Die Stadt der Blinden

Willy Wonka

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AW: Die Stadt der Blinden

Die Stadt der Blinden

Was wäre, wenn...

Was wäre, wenn du auf einmal dein Augenlicht verlieren würdest und nicht mal den Grund weißt.
Und was wäre, wenn es auf einmal alle Menschen so ergehen würde?
Panik, Anarchie und kaum vorstellbare Konsequenzen würden auftreten.
Dieses ist die zentrale Thematik des neuen Films von Fernando Meirelles.
Verschiedene Einzelschicksale werden eloquent miteinander verknüpft, aber auch die Gesellschaft wird in drastischen Bildern widergespiegelt. Doch dieser Film besitzt sogar noch viel mehr als eine unglaubliche metaphorische und symbolische Geschichte.
Denn die Intensität ist noch viel dramatischer, als ich es angefangen habe zu beschreiben, denn das wirklich Schreckliche sind die Handlungen von gewissen Menschen, die als Bestien bezeichnet werden sollten.
Der Film macht den Zuschauer mit zum Täter, denn die Gedanken bei gewissen Szenen werden bei den meisten Zuschauern die gleichen sein und hier moralisch und richtig zu handeln, bringt jeden Menschen an die Grenzen seiner selbst.
Der ganze Film wird hauptsächlich von Julianne Moore getragen, welche eine sehr schwere Figur unglaublich spielt und die beste Performance ihrer Karriere abgelegt hat.
(Dieses sollte mit einem Oscar belohnt werden!)
Viele werden bestimmte Entscheidungen von Julianne Moores Figur nicht nachvollziehen können, aber jede Entscheidung hat einen gewissen Hintergrund. Sonst könnte man dem Regisseur nur vorwerfen, dass er vielleicht die Hauptfigur zu sehr als Symbol oder Metapher für einen höheren Zweck benutzt und dadurch das Identifikationspotential mit der Person vermindert wird.
Die Qualität des Films ist auch an der ausgezeichneten Inszenierung festzustellen, denn die Bildsprache, welche mit verschiedenen Motiven und Perspektiven abwechslungsreich, aber auch höchst interessant gestaltet worden ist, ergibt mit der ruhigen und drückenden Musik eine einzigartige Symbiose.

Der Film geht von der ersten Minute immer tiefer unter die Haut und wird sehr lange im Gedächtnis bleiben.

Der Geheimtipp des Jahres!
10/10
 

deadlyfriend

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AW: Die Stadt der Blinden

Deine sehr sehr gute Rezension liest sich so als ob ich den sehen müßte.

Grrrrrr, der läuft ja im Kino. Wollte mir den jetzt "blind" bestellen. Dann heißt es also warten.
 

Travis

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AW: Die Stadt der Blinden

Der Film steht schon seit geraumer Zeit auf meiner Kaufliste, sobald die DVD veröffentlicht wird. Bin wirklich extrem gespannt auf den Film und diese Spannung hast du jetzt noch einmal deutlich angeheizt. Vielen Dank dafür. Mehr zum Film, nach Kauf und Sichtung. Wobei da bei mir einige Zeit dazwischen vergehen kann.
 

LivingDead

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AW: Die Stadt der Blinden

Geht mir ähnlich, eine schöne aufschlussreiche Kritik, die mich Kinomuffel zwar nicht ins Kino bewegen wird, aber dem DVD-Termin sehne ich nun mehr denn je entgegen. Bin wirklich gespannt auf den Streifen.
 

Tarantino1980

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AW: Die Stadt der Blinden

Vielen Dank für die Tolle Kritik Willy! Ich muss sagen ich hatte von dem Film zwar schon was gehört, aber er stand jetzt nicht umbedingt auf meiner Kinoliste. Aber nach der tollen Kritik und weil ich halt auch mal gerne Filme sehe die halt keine typischen Hollywood Blockbuster sind, werde ich wohl an dem Film nicht vorbeikommen. Also vielen Dank nochmal. Werde ihn mir hoffentlich im Kino anschauen können ansonstens spätestens im Verleih. Kommen leider immer viel zu viele gute Filme raus!
 

