AW: Martyrs
Somit also keinerlei Konfliktpotential zwischen uns beiden, für konträre Diskussionen, da jeder die Einstellung des anderen nachvollziehen kann. Was im übrigen für mich auch bei deiner Kritik gilt, obwohl wir beide höchst unterschiedlich bewerten
Gibts bei mir eh nicht, da ich niemanden seine Meinung umdrehen will. Selbst wenn ich über Geschmak mit jemand anderem plaudere, bestehe ich lediglich darauf das meine Meinung respektiert wird, so wie ich eine andere Meinung auch respektiere. Das man unterschiedlich diskutiert, bei auseinandergehenden Sichtweisen, ist ja die Natur der Sache. Solange man dabei nicht diesesn albernen
benutzt, stehen die Chancen gut das ich mein gegenüber selber nicht verarsche.
Da bin ich wohl mißverstanden worden. Ich hasse den Film nicht. Er hat mich nur hochgradig verstört und in seiner Konsequenz angewidert. Aber einen Film zu hassen, dazu gehört schon mehr. Da hasse ich schon eher "300" und all das, wofür er steht. Aber das ist eine andere Baustelle
Liegt an meiner Ausdrucksweise mit dem mißverstehen,- denn es lag nicht in der Absicht dir das anzukreiden, zumal du wirklich objektiv den Film besprochen hast. Selbst wenn du es nicht objektiv getan hättest, wäre es immer noch dein persönlicher Geschmak und ich bin ein grosser Fan vom Recht der freien Meinungsäusserung
Solange man natürlich nicht ohne Grund anfängt zu beleidigen.
Aber ich hatte auch 300 im Kopf und der Film hat niemals eine Chance bei mir,- oder Frank Miller überhaupt, wenn er so weiter macht...aber ebenso verstehe ich das andere den Film wertfrei und als idealen Feierabendnonsens goutieren.
Aha, haben wir da doch den Ansatz einer konträren Sichtweise. Denn genau diese Story ist es, was mich an "Martyrs" so unendlich stört. Ab hier können wir ja jetzt nach Herzenslust spoilern, ohne auf andere Rücksicht nehmen zu müssen. Also sollte ab hier nur jemand mitlesen, der den Film bereits kennt oder keine Angst vor Spoilern hat, da der Spoiler-Button hier nicht zum Einsatz kommt.
jepp my dear
das dünne Eis ist überwandert und niemand kann nun schimpfen wenn wir, und hoffentlich bald noch andere, loslegen.
Wo ist denn da eine Story? Da wird ein kompletter Film lang auf unerträgliche Weise gefoltert und das Ganze abschließend als eine billige Nahtoderfahrung verkauft, die Einblicke in das Leben nach dem Tod gewährt. Plakativer und billiger ist imho nicht möglich, dem vorher gezeigten ein pseudo-moralisches Deckmäntelchen überzustülpen. Die komplette dahinter steckende Organisation ist für mich eine zutiefst traurige Lachnummer. Da waren die deutschen Nazi-Rednecks aus „Frontiers“ ja noch geradezu glaubhaft und plausibel. Also, wenn du dieses Gebilde als Story bezeichnest, dann liegen wir in dieser Einschätzung tatsächlich nicht konform.
Diese Organisation nehme ich für ernster als die Rednecks aus Frontiers. Es gibt genug esotherische Spinner mit nem haufen Kohle, die gewiss so eine Sache ankurbeln könnten, für die Suche nach der Frage aller Fragen. Was passiert nach dem Tod?
Anhand der gezeigten Aufnahmen, der Bilder von Verstorbenen nach einem Martyrium beschränkt sich die Frage,- wohin schauten alle? Und es ist nicht unbedingt erfunden, das sterbende eine Art von Tunnelblick entwickeln.
Aber eine Chainsaw Familie aufm Land lieber Travis , das ist doch genau so Unlogisch. Schau dir nur die Autos an, die machten die Sache schon länger und das ohne einer Notiz von nahm? Die Suche der Verwanden nach den Personen samt Staatshilfe? Aber es ist ja alles ne Story in einem Horrorfilm und somit kann ich damit leben.
Was Fulci anbetrifft, hat er in seiner Zeit sicher auch Grenzen überschritten und mit der Kamera dort draufgehalten, wo es wirklich weh tut. Siehe nur die Augenszene aus „Woodoo…“. Eine Beispielkette, die sich beliebig fortsetzen ließe. Aber Fulcis großes Plus war es, seine Filme meist auch mit klassischen Horrorszenarien lovecraftscher Prägung zu verbinden.
Zuerst,- Fulci ist für mich der Grösste! Ich liebe ihn und sein Setdesign samt Maskenbilder de Rossi! Aber mir hing vor geistigen Auge der New York Ripper oder eben andere Filme jener Dekade, wo es nur ums killen ging auf grausame Weise. Die ich wegen der fiktiven Art allerdings mag.
Martyrs ist ein moderner, brutaler Terrorfilm der alles andere als ohne Hirn drauflosfoltert.
Da wäre eher Saw 4 zu nennen. Niemand der in Rache lebt, baut so Maschinen wie die Gelenkverdrehmaschine. Das ist unlogisch und dient nur zur Schaustellung kranker, perverser Tötungsphantasien für den voyeristischen Zuschauer (wie ich einer bin). Martyrs geht direkt und ehrlich vor. Sie rotzt direkt die Familie weg und muss spüren, das sie ihren Dämon nicht killen konnte. Der bleibt weiterhin vorhanden und wären beide direkt abgehauen, wäre der Film auch zu Ende gegangen und plausibel.
Was dann passiert ist auch plausibel und leider Storytechnisch typisch für Horrorfilme. Man bleibt noch was im Haus und schon steht die Organisation vor der Tür, die ja immer in Kontakt steht und aufmals nichts mehr hört. Daraus erfolgt weiterhin eine Kette brutaler Szenen,- die aber der Story dienen.