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Die pensionierte Krankenschwester Philomena Lee fasst am 50. Geburtstag ihres Sohnes Alexander, der damals gegen ihren Willen von Nonnen zur Adoption freiggeben wurde, den lange überfälligen Entschluss, nach ihm zu suchen. Ausgerechnet der Journalist Martin Sixsmith, der zu solch sentimentalen Dingen so gar keinen Draht hat, soll ihr bei der Suche helfen...
Englischer, trockener Humor trifft auf eine berührende Geschichte, die so wohl nur das Leben schreiben kann. Gottseidank, denn gerade diese gelungene Mischung macht diesen Film neben den beiden tollen Hauptdarstellern Judi Dench und Steve Coogan so sehenswert. Aus der fast schon unglaublich tragischen Lebensgeschichte der Philomena Lee hätte auch locker eine rührselige Pilcherverfilmung voller Schmalz werden können, zumal sich diese Geschichte auch noch in Irland abgespielt hat.
Regisseur Stephen Frears umgeht diese Klischeeklippen gekonnt mit einer flüssigen Erzählweise und eben mit Humor der leisen Art. Und so können wir neben der eigentlichen Story auch wunderbar beobachten, wie sich zwei so grundverschiedene Menschen nach und nach schätzen lernen. Judi Dench verleiht ihrer recht einfach gestrickten Figur wohltuende Wärme und Tiefe, während Steve Coogan den zynischen und vermeintlich besser gebildeten Journalisten so perfekt mimt, das man in den ersten Minuten des Films nur sehr schwer Zugang zu diesen eingebildeten Typen bekommt. Das ändert sich aber mit zunehmender Spieldauer.
Das die Kirche in diesem Drama überhaupt nicht gut wegkommt, liegt auf der Hand und man wundert sich wirklich, das Geistliche das Wort "Nächstenliebe" überhaupt noch in den Mund nehmen dürfen. Und was in den letzten Minuten geschieht, hätte ich so nie für möglich gehalten und doch ist es leider genauso geschehen.
Und beileibe kein Einzelfall, wie man im Abspann erfährt, was einen noch wütender macht...
Eine bewegende Lebens- und Leidensgeschichte mit dem Herz am rechten Fleck, die ich absolut weiterempfehlen kann.
Hab Philomena vor langer Zeit im Kino gesehen. Sehr schöner Film! Ich finde aber, dass man den komischen Aspekt vernachlässigen kann, das Drama ist viel wichtiger und besser, hat wesentlich mehr Gewicht. Und ja, unglaublich, dass die Sache auf einer wahren Begebenheit beruht!
Schön, das dir der Film auch gefallen hat.
Natürlich ist der Film eindeutig dem Genre Drama zuzuordnen. Bitte nicht (leiser) Humor mit Komik verwechseln.
Es ist keine Komödie, oh nein! Das wollte ich überhaupt nicht sagen, das Gegenteil habe ich intendiert!
Die Plakate und Verpackung vermitteln den Eindruck, als habe man bei Philomena eine süße, junge, leichte Komödie vor sich. Das ist ja nicht wirklich der Fall. Und da du zweimal Humor erwähnt hast, wollte ich diesen vorgeprägten Eindruck gleich mal korrigieren. Die Rezension ist zutreffend, sehe ich genauso.