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Jetzt hast du an einem Tag zwei meiner absoluten Top10-Lieblingsfilme ins KK-Forum gebracht!
Tolle Kritik, die ich nur unterschreiben kann! Wahrscheinlich gibt es keinen atmosphärischeren Film als Vertigo...von den Credits angefangen (Saul Bass ) bis zur Person aus dem Schatten perfektes Kino!
Nebenbei beinhaltet der Film noch einen der besten analogen Kameraeffekte aller Zeiten: die Darstellung des Schwindels auf der Treppe!
Ich kann die Kritik ebenfalls nur unterschreiben. Vertigo gehört für mich zu den Top 5 von Hitchcock. Das ist einfach ein unbeschreiblich guter Film, mit einem unglaublich symphatischem James Stewart.
Heute zum ersten Mal gesehen. Der stand schon länger bei mir rum, aber das Interesse ihn anzusehen war nie wirklich vorhanden - bis er vor kurzem als der beste Film aller Zeiten gewählt wurde und somit Citizen Kane ablöste. Der Film ist einfach nur genial. Atmosphäre, Kamera, Schauspieler, Spannung etc. Einfach alles erstklassig. Auch hat der Film eine total hypnotische Wirkung auf den Zuschauer. Dazu ist er noch sehr komplex und somit wunderbar für weitere Sichtungen geeignet. Ob er nun der beste Film aller Zeiten ist...hmmm ich weiß nicht. Aber auf jeden Fall ist er imo besser, spannender und auch leichter zugänglich als Citizen Kane. Und in jedem Fall ist er ein weiteres Meisterwerk von Alfred Hitchcock.
10/10
Zwar besser als die meisten trashfilme, dennoch konnte mich der film nicht wirklich überzeugen (und ich bin alten filmen nicht abgeneigt)
Wie gesagt, konnte ich mit dem film nicht viel anfangen, hitchcock konnte bisher bei mir noch nicht punkten
Der Effekt wurde dann ja auch nach dem Film benannt.Nebenbei beinhaltet der Film noch einen der besten analogen Kameraeffekte aller Zeiten: die Darstellung des Schwindels auf der Treppe!
Womit? Mit Recht!Vertigo - Aus dem Reich der Toten
Ich mag mich vieleicht wiederholen aber Hitchcock ist einfach der Regisseur bei dem mir die Superlativen ausgehen.
Bei diesem Film merkt man es besonders deutlich. Bei seiner Entstehung hat er gerade mal die Kosten eingespielt und wurde nicht sehr positiv wahrgenommen. 1982 wurde er bei der alle 10 Jahren stattfindenden Wahl zum besten Film aller Zeiten von "Sight & Sound" plötzlich auf Platz 7 geführt. 1992 landete er auf Platz 4, 2002 auf Platz 2. Weitere 10 Jahre später wurde er zum besten Film aller Zeiten geführt. Schade das Hitchcock das nicht mehr erleben konnte.Seine Filme sind von so einer Spannung geprägt wie es nach ihm kein zweiter geschafft hat. Es gibt zwar einige die annähernd seine Genialität in diesem Genre erreichen aber nie komplett und ich bezweifele das es nochmal so einen Regisseur geben wird der die Filmwelt maßgeblich so geprägt hat wie Alfred Hitchcock. Seine Filme waren immer ihrer Zeit vorraus und wirken auch aus heutiger Sicht einfach nur genial!
