (Mach?)Werk werden ließ. Von tollen Schauspielerleistungen und visueller Kraft war die Rede. Sogar mit der mitreißenden Athmosphäre eines "SAW" (damit meine ich nun das Original, TEIL 1) wurde er verglichen. Und das von Freunden, die einen ähnlichen Filmgeschmack haben wie ich und denen ich den letzten Jahren bei Empfehlungen zu mindestens 85% vertrauen konnte. Und nun lese ich immer mehr das Gegenteil von dem, was ich mir erhofft habe.

Vielleicht liegt es aber auch nur an mir?! Dass ich nicht abgebrüht genug bin. Dass ich langsam verweichliche? Aber dann muss ich sagen: GOTT SEI DANK!!!!
Denn, ganz ehrlich: Wo sind die Tage von gutem Monster- und Gruselhorror hin? Was würde ich für einen Film im Stil der zwei ersten Hellraiser-Filme geben. Oder richtige Athmosphäre-Highlights, wie "Omen", "Rosemarys Baby". Selbst einen genialen Gruselulk wie "Tanz der Vampire" oder auch "American Werewolf in London" würde ich wieder total herbeisehnen.

Aber genug OT. Das sind alles Wünsche, die in einen anderen Thread gehören. Ich entschuldige mich jetzt nochmal für den langen OT-Text. Aber ich hoffe, dass ich den Widerspruch/ die innere Zerrissernheit bezüglich des Films "Martyrs" hierdurch etwas klarer veranschaulichen konnte.
Und morgen, wenn ich wieder in meinen heiligen 4 Wänden bin, werde ich mich wohl dem Monstrum "Martyrs" stellen.

Dex
 
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Dex_McCroul

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Denn es bleibt ja immer noch die Option offen, daß ich auf meine alten Tage plötzlich den Härten des (Film)lebens nur nicht mehr gewachsen bin.

Irgendwie sind wir doch Seelenverwandte, hm? Siehe mein Post genau über dem Deinen! ;)
Was hätte ich gegeben, Dich auch mal auf dem Treffen kennenzulernen. Hast Du echt was verpasst!
 

kelte

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AW: Martyrs

Martyrs ist allerdings kein Horrorfilm. Man kann die Gewalt mit Filmen wie Saw (wobei ich da im dritten Teil eher zweimal weggeschaut hatte*) sicherlich vergleichen, aber hier wird anders vorgegangen.
Es gibt Film aus den 70ern oder frühe 80er die meiner Meinung nach wesentlich Kranker sind und Gewalttätiger was plakatives Killen betrifft. Die Filme werden geliebt von den Fans, weil man im Kopf hat ,-> Fantasy
Martyrs setzt seine Bedrohung durch Realität ein. Eventuell ist dies der psychische Knackpunkt warum einige ihn unerträglich finden.
*bei Saw 3 musste ich Kino am Anfang mal kurz wegschauen weil brutler kann man sich einen Fuss nicht zertrümmern und als ich dachte er sei fertig...bricht er den noch. Ebenso die Gelenkverdrehmaschine...liegt gewiss am älter werden aber auch an der Sinnlosigkeit die ich zuerst bei Saw3 sah...ehe der rote faden aufgenommen wurde in den folgenden Teilen
 

dax

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Martyrs


Inhaltsangaben gab es hier schon zuhauf, daher überspringe ich diese mal.

Mit großem Widerwillen bin ich heute bei wunderschönem Wetter doch rangegangen mir diesen Film zu geben und quasie mein eigenes Martyrium zu starten.

