Night Ripper - Das Monster von Florenz

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Night Ripper - Das Monster von Florenz:

#2 11.06.2015 BladeRunner2007

Night Ripper - Das Monster von Florenz

Eine grausame Mordserie erschüttert ganz Florenz. Ein Serienkiller tötet Liebespaare beim Geschlechtsakt und verstümmelt diese anschließend im Genitalbereich. Die Polizei ist ratlos. Ein Autor ermittelt auf eigene Faust, indem er versucht sich in den Killer hineinzuversetzen und seine grausigen Gedanken und Gräueltaten aufzuschreiben. Er erschafft sich vor seinem geistigen Auge ein Bild des Killers und versucht krampfhaft diesen in der realen Welt aufzuspüren.

Das Monster von Florenz wird als True-Crime-Giallo angepriesen, da die Handlung auf einer wahren Begebenheit beruht. Der Täter wurde nie identifiziert und gefasst. Außerdem entspringt der Film dem Jahrgang 1986, also lange nachdem der Giallo seinen Zenit erreicht hatte. Der Film ist daher nur bedingt als Giallo anzusehen. Alle Morde (bis auf die Anfangsszene) finden nämlich im Kopf des Schriftstellers statt. Sie laufen immer nach dem gleichen Schema ab und sind eher schockierend real inszeniert. Hier wird kein Wert auf ästhetische Morde mit schöner Musikuntermalung gelegt. Der Täter wird außerdem sozusagen nur im Kopf des Autors gejagt. Dennoch wird der Film von einer perfigen, dreckigen, erdrückenden Atmosphäre heimgesucht. Vieles erinnert stark an die rohen, dreckigen Slasherfilme aus den 80er Jahren, bietet dabei jedoch eine menge schöner Bilder, Kulissen und eine zum Teil sogar recht verspielte Kameraführung. Der Score ist klasse, hat aber wenig mit dem typischen Gallio Score gemein. Es ist eher ein klassischer Horrorfilm Score, wie man ihn aus zahlreichen Schlitzerfilmen kennt. Dieser ist jedoch sehr gelungen und trägt einiges zur Atmosphäre bei. Das Hauptthema erinnert in den ersten paar Noten an Wes Craven's "A Nightmare on Elm Street". Da der Täter wie schon erwähnt nie gefasst wurde bleibt in diesem Fall auch die Giallo typische Auflösung bzw. der Twist aus.

Imo ein sehr interessanter Film, den man als Horrorfan gesehen haben sollte. Sicherlich bietet er einige Elemente des Giallos, doch wer einen Giallo in Reinkultur erwartet wird ein böses Erwachen erleben.

AW: Night Ripper - Das Monster von Florenz

Hm, das was Du beschreibst interessiert mich in jedem Fall. Meinst Du, das der Film mir gefallen wird? Ein wenig kennst Du ja meinen Geschmack in dieser Richtung.

Achja, schön das wir den Giallo am Leben halten

AW: Night Ripper - Das Monster von Florenz

Kann ich schwer einschätzen. Ich finde den Film zwar interessant, eben weil er auch so anders ist. Aber dennoch würde ich dem nicht mehr als 5-6 Punkte geben. Hier würde ich von einem Blindkauf abraten, da die Blu-ray/DVD einfach zu teuer ist. Selbst wenn ich empfohlen habe, dass Horrorfans einen Blick riskieren sollten. Wenn möglich, vorher irgendwo ausleihen.

AW: Night Ripper - Das Monster von Florenz

Danke für die tolle KK Blade! Liest sich wirklich interessant. Ich habe ihn mir zumindest mal auf meien noch zu kaufen Liste gesetzt. Aber ich kann im Moment nicht einschätzen wann dieser Kauf sein wird.

Ich habe den Film jetzt auch gesehen und befinde ihn als zwiespältig.