Willy Wonka

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Ich will nur nicht hoffen, dass ihr jetzt zuviel erwartet, denn ich habe jetzt schon viele negativen Stimmen zum Film gelesen.
Zuletzt in der Widescreen Vision, denn da hat der Film nur 2/5 bekommen, da sie ihn viel zu überambitioniert und langweilig finden.
Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann.
 

Travis

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AW: Die Stadt der Blinden

.
Zuletzt in der Widescreen Vision, denn da hat der Film nur 2/5 bekommen, da sie ihn viel zu überambitioniert und langweilig finden.
Nun ja, das Heftchen ist ja auch nicht unbedingt die Meßlatte filmischer Kompetenz. :D
Keine Sorge, ich gehe da bestimmt nicht mit der falschen Erwartungshaltung dran.
 

Tarantino1980

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Ich will nur nicht hoffen, dass ihr jetzt zuviel erwartet, denn ich habe jetzt schon viele negativen Stimmen zum Film gelesen.
Zuletzt in der Widescreen Vision, denn da hat der Film nur 2/5 bekommen, da sie ihn viel zu überambitioniert und langweilig finden.
Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann.

Keine Angst das werde ich schon nicht! Ist bei mir sowieso ganz komisch, ist häufig so das ich Filme anders bewerte als DVD Magazine oder irgendwelche "Filmkritiker" von daher denke ich mal das hier einfach eine Schablone angesetzt wurde, die halt bei solchen Filmen nicht funktioniert. Teilweise ist es eine bestimmte Atmosphäre oder die persönliche Warnehmung die einen Film besonders werden lässt. Ich zumindest muss auch für manche Filme die Lust und Laune haben, ich kann nicht jeden Film immer schauen. Das ist halt immer stimmungsabhängig was man sich anschaut. Aber durch Deine Kritik kann ich den Film jetzt halt besser einschätzen und weiß damit für mich, wann ich ihn schauen könnte, also halt Stimmungsbezogen, und wann ich besser die Finger davon lassen sollte.
 

dax

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AW: Die Stadt der Blinden

Zuletzt in der Widescreen Vision, .

Die liest noch einer?
Ich ignoriere die wie die Pest, schon aus dem Grund weil die Vision für dieses oberflächliche Machwerk eingestampft wurde.

Die Kritik ist wirklich super und den Film werde, bzw. muß ich jetzt auch einfach sehen!
 

deadlyfriend

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Die Stadt der Blinden



"Die Stadt der Blinden" gliedert sich für mich in drei Teile auf. Der Beginn, die Mitte und das Ende. Warum drei Teile? Der Fluß des Films schafft es eben nicht diese Teile zusammenzufügen, weshalb ich sie auch einzeln bewerten werde und leider auch spoilern muß. Wer ihn also ohne Kenntnisse sehen will, sollte nicht weiterlesen.

Der Beginn:
Diese Sequenz läuft ca. 20 - 25 Minuten ab. Die ersten Menschen erblinden. Da diese Personen miteinander losen Kontakt hatten, sieht es nach einer ansteckenden Krankheit aus. Um eine Epidemie zu vermeiden werden alle erkrankten unter Quarantäne gestellt. Bis auf die sehende Julianne Moore die ihren Mann nicht alleine lassen will und sich in die Station einschmuggelt. Dieser Teil des Films ist hochinteressant inszeniert und macht richtig Lust auf mehr. Vor allem weil die Story und auch die Richtung des Films eine völlig Unbekannte darstellt.