Ich weiß noch garnicht wie ich das gesehene einordnen soll, aber ich versuchs mal:

Die erste Stunde dieses Films gehörte zum spannendsten was ich seit langer Zeit gesehen habe. Das war so großartig inszeniert, das ich vor Spannung ständig vom Sessel gehüpft bin.
Danach wurde es hart, aber doch sonderbar erträglich.
Ich weiß nicht recht wie ich es formulieren soll, aber von graphischer Gewalt ala Inside, Hostel 2, oder Saw 3 war der Film meilenweit weg.
Trotz der andauernden Totur verstand es der Film den Zuschauer zu schonen und ihn dennoch an die zu ertragende Schmerzgrenze zu bringen.
Ist das alles nachvollziehbar gewesen?
Klares: JA!
In der heutigen Zeit finde ich jede Abartigkeit die von Menschen ausgeht leider absolut vorstellbar.
Sicherlich ein Film der mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet, aber sollte Martyrs (hoffentlich) der Abschluß der Folterwelle sein, konnte dieser würdiger nicht ausfallen.
keltes Vergleich zu "Ein Mann den sie Pferd nannten" finde ich sehr treffend.
Ein sonderbarer, eiskalter und doch irgendwie auf kranke Weise gefühlvoller Film, der so kontrovers ist, das ich jede Meinung verstehen und nachvollziehen kann.

9/10
 
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kelte

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dachte mir schon das er dir gefällt :)
aber der Vergleich mit dem Pferd, das war ein anderer gewesen, der aber nicht Unrecht hat damit
 

Travis

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Irgendwie sind wir doch Seelenverwandte, hm?
Schaut fast so aus. Ist ja auch nichts Schlimmes dran, wenn zwei synchron ticken. Mir gerfällts und ich unterschreibe deinen langen Beitrag natürlich gänzlich Umso gespannter bin ich jetzt, wie du den Film sehen wirst.
Was hätte ich gegeben, Dich auch mal auf dem Treffen kennenzulernen. Hast Du echt was verpasst!
Wäre wirklich gern gekommen. Gibt bei mir aber gleich mehrere (leider medizinische) Gründe, weshalb ich an den Forentreffen wohl eher nicht teilnehmen werde, obwohl ich zumindest einige von euch verdammt gern mal persönlich kennenlernen würde.

Ein sonderbarer, eiskalter und doch irgendwie auf kranke Weise gefühlvoller Film, der so kontrovers ist, das ich jede Meinung verstehen und nachvollziehen kann.
Das du den Film jetzt so gesehen und dementsprechend bewertet hast, überraschte mich ein wenig. Andererseits hast du sehr gut begründet, was dir an dem Film gefallen hat - was ich natürlich völlig akzeptiere. Geht ja zwischen kelte und mir sehr ähnlich. Wir liegen in unserer Sicht der Dinge auch sehr weit auseinander, können aber die Sicht des jeweils anderen gut nachvollziehen. So soll das sein. Aus diesem Grund ist der Martyrs-Thread bisher fast mein Lieblingsthread, da hier eine wahrlich kontroverse Diskussion entstanden ist, in der aber niemand auf persönliche Befindlichkeiten pocht .und jeder bereit ist, sich auch auf die Sicht des anderen einzulassen und sich damit zu beschäftigen. Wenn wir kontroverse Diskussionen in Zukunft immer auf diesem Niveau führen könnten, wäre ich wirklich glücklich und wir einen entscheidenden Schritt weiter.
 

dax

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Das du den Film jetzt so gesehen und dementsprechend bewertet hast, überraschte mich ein wenig.

Der Film hat einfach ne unglaubliche Menge Emotionen geweckt.
Die Darstellerinnen waren mehr als herausragend.
Das Schuldgefühl, das andere Opfer zurückzulassen, welches sich mit dem damaligen Täter zu einer imaginären Kreatur vermischt und sie dann beherrscht war ganz großes Kino.
Diese einkalte Inzenierung im Verließ, die so konträr zu dem armen geschundenen Mädchen stand. Ich hätte sie am liebsten umarmt und getröstet...und natürlich auch da rausgeholt.
Dieser Blick am Ende ihres Martyriums....der Wahnsinn!
Außerdem WILL ich wissen was sie am Ende gesagt hat! Hat die Alte sich dann weggepustet weil ihr das nicht gefallen hat, oder weil sie da auch schnell hinwollte?
Der Film hat eine sonderbare Faszination.
So sonderbar, das man sich schon fast schuldig fühlt wenn man ihn gut findet.
 