BladeRunner2007 schrieb:

Night Ripper - Das Monster von Florenz

Eine grausame Mordserie erschüttert ganz Florenz. Ein Serienkiller tötet Liebespaare beim Geschlechtsakt und verstümmelt diese anschließend im Genitalbereich. Die Polizei ist ratlos. Ein Autor ermittelt auf eigene Faust, indem er versucht sich in den Killer hineinzuversetzen und seine grausigen Gedanken und Gräueltaten aufzuschreiben. Er erschafft sich vor seinem geistigen Auge ein Bild des Killers und versucht krampfhaft diesen in der realen Welt aufzuspüren.
Das Monster von Florenz wird als True-Crime-Giallo angepriesen, da die Handlung auf einer wahren Begebenheit beruht. Der Täter wurde nie identifiziert und gefasst. Außerdem entspringt der Film dem Jahrgang 1986, also lange nachdem der Giallo seinen Zenit erreicht hatte. Der Film ist daher nur bedingt als Giallo anzusehen. Alle Morde (bis auf die Anfangsszene) finden nämlich im Kopf des Schriftstellers statt. Sie laufen immer nach dem gleichen Schema ab und sind eher schockierend real inszeniert.

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Hier sehe ich für mich das erste Problem. Der Film wirkte auf mich ein wenig wie unbedingt der Erste sein zu wollen, der die Mordserie verfilmt. Auch wenn der Regisseur nicht viel zu sagen hatte.
Da der Mörder zur Entstehung noch nicht gefasst war, fand ich das Erscheinungsjahr einfach deplatziert. 1 Jahr nach dem letzten Mord einen Film darüber zu drehen, ohne zu wissen wann der nächste folgt und Angehörige sich das Ableben der Liebsten nochmal im Kino anschauen können? Für mich irgendwie schwierig.

BladeRunner2007 schrieb:

Hier wird kein Wert auf ästhetische Morde mit schöner Musikuntermalung gelegt. Der Täter wird außerdem sozusagen nur im Kopf des Autors gejagt. Dennoch wird der Film von einer perfigen, dreckigen, erdrückenden Atmosphäre heimgesucht. Vieles erinnert stark an die rohen, dreckigen Slasherfilme aus den 80er Jahren, bietet dabei jedoch eine menge schöner Bilder, Kulissen und eine zum Teil sogar recht verspielte Kameraführung. Der Score ist klasse, hat aber wenig mit dem typischen Gallio Score gemein. Es ist eher ein klassischer Horrorfilm Score, wie man ihn aus zahlreichen Schlitzerfilmen kennt. Dieser ist jedoch sehr gelungen und trägt einiges zur Atmosphäre bei. Das Hauptthema erinnert in den ersten paar Noten an Wes Craven's "A Nightmare on Elm Street". Da der Täter wie schon erwähnt nie gefasst wurde bleibt in diesem Fall auch die Giallo typische Auflösung bzw. der Twist aus.

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Hier gehe ich konform. Die Atmosphäre hatte tatsächlich was. Auch inszenatorisch war das stellenweise sehr interessant umgesetzt. Die Nachtbeleuchtung im Wald beispielsweise. Bei der Musik dachte ich ebenfalls sofort an Nightmare Geil, das wir das Beide so vernommen haben. Ich finde es halt wirklich nur schade, das er das für diesen Film so verwendet hat. Im Grunde hatte er zu dem Thema selbst nichts zu sagen und hilfreich war er in der damaligen Zeit mit Sicherheit auch nicht. Deswegen hat er für mich so einen Beigeschmack. Bei manchen Themen sollte man vielleicht erstmal ein wenig Abstand haben, bevor man sie verfilmt.

Aber das Thema kommt wohl bald als Serie mit Antonio Banderas, die wahrscheinlich auch die Ereignisse der 90er aufgreifen wird und das Alles hoffentlich etwas informativer aufbereitet. Da bin ich in jedem Fall gespannt.