Das ergeht einem auch bei weiteren Sichtungen so. Was ich an diesem Film so unglaublich finde, ist die Atmosphäre. Auch wenn der Film eigentlich in der Realität spielt, ist immer etwas dabei, was an einen Traum erinnert. Klar, die leichten Nebelfilter in einigen Szenen tragen dazu natürlich eine Menge bei, aber auch ohne diesen Effekt, bleibt die Atmosphäre eines Traumes haften. Die Atmosphäre einer Weltstadt dringt nie durch. Es bleibt immer etwas geisterhaftes hängen. Pausen gibt es nur in den Szenen mit Midge. Danach entschwindet man direkt wieder in einer Parallelwelt. Der Film ist für mich anbetungswürdig.Genauso ist es mir bei diesem Film ergangen. Das Filmherz schlägt einfach jede Minute höher und höher bei dem Anblick von den Sets, den Kamerawinkeln, den Kamerafahrten und den stimmigen Drehorten. Die Handlung des Filmes spielt in San Francisco und man bekommt als Zuschauer einige schöne, nahezu perfekte Einstellungen geboten. In der ersten Hälfte des Filmes bekommt man einige sehr schöne Impressionen aus der Stadt zu sehen, ohne das es wie ein Werbevideo oder Touristen-Guide für die Stadt daherkommt. Man bekommt als Zuschauer das Gefühl der Vertrautheit, so als ob man diese Orte schon mehrmals gesehen hat, ohne das sie langweilig wirken. So ging es mir jedenfalls bei meiner Erstsichtung des Filmes.
Ich vermute, dass sie wie oben geschrieben, die Realität verkörperte. Sein letzter Anker. Als sie dann aus dem Film verschwand, gab es hinterher auch keine weitere Minute mehr, in der er wieder in die eigentliche Welt zurückfand. Ist allerdings nur meine These. Die gibt es weder in den Büchern, noch im Audiokommentar von William Friedkin.Der Cast ist auch wieder perfekt besetzt mit James Stewart, Kim Novak und Barbara Bel Geddes. Stewart spielt die Rolle des John 'Scottie' Ferguson routiniert und perfekt wie immer. Wahrscheinlich war das ein Grund warum Hitchcock gerne mit Ihm zusammengearbeitet hat. Er wirkt zu keinem Zeitpunkt deplaziert in dem Film aber er dominiert den Film auch nicht. Gemeinsam mit Kim Novak fesselt er den Zuschauer mit der Story und Ihrer zwischenmenschlichen Beziehung. Man merkt das bei den beiden die Chemie vor der Kamera einfach passte. Etwas schade fand ich es das die Rolle von Barbara Bel Geddes nur so klein gehalten war. Sie hat mir in den wenigen Szenen sehr gefallen und ich finde man hätte ihren Charakter etwas stärker mit einbinden können. Vieleicht hatte Hitchcock damals Angst das es zusehr abgelenkt hätte und ein weitere Storystrang die Geschichte noch wirrer hätte aussehen lassen.
Ich denke auch, dass das Publikum zunächst mit dem Film überfordert war und einen "Normalen" Thriller erwartet hat. Etwas was uns innerhalb der Retrospektive immer wieder aufgefallen ist. Die Leute dachten immer Hitchcock=Thriller. Heute auch noch Seine Filmographie weist aber sehr viele unterschiedliche Spielarten und auch Genre aus.Für heutige Verhältnisse wäre es denke ich kein Problem gewesen, aber für damalige Verhältnisse kann ich mir schon vorstellen das dieser Film sehr experimentell war und vielen Leuten nicht gefallen hat, da er halt viele inovative Ideen im Gepäck hat, die vieleicht für die 50ziger Jahre etwas zu inovativ waren.
Da diese beiden Szenen bereits im Thread verewigt wurden, habe ich sie nicht gesondert aufgeführt aber das ist einfach nur legendär. Während Stewart darauf wartet, das sie aus dem Bad kommt hatte ich bereits Gänsehaut, weil ich wusste was gleich passieren wird. Das ist perfekte Filmkunst wie auch der 360 Grad-Schwenk.AW: Vertigo - Aus dem Reich der Toten
Die Szene in der Kim Novak das Bad verlässt, wo sie sich die Haare hochgesteckt hat, ist ein absoluter Gänsehautbringer. Durch die Überbelichtung mit dem grünen Licht der Neonreklame wirkt das wirklich wie eine Wiederkehr aus dem Geisterreich. Danach noch der 360°-Schwenk beim Kuss und der perfekte Score. Das ist im Film meine absolute Lieblingsszene.