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mr.bauer

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Sieh an, jetzt hat der Dax den doch wieder mit soviel Punkten bewertet. :rolleyes: Hättest den schon viel früher schauen können. Richte dich nicht so sehr nach anderen Kritiken, Geschmäcker sind bekanntlich ja verschieden. ;)

Den einen Kommentar bezüglich meiner Person hab ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht kapiert? :confused: Was hat es denn damit auf sich? Hab die Beiträge nochmal durchgelesen, der einzige der was zu nem Pferd geäußert hat, war Russel. ;)
 

Travis

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Ich hätte sie am liebsten umarmt und getröstet...und natürlich auch da rausgeholt.
Damit sie dir dann dankbar ergeben sind, für den Rest ihres Lebens. :D
Nur ein Witz. Weiß ja, wie du es gemeint hast.
Dieser Blick am Ende ihres Martyriums....der Wahnsinn!
Genau dieser Blick war es, der mich auch heute noch verfolgt und zutiefst beänstigt, Da wurde ich persönlich über eine Schwelle getragen, ach was gezerrt, über die ich nicht treten wollte. Und genau das ist es, was ich dem Film vorwerfe, daß er Grenzen einreißt, die imho nicht eingerissen werden dürfen. Wenn ich mir nun nur annähernd ausmale, wie der nächste Regisseur diese Tabubrüche noch einmal zu toppen versucht, möchte ich dem keinesfalls beiwohnen. Es macht mir Angst.
Außerdem WILL ich wissen was sie am Ende gesagt hat! Hat die Alte sich dann weggepustet weil ihr das nicht gefallen hat, oder weil sie da auch schnell hinwollte?
Das ist natürlich die Kernfrage, auf die der Film keine Antwort geben kann oder darf. Denn wie es hinter dem Horizont aussieht, darf wohl kein lebender Mesch wissen. Geht es positiv weiter, wird man der erstbesten Versuchung erliegen und sich in die "bessere" Welt begeben. Kann man wohl niemand verdenken. Geht es aber negativ weiter, dann erreichen wir eine Dimension der Todesangst, die kein lebendiger Mensch erleben sollte. Gerade zu diesem Themenkomplex könnte ich sehr viel erzählen, da ich mich mit diesem hier nur ansatzweise angerissenen Thema eine zeitlang sehr intensiv beschäftigt habe und für mich persönlich auch zu Resultaten gelangt bin.
 

dax

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[Travis Genau dieser Blick war es, der mich auch heute noch verfolgt und zutiefst beänstigt, Da wurde ich persönlich über eine Schwelle getragen, ach was gezerrt, über die ich nicht treten wollte.

Das kann ich diesem Film nicht vorwerfen, da er das nicht so plakativ gemacht hat wie so manch anderer Regisseur dieses getan hätte.
Ich bin aber froh das ich die Szene die zu diesem Zustand führte nicht sehen musste!
Ja, es war wahrscheinlich ein Tabubruch, wahrscheinlich sogar ein großer, aber er bringt mich doch dazu mir Fragen zu stellen, die mir vorher nicht, oder nur selten in den Sinn kamen.

Wenn ich mir nun nur annähernd ausmale, wie der nächste Regisseur diese Tabubrüche noch einmal zu toppen versucht, möchte ich dem keinesfalls beiwohnen. Es macht mir Angst.

Ich hoffe mit dem toppen ist mal Schluss und ich hoffe auch das die Folterwelle endlich vorbei ist.
Wie gesagt ich für mich sehe Martyrs als würdigen Abschluss.
Mehr davon will ich nicht.

und für mich persönlich auch zu Resultaten gelangt bin.

Ich für mich auch! Mit dem Ende des Lebens ist schlicht und einfach alles vorbei.
Keine Seele, kein Himmel, kein Gott, keine Hölle, kein Paradies.
Einfach nur das endgültige Ende, egal was wir uns wünschen, egal was wir fürchten, mit dem Tod ist einfach Schluss.
Das dass keinem persönlich gefällt und die Kirche mit ihrer Erlösung somit überflüssig ist, steht auf einem anderen Blatt.
Aber wenn Du bei einem Radio den Stecker ziehst ist es auch vorbei.
 
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Dex_McCroul

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Martyrs



Nun kann ich mich auch endlich zu Martyrs äußern!


