Inside Llewyn Davis

Vince

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Inside Llewyn Davis:

#02 10.05.2014 Vince
 

Vince

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AW: Inside Llewyn Davis

Inside Llewyn Davis
Beliebte bzw. massentaugliche Themen haben die Coens längst nicht mehr nötig. Mit einem Film über die New Yorker Folkszene der 60er kann man die Leute eigentlich jagen, aber „Inside Llewyn Davis“ bezieht seine ungeahnten Stärken gerade daraus, dass man ihn so gnadenlos unterschätzt. Mit der fiktionalen Doku um Llewyn Davis (Oscar Isaac), der dem Bob-Dylan-Förderer Dave Van Ronk nachempfunden ist, schöpft das Bruderpaar quasi aus dem Nichts die Magie der Komödie, aus einem Stoff, der eigentlich gar nicht zum Lachen geeignet ist, einem Stoff, der bei genauer Betrachtung nicht einmal unbedingt einer Erzählung würdig ist (wenigstens nicht würdiger als die Geschichte eines jeden anderen Straßenmusikers). Die Geschichte verläuft scheinbar linear, um sich dann immer an den Moment der Gelegenheit zu haften und Zufälle oder Möglichkeiten bestimmen zu lassen, was als nächstes geschieht. Wenn die Coens später die Heringe wieder einfangen, die sie schon früh ausgeworfen haben, wird dem einfachen Leben des Musikers auf beispiellos unaufdringliche Art und Weise eine Poesie verliehen, die hier eindeutig nicht nur von den Szenen ausgeht, in denen musiziert wird. Doch selbst diese Szenen atmen nicht das Showflair von „Ray“ und „Walk The Line“, sondern sind angenehm schlicht angelegt, eingefangen wie von einem unlackierten Rahmen aus Eichenholz. Ein wunderbares Roadmovie, das quasi im Vorbeigehen ein Szenepanoptikum des 60er New Yorks portraitiert und Isaac in der Hauptrolle die Aufgabe gibt, die Stimmung zu prägen, was ihm mit der perfekt getimten Comedy eines Mannes, der unter einem Scheißhaufen begraben steht und darüber nur noch die Schultern zucken kann, hervorragend gelingt. Ebenso wie der Katze.
8/10
 

Louis Cyphre

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AW: Inside Llewyn Davis

Für mich einer der ödesten und langweiligsten Filme ever.
Bin aus dem Kino geflüchtet.
 

Dwayne Hicks

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AW: Inside Llewyn Davis

Mir is schon beim Trailer übel geworden :D

Das wirkte alles so schlimm gezwungen das es echt weh tat

Ich weiß, Filme Anhang der Trailer urteilen is nicht gerade toll, aber ich bin mitlerweile so befangen da kommt vermutlich wirklich nur ein verriss raus.
 

Vince

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AW: Inside Llewyn Davis

Na, du warst dann wenigstens so schlau und hast dir das Geld fürs Kino gespart... hehe.

Ansonsten siehts ja schon mal so aus, dass meine These im ersten Satz der Kritik korrekt ist. ;)
 

Willy Wonka

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AW: Inside Llewyn Davis

Inside Llewyn Davis
Beliebte bzw. massentaugliche Themen haben die Coens längst nicht mehr nötig. Mit einem Film über die New Yorker Folkszene der 60er kann man die Leute eigentlich jagen, aber „Inside Llewyn Davis“ bezieht seine ungeahnten Stärken gerade daraus, dass man ihn so gnadenlos unterschätzt.


Es kommt wohl auf den Blickwinkel an, denn Musiker, die häufig erwähnten „Hipster" und für viele andere aufgeschlossenen Menschen ist das Thema mehr als nur interessant. Vor allem der enorme Erfolg eines Folk-Band wie Mumford & Sons hat dieses Musikgenre ist ja fast in den aktuellen Mainstream verholfen.


Ich war damals nach dem Kinobesuch ein wenig enttäuscht, weil ich kaum die Handschrift der Coens wiedererkennen konnte. Aber Oscar Isaac spielt im Film einfach hervorragend und trägt den gesamten Film. Ich gehe davon aus, dass mir der Film beim nächsten Mal noch mehr zusagen wird.
 