Hier muss ich sagen ging es mir auch bei der aktuellen Sichtung wieder ganz genau so! Hitchcock hat San Francisco sehr schön inszeniert das es einem schon vertraut vorkam aber dennoch auch wieder nicht anders wirkte.Genauso ist es mir bei diesem Film ergangen. Das Filmherz schlägt einfach jede Minute höher und höher bei dem Anblick von den Sets, den Kamerawinkeln, den Kamerafahrten und den stimmigen Drehorten. Die Handlung des Filmes spielt in San Francisco und man bekommt als Zuschauer einige schöne, nahezu perfekte Einstellungen geboten. In der ersten Hälfte des Filmes bekommt man einige sehr schöne Impressionen aus der Stadt zu sehen, ohne das es wie ein Werbevideo oder Touristen-Guide für die Stadt daherkommt. Man bekommt als Zuschauer das Gefühl der Vertrautheit, so als ob man diese Orte schon mehrmals gesehen hat, ohne das sie langweilig wirken. So ging es mir jedenfalls bei meiner Erstsichtung des Filmes.
Er wurde ja auch wieder in VistaVision gedrehtDazu erstrahlten die Farben auf meiner Leinwand prächtig und eindrucksvoll. Optisch war der Film eine reine Freude.
Ich vermute einmal Du spielst auf die Szene auf dem Friedhof an als Scottie Madleine beschattete? Falls ja, hier war der Effekt des vernebelten, das man es wie durch einen Schleicher sieht, definitiv gewollt von Hitchcock.P.S. Wer sich für die BD interessiert macht nichts falsch. Das Bild ist weitestgehend hervorragend. Nur wenige Szenen wirken etwas vernebelt. Das kann aber auch gewollt sein.
Also, so gut ich ihn finde, ich würde ihn jetzt auch nicht als Besten Film aller Zeiten betitteln wollen, aber es ist auf jeden Fall einer der Filme die man als Filmfan gesehen haben sollte und mit dem man sich auch sehr gut danach noch tiefer beschäftigen kann.Bei diesem Film merkt man es besonders deutlich. Bei seiner Entstehung hat er gerade mal die Kosten eingespielt und wurde nicht sehr positiv wahrgenommen. 1982 wurde er bei der alle 10 Jahren stattfindenden Wahl zum besten Film aller Zeiten von "Sight & Sound" plötzlich auf Platz 7 geführt. 1992 landete er auf Platz 4, 2002 auf Platz 2. Weitere 10 Jahre später wurde er zum besten Film aller Zeiten geführt. Schade das Hitchcock das nicht mehr erleben konnte.
Sehr schön zusammengefasst. Gerade die Sequenz in der Scottie und Madeleine in dem Wald sind, das hat auf jeden Fall etwas sehr traumhaftes.Das ergeht einem auch bei weiteren Sichtungen so. Was ich an diesem Film so unglaublich finde, ist die Atmosphäre. Auch wenn der Film eigentlich in der Realität spielt, ist immer etwas dabei, was an einen Traum erinnert. Klar, die leichten Nebelfilter in einigen Szenen tragen dazu natürlich eine Menge bei, aber auch ohne diesen Effekt, bleibt die Atmosphäre eines Traumes haften. Die Atmosphäre einer Weltstadt dringt nie durch. Es bleibt immer etwas geisterhaftes hängen. Pausen gibt es nur in den Szenen mit Midge. Danach entschwindet man direkt wieder in einer Parallelwelt. Der Film ist für mich anbetungswürdig.