Die Mitte:
Diese Sequenz beginnt seltsam. Die Patienten werden nicht als solche behandelt, sondern werden ohne jegliche medizinische Versorgung in einem Drecksloch einquartiert. Zudem werden sie sich selbst überlassen und von der Armee bewacht. Das sieht jetzt eher nach Hochsicherheitsgefängnis aus. So beginnen dann auch die Rollenverteilungen. Es gibt 3 Stationen die keineswegs zusammenarbeiten, sondern untereinander Krieg führen. Eine gewinnt aus schier unerfindlichen Gründen die Oberhand und beginnt das Essen zu rationieren. Erst gegen den Eintausch von Wertgegenständen und als keine mehr vorhanden sind, werden Liebesdienste der weiblichen Belegschaft eingefordert, die auf diesem Weg das Essen für die Station erarbeiten. Was für ein Scheiß!
Aus dem hohen Interesse an der Grundthematik, wird ein durchschnittlicher Knastfilm dessen einziger Unterschied zum Rest des Genres aus der Blindheit der Insassen besteht. Wer raus will, wird sofort vom Wachpersonal erschossen und Kranke läßt man halt verfaulen. Diese Art Quarantäne ist furchtbar hanebüchen und vermiest einem schnell die Glaubwürdigkeit des Films. Die Feindseligkeit von Station 3 ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen, das mir nichts mehr einfällt. Vor allem bringt das nichts, aber auch gar nichts für die zum Nebenplot degradierte Story zu Beginn. Nervig ist auch das sich keiner wehrt obwohl man doch eine Person mit Augenlicht als Trumpf in der Hand hat, die viel größere Wirkung zeigen könnte als der Revolver in der Hand eines Blinden. Ne, da läßt man lieber mal die Ehefrau für ein bißchen Essen vergewaltigen. Gerade der Charakter von Mark Ruffalo ging mir mit seiner "Gandhi-Haltung" mächtig auf den Keks. Leider ist dieser Mittelteil der längste Part im Film, weshalb ich nur noch sehnsüchtig auf ein Ende wartete.


Das Ende:
Hier zieht er wieder alle Register. Nachdem man festgestellt hat das die Wachen längst abgezogen sind, kommen die Insassen in Freiheit und finden eine völlig veränderte Welt vor. Auf den Straßen irren die Menschen wie Zombies umher um etwas Eßbares zu finden. Alle sind blind! Endzeitstimmung par exellence. Jetzt konzentriert man sich wieder auf den Grundgedanken zu Beginn des Films. Wirklich gut!


Hätte man sich etwas besseres einfallen lassen, als den Knastpart in der Mitte, wäre hier ein Wahnsinnsfilm möglich gewesen. Den hat man aber gründlich versemmelt. Die Inszenierung war auf keinen Fall schlecht, obwohl mir die milchigen, verschwommenen Bilder irgendwann etwas zuviel wurden. Dafür waren die Außenaufnahmen in der "Zombiestadt" absolut großartig und beängstigend. Dafür gibt es aber wieder absolute Probleme in der Zeitdarstellung. Man hat keinerlei Ahnung in welchem Zeitraum sich was abspielt. Das könnte natürlich gewollt sein, da die Blinden das gleiche Problem haben werden, aber das schnelle verschwinden der Soldaten in Verbindung mit dem Erscheinungsbild der Stadt, paßt keineswegs zusammen. Für was bewacht man überhaupt die Quarantänepatienten, wenn es draußen eh nur noch drunter und drüber geht? Somit gibt es im Gesamteindruck viele Logiklöcher, Zeitlöcher und im Mittelteil wenig Interessantes. Nach 60 bis 70 Minuten war ich sogar kurz davor den Film auszuschalten aber die letzten 20 Minuten konnten mich dann wieder etwas versöhnlicher stimmen. Trotzdem ein schlechter Film, aber mit tollen Einzelsequenzen.
 

deadlyfriend

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Sorry Willy, da liegen wir ausnahmsweise mal ganz weit auseinander!
 

Willy Wonka

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Sorry Willy, da liegen wir ausnahmsweise mal ganz weit auseinander!

Ist ja nicht schlimm. ;)

Generell ist es wie auch bei Der Nebel, dass gezeigt wird, wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten. Hier ist Extremsituation duch die Blindheit dargestellt. Und das es Menschen gibt die so welche Extremsituationen ausnutzen um ihr eigenes Wohl zu verbessern ist für mich keinesfalls unrealistisch, denn für mich liegt so etwas durchaus in der Natur des Menschen, obwohl ich sonst ein Optimist bin und immer das Gute im Menschen sehe.