Vince

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AW: Inside Llewyn Davis

Zwischen Folk-Elementen und gelebtem Folk wie im Film liegen aber Welten; ich würde das Thema, vor allem aber auch die Herangehensweise, keineswegs als mainstreamkompatibel betrachten.

Stimmt, die Handschrift in der Regie ist relativ unsichtbar, aber gerade das hat mir so gut gefallen - die Coens zeigen, dass man sie nicht über schräge Einfälle alleine festnageln kann, sondern dass sie auch im relativ nüchternen Ton handfeste Qualität abliefern können. Der Film ist einfach mal das komplette Gegenteil von dem Eindruck, den Dwayne durch den Trailer bekommen hat ("schlimm gezwungen"), ein von allen Zwängen befreites Werk nämlich mit einer erzählerischen Dichte, die umso mehr beeindruckt, insofern sie mit ungemein lockerem Pinselstrich zustande gekommen ist. Je mehr ich über den Film nachdenke, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass das einer der besten Coens ist.
 

Willy Wonka

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AW: Inside Llewyn Davis

Zwischen Folk-Elementen und gelebtem Folk wie im Film liegen aber Welten; ich würde das Thema, vor allem aber auch die Herangehensweise, keineswegs als mainstreamkompatibel betrachten.

Das würde ich auch nicht sagen, aber für mich trifft der Film den Nerv einer aktuellen Jugendkultur. Für mich ist „Inside Llewyn Davis" auf jeden Fall massenkompatibler bzw. hat mehr Interessenten als beispielsweise „A Serious Man" von den Coen-Brüdern.
 

Vince

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AW: Inside Llewyn Davis

Mag sein, wobei das Einspiel beider Filme glaub ich recht nah beieinander lag. In jedem Fall kann man aber in beiden Fällen nicht von Kassenknüllern sprechen.
 

Willy Wonka

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AW: Inside Llewyn Davis

Mag sein, wobei das Einspiel beider Filme glaub ich recht nah beieinander lag. In jedem Fall kann man aber in beiden Fällen nicht von Kassenknüllern sprechen.

Das stimmt, die weltweiten Einspielergebnisse beider Filme ist ja fast identisch. Für sehr viele Kassenknüller sind die Coens aber auch nicht verantwortlich. Anderseits muss man bei aktuellen Filmen immer noch bedenken, dass der Erfolg an der Kinokasse nicht alleine ausschlaggebend ist, von wie vielen Menschen ein Film gesehen wird. Vor allem Arthouse-Filme werden aufgrund ihrer geringen Kopienzahl entweder von einigen direkt im Internet angesehen und erst Zuhause auf Blu-ray/DVD nachgeholt. Mir kommt es auf jeden Fall so vor, dass „Inside Llewyn Davis“ zum Kinostart und auch danach eine größere Aufmerksamkeit bekommen hat, als es damals bei „A Serious Man“ der Fall war.
 

Sam Spade

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AW: Inside Llewyn Davis

Bin absolut kein Coen Fan (im Gegenteil, halte sie für überbewertet), aber auf den Film hab ich nun, besonders nach deiner Kritik Vince, richtig bock. Da ich Bob Dylan verehre und gerade die Folkszene der 60er in seiner Geschichte eine große und wichtige Rolle spielt, werde ich Llewyn Davis bald eine Chance geben. Freu mich schon drauf.
 

Despair

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AW: Inside Llewyn Davis

„Inside Llewyn Davis“ ist ein dezentes kleines Juwel in der Filmographie der Coen-Brüder. Hier geht es nicht um perfekt ausgearbeitete Dialoge oder eine vielschichtige Story, hier geht es schlicht und ergreifend um Folk-Songs. Nicht umsonst werden die in voller Länge gezeigt und bestimmen einen nicht unbeträchtlichen Teil der Filmlaufzeit. Ein unaufgeregtes Drama mit bittersüßem Humor, ein fiktives Biopic für alle Musiker, die es nicht bis nach oben geschafft haben.

8/10 Punkte (mit Tendenz nach oben)

Tipp: Wer „Inside Llewyn Davis“ mag, der sollte sich mal an „Schultze Gets The Blues“ heranwagen. Andere Zeit, andere Musik, andere Charaktere – aber eine ähnliche Grundstimmung.
 
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