Aber eine sehr interessante These die ich mitgehen würde! Zu Anfang war Midge definitiv eine sehr enge vertraute von Scottie, sehr wahrscheinlich war sie sogar noch immer in ihn verliebt, nur er hatte, vielleicht durch seinen Beruf, keinen Sinn nach Familienleben, weshalb sie halt in seinem Leben nur eine Freundin war. Als dann sein Auftrag für Elster ihn direkt in Madeleine´s/Judy´s Arme getrieben hat wurde die Beziehung zu Midge immer blasser bis sie dann, als er schlussendlich in seiner Traumwelt lebte, nicht mehr existent war. Das könnte also durchaus so sein.Ich vermute, dass sie wie oben geschrieben, die Realität verkörperte. Sein letzter Anker. Als sie dann aus dem Film verschwand, gab es hinterher auch keine weitere Minute mehr, in der er wieder in die eigentliche Welt zurückfand. Ist allerdings nur meine These. Die gibt es weder in den Büchern, noch im Audiokommentar von William Friedkin.
Absolut! Der Film war wieder Lichtjahre seiner Entstehungszeit vorraus! Die Leute haben auf eine normale Kriminalgeschichte mit dem typischen Hitchcock Humor gehofft und bekamen einen Mystery Thriller der von Reinkanation handelt, auch wenn dies nur ein gut ausgedachter Plan war um Scottie genau das sehen zu lassen was er sehen soll, nämlich eine psychisch kranke Frau, der jeder dann den Selbstmord ohne Zweifel später zutraut.Ich denke auch, dass das Publikum zunächst mit dem Film überfordert war und einen "Normalen" Thriller erwartet hat. Etwas was uns innerhalb der Retrospektive immer wieder aufgefallen ist. Die Leute dachten immer Hitchcock=Thriller. Heute auch noch Seine Filmographie weist aber sehr viele unterschiedliche Spielarten und auch Genre aus.
Auch eine sehr interessante These. Ich war richtig positiv "schokiert" wie gut Vera Miles in dem ersten Testscreening als Madeleine aussah. Kim Novak hat dann schlussendlich die Rolle phänomenal gespielt, aber es stimmt schon Hitchcock hat sie hier definitiv in seine Vision dieser Rolle, die er auf jeden Fall mit Vera Miles hatte, hineingepresst.Noch eine weitere These von mir, die ebenfalls weder im Buch noch im Audiokommentar zu finden ist: Durch die Retrospektive und auch die Beschäftigung mit Hitchcock selbst, keimte bei mir der Gedanke auf, dass "Vertigo" auch etwas ganz Persönliches beinhaltete. Wie Hitchcock selbst Grace Kelly verlor und versuchte eine Neue zu bauen, bastelt Johnny an einer neuen Madeleine. Mir ist das gestern erst aufgefallen, da er ja Vera Miles "umbaute" und er durch ihre Schwangerschaft zum zweiten Mal "Grace Kelly" verlor. Besessen war er anscheinend von ihr ja auch, was dann in Tippi Hedren gipfelte.
Die Szene ist wirklich der absolute Wahnsinn. So schön inszeniert und auch wenn es im Bonusmaterial dann nochmal explizit erwähnt wurde, hatte auch ich bei meiner aktuellen Sichtung hier den Eindruck das in dem Moment Scottie schon klar wurde das Judy und Madeleine ein und dieselbe Person sein müssen. Das Detail mit der Kette hat dann seinen Verdacht zwar erhärtet, aber er war vorher schon da!Da diese beiden Szenen bereits im Thread verewigt wurden, habe ich sie nicht gesondert aufgeführt aber das ist einfach nur legendär. Während Stewart darauf wartet, das sie aus dem Bad kommt hatte ich bereits Gänsehaut, weil ich wusste was gleich passieren wird. Das ist perfekte Filmkunst wie auch der 360 Grad-Schwenk.