Ich würde jetzt gerne noch weiterschreiben, aber leider werde ich immer müder und mein Bett lächelt mich auch schon an.
 

deadlyfriend

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Ist ja nicht schlimm. ;)

Seh ich auch so;)

Generell ist es wie auch bei Der Nebel, dass gezeigt wird, wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten. Hier ist Extremsituation duch die Blindheit dargestellt.

Das ist mir schon klar, aber da wäre es mir lieber gewesen die Blindheit in den Fokus zu rücken. Woher kommt sie, etc..?

Und das es Menschen gibt die so welche Extremsituationen ausnutzen um ihr eigenes Wohl zu verbessern ist für mich keinesfalls unrealistisch, denn für mich liegt so etwas durchaus in der Natur des Menschen, obwohl ich sonst ein Optimist bin und immer das Gute im Menschen sehe.

Da hätte ich innerhalb des Plots besser gefunden wenn es sich draußen auf der Straße abgespielt hätte und die Station 3 keine Insassen, sondern Sehende gewesen wären, die die Situation der Blinden ausnutzen. Das wäre meiner Meinung nach intensiver gewesen anstatt sich untereinander zu bekriegen. Vor allem weil dann die Machtverteilung sonnenklar gewesen wäre. So, erschließt sie sich mir nicht ganz, da Station 1 mit einer Sehenden ganz klar im Vorteil gewesen ist.

Ich würde jetzt gerne noch weiterschreiben, aber leider werde ich immer müder und mein Bett lächelt mich auch schon an.


Und da sind wir schon wieder einer Meinung:D
Gute Nacht!
 

Willy Wonka

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Das ist mir schon klar, aber da wäre es mir lieber gewesen die Blindheit in den Fokus zu rücken. Woher kommt sie, etc..?

Für mich war dieses ein Mysterium und durfte meiner Meinung nach nicht gelüftet werden. Ich will keine Pseudo Antwort hören, dass es vielleicht irgendeine Epidemie sei oder ähnliches. So kann jeder Zuschauer für sich selber die Blindheit interpretieren. Und auch der Fall, dass genau eine Frau nich blind wurde. Warum? Diese Fragen sollte jeder Zuschauer für sich selbst entdecken.


Da hätte ich innerhalb des Plots besser gefunden wenn es sich draußen auf der Straße abgespielt hätte

Das könnte ich mir auch interessant vorstellen, aber der Fokus des Buches war nicht unbedingt nur auf die Blindheit fixiert, sondern wollte Menschen in einer Extremsituation schildern. Wobei ich gestehen muss, dass ich das Buch nicht gelesen habe, aber ich werde es auf jeden Fall noch nachholen, da mich die Thematik sehr interessiert.

und die Station 3 keine Insassen, sondern Sehende gewesen wären, die die Situation der Blinden ausnutzen. Das wäre meiner Meinung nach intensiver gewesen anstatt sich untereinander zu bekriegen. Vor allem weil dann die Machtverteilung sonnenklar gewesen wäre.

Ich finde es so viel intensiver, da Menschen, die das Gleiche erlitten haben wie alle anderen, weiterhin andere ausnutzen wollen. Diese Haltung eines Menschen ist für mich sehr erschreckend und sie zeigt die Bestie Mensch.

So, erschließt sie sich mir nicht ganz, da Station 1 mit einer Sehenden ganz klar im Vorteil gewesen ist.

Julianne Moores Figur ist genau entgegengestzt zu den Insassen aus der Station 3 und zwar sieht sie das Gute im Menschen und hofft das alles gut wird und zwar ohne Gewalt. Das klingt ein bisschen naiv, aber wie ich schon in meiner Kritik geschrieben habe, muss das Verhalten von Juliannes Moore Figur nicht immer rational und logisch sein, da sie mehr als ein Symbol oder eine Metapher steht und zwar für das Gute und sie will keinem Leid zufügen. Jeder kann die Symbole und Metaphern auch anderes deuten und dieses macht widerum die Klasse des Films aus, denn er regt zum nachdenken an. Außerdem versucht sie auch die Situation zu verbessern, aber erst später, da sie sich zu Beginn nicht traute.

