Sons of Anarchy – Season 1
Die Serie hatte ich nun schon länger auf dem Schirm. Zum einen, weil sie sich ernsthaft mit dem Thema „Motorradclub“ auseinandersetzt, zum anderen, weil die Kritiken für sich sprechen. Man liest durchgehend sehr gutes darüber. Im Dezember lief nun die finale, siebte Staffel. Somit ist die Serie offiziell beendet und für mich war klar, dass ich sie endlich in Angriff nehmen muss.
Im Zentrum steht also der Motorradclub „Sons of Anarchy (Motorcycle Club Redwood Original)“, auch „SAMCRO“ genannt und dessen Vice-President Jackson „Jax“ Teller, gespielt von
Charlie Hunnam. Dieser ist bereits mehr oder weniger sein ganzes Leben lang Mitglied im Club da sein verstorbener Vater, John Teller, diesen ursprünglich gegründet hat. Die Sons beschäftigen sich hauptsächlich mit:
dem Motorradfahren, dem dabei aufkommenden Freiheitsgefühl und dem Geld sammeln für Wohltätige Zwecke Waffenschmuggel, dem Eskortieren von heißer Ware, dem Bestechen/Erpressen von Behörden, Mord und anderen Kleinigkeiten. Die Liste der Feinde/Konkurrenz ist lang (Nazis, andere MCs, Straßengangs etc.) und so gibt es reichlich zu tun, auch um das eigene Städtchen weiterhin zu kontrollieren. Jax steht dabei deshalb im Mittelpunkt, weil er zu Beginn der Serie eine Art Tagebuch seines Vaters findet, in dem dieser über die eigentliche Philosophie des Clubs schreibt, und dass alles in eine Richtung geht, die er ursprünglich nicht angestrebt hatte. Diese Worte gehen an Jax nicht spurlos vorbei und so hinterfragt er mehr und mehr die Methoden der Sons und ist innerlich zerrissen. Der Präsident des MCs ist Clay Morrow, gespielt von
Ron Perlam, ebenfalls Gründungsmitglied und zudem mit Jax’s Mutter Gemma (
Katey Sagal) verheiratet. Diese beiden sind Verfechter der „aktuellen“ Sons, und denken nicht daran, irgendwas an der Methodik des Clubs zu ändern. Auch weitere Nebenrollen sind mit bekannten Gesichtern sehr gut besetzt.
Tommy Flanagan, Kim Coates, Mark Boone Jr. um nur einige zu nennen. Vor allem die Clubmitglieder machen diese Serie zu so etwas besonderem. Hier gilt es zunächst herauszufinden wie diese verschiedenen Charaktere ticken, wer im Grunde mehr hinter Jax und dessen Philosophie steht, und wer nicht.
Interessant ist auch generell die Story der ersten Staffel, und der rote Faden der sich durchzieht. Natürlich sollte man eine Serie nicht nach zwei, drei Folgen bewerten aber nach den ersten Episoden wusste ich zunächst noch nicht so recht was mich da auf lange Sicht erwarten würde. Ich glaube ab der vierten Episode war es dann um mich geschehen (und ich konnte mich nur noch dazu zwingen nicht weiterzugucken, um nicht gleich an einem Tag die komplette Serie zu beenden), was auch daran lag, dass ich die Charaktere besser kannte und merkte wie einzelne Sachverhalte aus einzelnen Episoden ein großes ganzes zu ergeben schienen.
Generell ist es hier auch wieder so eine Geschichte, die es einem selber nicht leicht macht. Man hat diesen MC der im Grunde kriminell ist und seine Vorhaben um jeden Preis umsetzt, aber auf der anderen Seite eben auch zum Teil gute Dinge tut und so beim Zuschauer auch Sympathien auslöst. Einzelne Charaktere sowieso, aber auch der Club als Ganzes. Man verspürt keine Abneigung per se. Man ist vielmehr selbst hin- und her gerissen. Sowas liebe ich.
Die ganze Motorradclub-Atmosphäre ist hier perfekt und authentisch eingefangen. Der grandiose Soundtrack tut dazu sein übriges. Egal ob bekannte Songs von großen Künstlern, oder „lediglich“ interessante Cover-Versionen, es passt einfach immer.
Ich kann hier auch nur jedem empfehlen, die Serie im O-Ton zu schauen. Ich bin selber kein Synchro-Gegner, aber nachdem ich die ersten 3 Episoden zunächst auf Deutsch gesehen habe, musste ich nochmals von vorne beginnen um sie im Original zu gucken, denn es fühlte sich davor einfach nicht richtig und unauthentisch an. Die Sprache ist hier ganz klar als Stilmittel anzusehen und das sollte man sich nicht entgehen lassen. Notfalls eben mit deutschen Untertiteln.
Ich freu mich nun sehr auf Season 2 und bin einfach nur gespannt wie die Story um die Sons bzw. Jax weitergeht.
9/10