Ich kannte es bisher noch nicht und ich bin hier tatsächlich etwas zwiegespalten. Da mir die Rolle der Midge, wunderbar gespielt von Barbara Bel Geddes, wirklich gut gefallen hat, wäre es zum einen schon ein schöner Abschluss gewesen, aber hätte natürlich schon das tragische recht offene Ende des Fimes zerstört, weshalb ich auch eher dazu tendiere das es eine gute Entscheidung war es nicht in den fertigen Film mit aufzunehmen. So bleibt der Zuschauer im Ungewissen ob Scottie durch all die Geschehnisse quasi auch den Verstand verloren hat und nachdem dann Judy gesprungen ist ihr folgt, was zumindest für mich im Bereich des Möglichen ist. So war jedenfalls in dem Moment meine Wahrnehmung. Und selbst wenn icht, wer weiß ob er jemals nochmal ein normales Leben aufnehmen kann und wieder im Sanatorium landet? Dieses offene Ende ist künstlerisch auf jeden Fall interessanter als das alternative Ende was ja denn eher das übliche Happy End gewesen wäre und vielleicht auch eine Andeutung das aus Scottie und Midge dann doch noch ein Paar geworden ist, oder er zumindest wieder ein normales Leben führen kann und mit den Ereignissen abgeschlossen hat.Toll, dass das miserable alternative Ende hier auch zu sehen ist. Was ein Glück, das es keine Verwendung fand.
Da war ich dann ausgerechnet bei "Psycho" und auch das war nicht bewusst geplant.Es war zwar nur ein Zufall das ich bei der aktuellen Retrospektive ausgrechet am Geburtstag von Alfred Hitchcock bei Vertigo angekommen bin. Auch wenn ich erst heute über meine aktuellen Eindrücke schreibe, weil ich einfach Zeit brauchte meine Gedanken und alle Superlativen die dieser Mann für mich immer wieder aufs Neue aufzeigt, zu ordnen.
Das ist tatsächlich einfach nur fantastisch und ich war sehr erstaunt. Das ist mir früher nie aufgefallen.Bevor ich tiefer einsteige nur ein Beispiel, was mir bei der aktuellen Sichtung den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Der Film stammt aus dem Jahr 1958 und eigentlich sollte man meinen das zu diesem Zeitpunkt sich auch ein Hitchcock von Matte Paintings verabschiedet hat. Aber weit gefehlt. Und damit hat er mich, im Jahr 2024 in 4K total erwischt. Es ist mir nicht aufgefallen, zumindest ein Teil davon nicht. Ich spreche auf den im Film sehr wichtigen Glockenturm in der alten Mission, welche im Film weiter Außerhalb von San Francisco zu finden ist. Wie ich dann im Bonusmaterial erfahren habe, handelt es sich bei dem Gebäude um die Mission San Juan Bautista. Um es direkt zu sagen den Glockenturm gab zum Zeitpunkt der Dreharbeiten nicht mehr. Mir ist zwar in einigen Szenen aufgefallen das die Wolken etwas künstlich wirken, aber habe es irgendwie damit abgetan das vielleicht das an der Restauration lag. Das dieser Glockenturm aber physikalisch nicht vorhanden war ist einfach nur unglaublich! Es ist mir wirklich weder bei meinen Sichtungen zuvor, noch bei meiner aktuellen Sichtung in 4K aufgefallen. Das ist doch unfassbar oder? Und wieder einmal ein klarer Beweis für mich das dieser Mann wirklich ein Genie war!
Ja, der sieht wirklich sehr gut aus. Einer der wenigen Filme, die ich auf 4K geupdatet habe.Was mir jedoch vor der Sichtung des Bonusmaterials nicht so bewusst war das zuvor der Film erst Mitte der neunziger Jahre wiederaufgeführt wurde und zuvor nicht wirklich brauchbar war. Er wurde aufwendig restauriert was aus heutiger Sicht auf jeden Fall eine Meisterleistung war, da man ohne dieses Material den Film weder auf Blu-ray noch in 4K so gigantisch hätte für das Heimkino rausbirngen können.