Eines vorweg: Ich bin der Meinung, dass es sehr schwierig ist, diesen "Film" zu bewerten. Und ich verstehe nunmehr auch, warum er solch kontroverse Diskussionen ausgelöst hat und noch auslöst.

Fest steht für mich nunmehr, dass mit diesem Film die "Folterwelle" beendet ist.
Ich habe definitiv kein Interesse mehr daran noch weiter getragen zu werden, als es bei diesem Film der Fall war.


Doch nun zur Analyse von Martyrs. Ich schreibe bewusst Analyse und nicht Kritik.
Denn eine neutrale Kritik scheint mir bei diesem filmischen Monstrum nahezu unmöglich. Lieber analysiere ich soweit wie es mir möglich ist als ein neutraler Außenstehender.
Ich möchte darum auch im Voraus um Verzeihung bitten, dass mein Post diesmal umfangreicher wird als gewöhnlich und ggf. den normalen Rahmen einer Kurzkritik aus diesem Forum sprengen wird. Seht es mir bitte nach, aber es ist auch kein gewöhnlicher Film, egal wie man zu ihm steht.


Dabei möchte ich zunächst auf die positiven Seiten eingehen, wie Inszenierung, schauspielerische Leistung und Effekte.
Die Geschichte, die Intensität bzw. Absicht, die mit dem Film verfolgt werden soll, werden im zweiten Teil meiner Analyse geschildert, denn dies fällt weit weniger positiv aus.


Teil I
1. Inszenierung

Ja, der Film ist spannend inszeniert. Die Schnitte, Kamerafahrten und Closeups sind zu jeder professionell gewählt. Auch, das künstlerische Mittel, dass man in einigen Szenen nur erahnen kann, was gerade passiert, obwohl "drauf gehalten wird", fand ich gut. Endlich eine Erinnerung an alte Stärken des athmosphärischen Horrorfilms.
Doch nicht nur das wusste zu "gefallen". Denn offenbar konnte der Regisseur auch seine Schauspieler zu ungewöhnlichen Leistungen anspornen. Womit wir auch schon bei den Schauspielern sind.

2. Schauspieler
Diese zwei Schauspielerinnen, Morjana Alaoui als Anna und Mylène Jampanoi als Lucie spielen eindrucksvoll. Mit ungebremster Kraft und Leidenschaft. Sie geben unglaublich emotional wieder, welches Martyrium ihre dargestellten Figuren erlebten und durch machen müssen. Und allein der Ausdruck der Augen von Morjana Alaoui als sie die "andere Welt" sieht, endlich loslässt, ließ mich erstarren. Ich hatte einen Kloß im Hals, weil ich einerseits froh war, dass sie diese Leidenszeit endlich überstanden hat, andererseits weil ich entsetzt war, dass sie nun völlig gebrochen und der Leidensweg vollendet war.
Die eindrucksvollste Szene war jedoch, als sie kurz davor war gebrochen zu werden, verrückt zu werden, wie die anderen Versuchsobjekte und sie begann in ihrer Fantasie mit Lucie zu sprechen. Sich selbst gestreichelt hat um Menschlichkeit und Gefühle nicht zu verlieren - Gott, war das eindringlich!!!

3.Effekte
Hierzu kann ich mich am kürzesten fassen: Sie waren professionell, sehr realistisch und gekonnt eingesetzt. Faszinierend für mich, dass sie nicht plakativ waren, wie in einem geradlinigen Splatterfilm.

Teil II
Story und Intensität
Was ich bei diesem Film gefühlt habe, ist unglaublich. Wut! Entsetzen! Ekel! Ja, sogar Hass. Hass auf den Regisseur, dass er mich so etwas sehen ließ. Hass auf die Figuren, die die zwei Mädchen solche Qualen durchleben ließen. Hass auf die Menschen, falls sie wirklich in der Lage sind anderen menschlichen Wesen so etwas anzutun, nur für ihren eigenen Vorteil. Wenn sie eine solche Erfahrung wollen, warum geben sie sich nicht selbst diesem Martyrium hin?