Für mich war dieses ambilvalente Verhalten der Figuren faszinierend. Außerdem finde ich es enorm, dass in dem gesamten Film kein Name gennant wird und dennoch fällt es nicht direkt auf und ich litt genauso mit den Figuren, obwohl sie namenlos waren.
 

Die wilde 13

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Die sehr bedrückende Atmosphäre,eine tolle Julianne Moore und die bemerkenswerte Tatsache,das alle Protagonisten Namenlos sind;das sind die positiven Aspekte von Die Stadt der Blinden.
Leider verhindern die schon von deadly angesprochen Logiklöcher ein Meisterwerk.Vor allem,das man kranke Menschen einfach in eine Art Knast schmeißt und diese sich dann selbst überlassen werden,spottet einfach jeder Beschreibung.Wenn der Film im Mittelalter spielen würde,wäre das legitim aber so ?? Nur um eine Extremsituation zu erschaffen ? Das ist mir zu billig !
So bleibt leider nur ein durchschnittlicher Film übrig.Schade !

6/10
 

TheBjoern

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AW: Die Stadt der Blinden

Wie schlimm ist für euch die Vorstellung Blind zu werden? Für mich ist es eine der schlimmsten Vorstellungen, was mit mir passieren könnte. Wenn nun bekannt wird das eine hochgradig ansteckende Krankheit kusiert, da finde ich das Szenario im mittleren Teil des Films sehr plausibel. Die Tasache die Erblindeten schnellstmöglich in Quarantäne unterzubringen (das erklärt die provisorische Irrenanstalt) und sie sich selbst zu überlassen (die Angst selbst zu erblinden) spiegelt eine Panik wieder, in der sich das Land befinden muss (die berechtigter Weise herscht, wie der dritte Teil des Films zeigt) Den einmal eingedämt und sich selbst überlassen löst ein mögliches Virusproblem, so der Gedanke.

Was sich leztendlich in der Irrenanstalt abspielt so kann ich zum Teil beide Fraktionen verstehen. Es ist nunmal eine Auslegungssache und ich konnte das Verhalten Julian Moores auch nicht recht nachvollziehen.
Die Tatsache, dass die Blinden der 3. Station Wertsachen haben wollen klingt, in der Lage in der sie sich befinden, auf dem ersten Blick eher hanebüchen. Doch könnte es entweder der schleichende Vorwand sein, auf die Tatsache hin, dass die Bezahlung durch Wertgegenstände schnell sein jähes Ende findet und die eigentliche Ausübung der Macht, durch die körperliche Befriedigung zu stillen, darstellt.
Oder aber die Tatsache, dass der Zuschauer Beobachter eines absurden menschlichen Verhaltens wird, dass durch die Sinnlosigkeit Wertgegenstände in der prekären Lage zu fordern, aufs extremste verstärkt wird. So denke ich das beide Varianten Einzug halten.
Die von der Autorin gewünschte Extremsituation ist auf jeden Fall eingefangen worden. Die vorgeworfenen Logiklöcher habe ich für meinen Teil beim intensiveren Betrachten des Films verworfen. Letztendlich bleibt es für jeden eine Auslegungssache in wie weit er mit dem gezeigten d'accord geht oder ab welchem Punkt er für sich entscheidet, dass dies nicht seinem Vorstellungen entspricht.
Aber daran erkannt man auch ein Potential des Films: Er läßt kontroverse Meinungen zu, die für Gesprächstoff sorgen, welche aufgrund von Auslegungen des Inhalts argumentative Diskussionen hervor bringt.

Deshalb gibt's von mir
-keine Wertung-
 
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Russel Faraday

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ich bin ja immer noch am überlegen, mir den film überhaupt anzusehen. hab seinerzeit das buch gelesen, weil alle welt davon geschwärmt hat, wie vielschichtig und bedeutend diese parabel auf den verfall von werten und moral doch sei.

aber was ich dann las, war eigentlich nur eine aufgeblähte literaturversion einer mittelprächtigen episode aus der "twilight zone". hätte nur noch ein kommentar von Rod Serling gefehlt. deshalb hab ich mir den film dann erst gar nicht angeschaut.
 
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