Sweeney Todd
Johnny Depp verkörpert den teuflischen Barbier von der Fleet Street und es ist ein Genuss diesem beizuwohnen. Das neue Werk von Tim Burton könnte man als Rachefilm bezeichnen, dieses wird dem Film aber nicht gerechnet, denn die Inszenierung und der Stil des Films ist einfach famos. Sweeney Todd ist nach London zurückkehrt um sich an dem Richter Turpin zu rächen, da dieser ihn unschuldig verbannt hat. Er musste seine Frau und sein Kind verlassen, welche in die Obhut des Richters kamen.
Wieder in der Stadt eröffnet Mr. Todd ein Barbiergeschäft über eine Fleischpastetenbäckerei, mit deren Besitzerin er zusammen arbeitet. Denn in seinem Geschäft werden nicht nur die Bärte geschnitten.
Der Film besitzt ein sehr dunklen schwarz/grauen Stil, welchen man schon auf den Kinoplakaten erahnen konnte. Generell bleibt Tim Burton seinem leicht verrückten Stil treu, was er in diesem Film auch ein wenig parodiert.
Außerdem ist der Film an vielen Stellen sehr brutal und hat auch einen derben Humor. Doch Tim Burton vereint diesen Stil mit einem gänzlich anderen Stil und zwar dem des Musicals. Doch sind die Inhalte der Lieder weder fröhlich noch hell, sondern dunkel und rachsüchtig. Die Lieder sind komplett auf Englisch und mit deutschen Untertitel versehen, was soweit nicht sehr schlimm ist, aber da die Lieder oft von deutschen Wortfetzen unterbrochen werden schadet es der Rhythmik und somit den Gesamteindruck. Aus diesem Grunde sollte man sich diesen Film lieber komplett auf englisch anschauen. Die Lieder sind exzellent geschrieben und auch die instrumentale Musik passt kongenial zum Film, obwohl sie nicht von Danny Elfmann stammt.
Der Stil des Films erinnert an Corpse Bride oder Nightmare Before Chrismas, doch da es bei Sweeney Todd um einen Realfilm handelt, gibt es doch gravierende Unterschiede, denn in den beiden Stop Motion Filmen ist der sogenannte „Tim Burton“ exzessiver vorhanden.
Doch der Film wird es schwer haben ein Publikum zu finden, denn Pauschal gesagt mögen Frauen keine exzessive Gewalt in Filmen und Männer keine Filme mit viel Gesang (Ausnahmen bestätigen die Regel) hinzu kommt noch der typische Burton Stil.
Wer aber keine Angst hat die verschiedene Komponenten zu verbinden oder sowieso ein großer Burton Fan ist muss diesen Film sehen.