AW: A Nightmare on Elm Street
Ich sehe den 2. Teil auch für den Tiefpunkt der Reihe an - und das mit weitem Abstand. Ist aber schon einige Zeit her, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Das war nach dem Kauf der Box. Da hatte ich aus (geschnittenen) Videozeiten noch im Hinterkopf, daß mir der Film überhaupt nicht gefallen hatte und war gespannt, wie ich ihn nun einordnen würde. Sämtliche Vorurteile, bis hin zum extrem schwachen Finale wurden erneut bestätigt, Ein Sequal, daß dem Original in keinster Weise ebenbürtig war und mich damals befürchten ließ, daß die Reihe damit an die Wand gefahren sei. Doch dann kam zum Glück der wirklich starke 3. Teil, der die Reihe und vor allem die Figur des F. K. völlig neu definierte. aber dazu mehr, wenn wir an diesem Punkt angekommen sind.
Was den ersten Teil anbetrifft, ist der natürlich über jeden Zweifel erhaben. Kann mich noch gut erinnern, als ich den bei seinem Kinostart im Kino erlebte und nur mit äußerst geringer Erwartungshaltung reinging. Denn was hat ein Wes Craven im Vorfeld schon veröffentlicht, daß einen derartigen Quantensprung in seiner Entwicklung erwarten ließ? Da waren im Vorfeld unter anderem die "Highlights" vom Kaliber "Last House on the Left" und der von vielen seinerzeit noch maßlos überschätzte "The Hills Have Eyes" seine Höhepunkte. Auch der direkte Vorgänger, der trashige Monsterspaß "Das Ding aus dem Sumpf" ließ im Vorfeld nicht im geringsten erahnen, was da für ein Kaliber mit "Nightmare" auf einen zurollte. Kann mich noch gut erinnern, daß sich mir sofort die Assoziation zu dem zwei Jahre zuvor erschienenen "Poltergeist" und dem damit verbundenen Quantensprung eines Tobe Hopper aufdrängte. Da sind ja bis heute die Gerüchte nicht verstummt, daß der Regisseur hinter Hooper eigentlich der Produzent Spielberg war. Eine These, die ich auch heute noch favorisiere. Weshalb ich damals auch gleich die Produzentenliste von "Nightmare" durchging, wer wohl im Endeffekt hinter dem Film steckte, da ich Craven diesen Quantensprung eben nicht zutraute. Da ich aber dort keinerlei nützliche Hinweise entdecken konnte, rieb ich mir höchst verwundert die Augen. in späteren Jahren hat Craven dann ja noch desöftern bestätigt, daß er mit "Nightmare" tatsächlich seinen ersten wirklichen Hammerfilm vorgelegt hat. Nur mal "Die Schlange im Regenbogen", "Das Haus der Vergessenen" und "Scream" exemplarisch genannt. Ganz im Gegensatz zu Tobe Hooper, der niemals wieder auch nur annähernd in Reichweite von "Poltergeist" gelangte. Dennoch sorgte Craven auch nach "Nightmare" für weitere Rückfälle in seine Anfangszeiten. Das Sequal zu "The Hills Have Eyes", "Shocker" und "Vampire in Brooklyn" exemplarisch genannt.
In Cravens Schaffen wird aber der erste Nightmare-Teil wohl für immer sein Highlight bleiben, in dem er zahlreiche gängige Klischees des Horrorfilms ad absurdum führte und dafür völlig neue Sichtweise und Handlungsstränge ins Genre einbrachte. Aber darüber habt ihr in euren sehr gelungenen Kritiken schon so ausführlich referiert, daß ich mir weitere Bestätigungen eraren und es bei dieser retrospektiven Erinnerung von mir belassen kann. Ein gigantischer Horrorfilm, der bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat. Ganz großes (Horror)Kino.