Doch was nützt mir all das, wenn ich die ganze Zeit den Gedanken im Kopf habe: Muss ich mir so etwas ansehen? Ist die Menschheit wirklich so schlecht geworden? Zählst du dich auch zu diesen "Menschen"?
Ich kann wahrheitsgemäß von mir behaupten: Ich bin Moralist. Ich glaube an das Gute im Menschen. Und ich denke auch, dass wir, je weiter wir in unserer Entwicklung voranschreiten, auf eine Einigkeit zwischen uns Menschen hinstreben. Trotz all der Kriege, die wir führen und Konflikte, die wir noch haben.
Doch stellt sich mir die Frage: Wenn das wirklich das Wesen des Menschen ist, so wie ich es mir vorstelle, wie kann dann dieser Film eingeordnet werden? Der zeigt, wie abartig, zerstörerisch und egoistisch die Menschen sein sollen?


Ja, Martyrs hat mich zum Nachdenken angeregt. Das ist es, was ich dem Film zugute halten muss. Jedoch verstehe ich nicht, warum man einen solchen Film überhaupt machen muss. Gibt es nicht schon genug Nachrichten über Folterungen, Misshandlungen in der Realität? Werden wir nicht schon oft genug auf den Prüfstein gestellt? Muss ich dann auf diese Weise auch noch gepeinigt werden?
Ich zähle mich nicht zu den im Film dargestellten Menschen und ich verweigere mich, dass das Bild der Menschheit darauf reduziert werden soll. Und finde ich es nahezu unverschämt einen Spiegel vorgehalten zu bekommen, der ganz offensichtlich nur verzerrt. Denn nach diesem Film gibt es nur Opfer und Täter. Den Raum dazwischen gibt es nicht. Und gerade das macht den Menschen aus: Schattierungen! Entscheidungen treffen zu können. Moralempfinden. Und diese Scheinheiligkeit am Ende des Films, dass alles nur ein Experiment war, dass der großen Frage dienen sollte, was kommt nach dem Tod? Tut mir leid, aber ich empfand dies als empfand ich als bodenlose Frechheit und Schlag ins Gesicht.


Fazit

Der Film ist inszenatorisch sehr gut gemacht. Jedoch kann ich ihn rein vom Inhalt her nicht empfehlen. Martyrs ist definitiv kein Horrofilm. Auch als Folterfilm will ich ihn nicht einstufen, oder als "Gewaltporno" wie es Travis genannt hat. Es stellt für mich einfach eine Grenzüberschreitung im Filmgenre dar. Und das bezüglich der Thematik selbst und auch in Bezug auf ihre Umsetzung.
Darum kann ich den Film auch nicht bewerten, sondern nur diese Anlyse abgeben.
 
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BladeRunner2007

Filmvisionaer
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Eine wirklich sehr, sehr gute Analyse Dex! Ich sehe es ähnlich wie Du. Der Film ist gut gemacht, überschreitet aber einfach eine Grenze und wirkt abstoßend auf mich. Wie Du, kann ich ihn deshalb auch nicht bewerten. Ganz großes Lob an Dich! Besser könnte man Martyrs wohl nicht beschreiben!
 

kelte

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ich finde nicht das der Film eine Grenze überschreitet. es gibt genug esotherische Spinner mit Geld, denen ich so einen Müll zutrauen würde! es gab ebenso Sekten, die Schindluder mit den Naiven trieben und sogar Kinderseelen mit ihrer bescheuerten Weltanschauung vernichteten oder diese vergewaltigten!
Ich will nicht wissen in wieviel Keller auf diesem Planeten, grad ein Mensch verrottet weil ein anderer Spass daran hat.
Solange ein Film wie Martyrs nicht das Gefühl gibt die Folter im Film "geilo" zu finden sondern positiv zum Nachdenken anregt,- solange hat so ein Film immer nen Platz in meiner Sammlung frei.
Plakativ ist der Film auch nicht wirklich in meinen Augen,- denn die Kamera hat nicht überalle draufgehalten.
Desweiteren, die Blickrichtung wenn man KO ist oder in höchster Not,- so unrealistisch ist die Richtung nicht, die der Film beschreibt! Man schaut zum Himmel und sucht nach Gott in einem Tunnelblick.
Was auch immer man dort sieht...nimmt man mit.
 
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