AW: The Fog
The Fog - Nebel des Grauens
Vor genau 100 Jahren sank die Elizabeth Dane und dessen Besatzung aufgrund einer heimtückischen Verschwörung. Blake und seine Crew wollen Rache.
Carpenter typisch ist die Geschichte auch hier wieder sehr simpel gehalten. Trotz der vielen Charaktere verliert er niemals den roten Faden und das Gespür für Dramaturgie aus den Augen. Der Film begeistert natürlich durch Dean Cundey's wundervolle Kameraführung. Die Location um Antonio Bay wurde in meisterhaften und extrem stimmungsvollen Bildern und langen Kamerafahrten eingefangen. Perfektes Framing, clevere Ausleuchtung, sowie Farb,- Licht-und Schattenspiel erzeugen eine surreale Mischung aus wunderschön und unheilvoll zugleich. Diese wahrhafte Bilderflut dient nicht nur einer edlen Optik, sondern auch dazu, die Geschichte des Films visuell zu erzählen. Carpenter lässt die Bilder daher über einen sehr langen Zeitraum einfach für sich sprechen und wirken. Er unterlegt diese mit einem minimalistischen, jedoch absolut genialen Score. In Verbindung ensteht eine unglaublich dichte Atmosphäre, die den Zuschauer regelrecht aufsaugt, so dass er komplett in diese eintauchen und sich voll und ganz in ihr verlieren kann. Der Horror und die einhergehende Spannung wird langsam aufgebaut. Als Zuschauer spürt man förmlich wie sich mit zunehmender Laufzeit die Nackenhaare aufstellen, wenn Carpenter die Spannungskurve Stück für Stück anzieht und sich das subtil gehaltene Grauen langsam entfaltet.
Ich liebe auch die (Geister)Geschichte, die Nick erzählt. Oder die Szene, in der Father Malone aus Blake's Tagebuch vorliest. Gänsehaut pur. Der Nebel, Blake und seine Crew sind im Grunde die simpelsten Elemente einer jeden Geistergeschichte, die man sich am Lagerfeuer erzählt, jedoch sehr effektiv in ihrer Wirkung. Genau das ist "The Fog" imo auch - eine Lagerfeuergeschichte. Das macht die Eröffnungsszene noch viel genialer, als sie es ohnehin schon ist. Diese Szenen und Elemente sind allesamt so simpel und minimalistisch gehalten und inszeniert, aber auch hier gilt wieder Carpenter's Credo: mit minimalistischen Mitteln maximalen Effekt erzielen. Er war darin einfach ein Meister.
Der gesamte Cast ist unheimlich vielfältig und zählt zu meinen Lieblings-Ensembles. Jede noch so kleine Rolle ist toll besetzt, gespielt, interessant geschrieben und bleibt vor allem noch sehr lange im Gedächtnis. Sei es nun Jamie Lee Curtis, Adrienne Barbeau, Tom Atkins, Charles Cyphers, Nancy Loomis, Janet Leigh oder Hal Holbrook. Allesamt wundervoll in ihren Rollen.
"The Fog" ist einer der besten Horrorfilme aller Zeiten, dessen zeitlose Lagerfeuergeschichte ganze Generationen zu begeistern weiß.
10/10