"Der Beste" ist immer schwierig und natürlich subjektiv. Allerdings sehe ich ihn ebenfalls als einen Über-Film an. Wenn ich den Film sehe, verliere ich mich stundenlang darin. Den kann ich nicht schauen, ein kurzes Fazit ziehen und weitermachen. In dieser speziellen Atmosphäre verweile ich immer etwas länger.Also, so gut ich ihn finde, ich würde ihn jetzt auch nicht als Besten Film aller Zeiten betitteln wollen, aber es ist auf jeden Fall einer der Filme die man als Filmfan gesehen haben sollte und mit dem man sich auch sehr gut danach noch tiefer beschäftigen kann.
Defintiv!Aber, wie auch schon so oft erwähnt, war er mit vielen seiner Ideen in seinen Filmen der Filmwelt um Lichtjahre vorraus und hat damit sicherlich nicht immer den Zahn der Zeit getroffen. Aber spätestens für Rear Window oder auch Vertigo hätte er einfach einen Oscar verdient gehabt!
Gehört auch zu meinen Lieblingsszenen. Auch der Monolog: "Irgendwo hier bin ich geboren worden und da bin ich gestorben. Für diesen Baum waren das alles nur Augenblicke." Allein das sie in dieser Szene einfach beiläufig den Zeitpunkt ihres Todes einstreut und ihn dabei in die Vergangenheit legt, ist der Hammer!Sehr schön zusammengefasst. Gerade die Sequenz in der Scottie und Madeleine in dem Wald sind, das hat auf jeden Fall etwas sehr traumhaftes.
Ich sehe zumindest einen Wechsel in der jeweiligen Atmosphäre der Szenen und gehe da von Absicht aus.Aber eine sehr interessante These die ich mitgehen würde! Zu Anfang war Midge definitiv eine sehr enge vertraute von Scottie, sehr wahrscheinlich war sie sogar noch immer in ihn verliebt, nur er hatte, vielleicht durch seinen Beruf, keinen Sinn nach Familienleben, weshalb sie halt in seinem Leben nur eine Freundin war. Als dann sein Auftrag für Elster ihn direkt in Madeleine´s/Judy´s Arme getrieben hat wurde die Beziehung zu Midge immer blasser bis sie dann, als er schlussendlich in seiner Traumwelt lebte, nicht mehr existent war. Das könnte also durchaus so sein.
Gute Idee! Entweder das, oder es gab noch einen Weg für rein und raus. Aber ein sehr guter Gedanke.Bei meiner aktuellen Sichtung ist mir im übrigen auch ein Detail aufgefallen was bisher etwas, zumindest bei mir untergegangen war. Ich denke da an die Szene in der Scottie Madeleine zu dem Hotel folgt in dem sie als Charlotte abgestiegen ist, er sie am Fenster sah aber die Inhaberin sie an dem Tag angeblich nicht gesehen hatte und sie wie von Geisterhand dann auch nicht mehr im Zimmer war und das Auto weg war. Dieses Detail ist mir bisher nie so bewusst aufgefallen, aber somit war die nette alte Dame auch ein Teil von Elsters Plan, es muss einen Hinterausgang gegeben haben und die alte Dame war teil der Ablenkung, so das Scottie langsam aber sicher immer tiefer in diese trügerische Geschichte der Reinkanaktion mit hineingezogen wurde und aus dem realisten später ja wirklich ein gläubiger der Sache wurde.
Der ist zwar schön anzuhören, aber er liefert etwas weniger Hintergrund. Friedkin schwärmt mehr vom Film.Vielleicht wurde darüber auch im Audiokommentar gesprochen? Den habe ich dann heute leider noch nicht gesichtet, da fehlte dann etwas die Zeit zu.
