The Man from Earth
Story:
Nach 10 Jahren entschließt sich John Oldman, eine kleine nicht weiter benannte Stadt zu verlassen.
Als er sich von seinen Freunden verabschiedet, offenbart er den 7 Wissenschaftlern ein Geheimnis, dass er als fiktives "Spiel" darstellt: Er sei 14000 Jahre alt und altert äußerlich nicht mehr.
Zunächst gehen die Wissenschaftler amüsiert auf das Thema ein, doch dann merken sie, dass es John "ernst" meint und zweifeln seinen Geisteszustand an. Immer mehr jedoch bekommen sie es im Laufe des Abends mit der Angst zu tun, weil doch etwas Wahres an dieser Geschichte sein könnte.
Kritik:
Dieses intelligente Kammerspiel findet weitgehend nur in John Oldmans Haus statt. Es gibt keine Action, keine Gewalt, keine umwerfende Ausstattung und keine überragenden Schauspieler. Der Film besteht zu 87 Minuten nur aus Dialogen! - mehr passiert nicht.
Wer nun ein langweiliges, esoterisches und zähes "Gesabbel" erwartet, wird überrascht von einem außerordentlich spannend und vor allem kurzweilig inszenierten Film.
John Oldman berichtet von der Steinzeit bis zur Gegenwart, von Christoph Columbus, Buddha, Jesus und seinen zahlreichen Frauen und Kindern, die er nach jeweils 10 Jahren verlassen hat, um seine wahre Identität nicht preisgeben zu müssen.
Er hat die Geschichte immer nur aus der Sicht der damaligen Zeit erlebt. Die Erde ist der Mittelpunkt des Universums, die Sonne dreht sich um die Erde, die Erde ist eine Scheibe. Erst mit späterem Wissen wurde ihm die Bedeutung seiner zahlreichen Beobachtungen bewusst. Bis dahin war das seine Realität.
Das verblüffende Ende regt zum Nachdenken an und bietet sehr viel "Stoff" für eine intensive Diskussion weit über das Filmende hinaus.
Film:
9/10 Punkte
DVD:
Leider kommt der ausgewogene Kontrast der DVD-Fassung nicht wirklich zur Geltung, da das Bild sehr unscharf ist und über jede Menge Artefakte verfügt.
Es erinnert mehr an ein abgenudeltes VHS-Band als an eine gute DVD.
Trotz Dolby Digital 5.1 klingt alles nach Mono. Surroundeffekte sind nicht nennenswert.
5/10 Punkte
Fazit:
Wer Spaß an "Benjamin Button" hatte, sollte sich diesen intelligenten und sehr spannend erzählten Film mal anschauen.