Da alles ja bereits mit ihrer Gestalt vorbereitet war, Storyboards, Kleidung etc..... hat er sie genau auf diese Vorbereitung hin umgebaut.Auch eine sehr interessante These. Ich war richtig positiv "schokiert" wie gut Vera Miles in dem ersten Testscreening als Madeleine aussah. Kim Novak hat dann schlussendlich die Rolle phänomenal gespielt, aber es stimmt schon Hitchcock hat sie hier definitiv in seine Vision dieser Rolle, die er auf jeden Fall mit Vera Miles hatte, hineingepresst.
Absolut! Das war umwerfend, wie man aus ihr zwei komplett verschiedene Personen gemacht hat und sie war fantastisch in der Rolle.Aber wie bereits im Thread zu Der falsche Mann erwähnt, war es halt eine Fügung den Kim Novak hat hier wirklich eine tolle Perferomance abgeliefert und das dazu noch in einer Doppelrolle die ihres Gleichen sucht! Vom Look her, obwohl es dieselbe Darstellerin war, sahen beide Charaktere so unterschiedlich aus. Wahnsinn was man mit Make-up und Hairstyling hinbekommen kann. Und dennoch sahen beide Frauen schön aus, wobei mir, was sicherlich vollkommen beabsichtigt war, die blonde Madeleine optisch schon besser gefallen hat.
Ich fand den Kniff, den Zuschauer mit ins Boot zu holen und Stewart allein zu lassen absolut richtig. Zumal es für mich auch dramaturgisch wichtig war. Alles was Stewart danach mit ihr gemacht hat, war ja befremdlich. Hätte man es nicht gewusst, was sie getan hat, hätte man Stewart immer unsympathischer gefunden. Dadurch das man wusste, das sie an einem Mordkomplott beteiligt war und damit Stewart alles in die Schuhe geschoben hat, war es für den Zuschauer viel einfacher, da man ja wusste das man mit ihm ein mieses Spiel getrieben hat und er nur deshalb so geworden ist.Im übrigen fand ich es eine gute Entscheidung von Hitchcock hier vom Roman abzuweichen und die Auflösung, das es keine zufällige Ähnlichkeit war, sondern ein und dieselbe Person und sie halt Teil des rafinierten Plans von Elster war, wie er mit dem Mord an seiner Frau durchkommt und es wie einen Selbstmord aussehen lässt. Das war im übrigen auch sehr gut in Szene gesetzt wie hier zum einen Judy den Brief an Scottie geschrieben hat und zum anderem dem Zuschauer die Szenen gezeigt wurden wie es wirklich passiert ist. Wenn ich das richtig verstanden habe wurde Hitchcock für diese Entscheidung kritisiert, aber ich kann sie absolut nachempfinden weil zum einen der Zuschauer sonst zu abgelenkt gewesen wäre warum Judy ihr so ähnlich aussieht und was es damit auf sich hat, aber zum anderen, dadurch das es so früh dann schon für den Zuschauer aufgelöst wurde, man unweigerlich an die erste Hälfte des Filmes sich erinnert und festellt was alles inszeniert war, was der Plan war um Scottie zu täuschen. Sehr genial!
Ich denke das es absolut richtig war, es nicht zu verwenden. das hätte ganz mies hintendran gepappt ausgesehen. Außerdem ist der Anblick wenn er auf dem Dach steht, sein Vertigo überwunden hat und in die Tiefe blickt ein absolut perfekter Abschluss.Ich kannte es bisher noch nicht und ich bin hier tatsächlich etwas zwiegespalten. Da mir die Rolle der Midge, wunderbar gespielt von Barbara Bel Geddes, wirklich gut gefallen hat, wäre es zum einen schon ein schöner Abschluss gewesen, aber hätte natürlich schon das tragische recht offene Ende des Fimes zerstört, weshalb ich auch eher dazu tendiere das es eine gute Entscheidung war es nicht in den fertigen Film mit aufzunehmen.
Ja, das hätte alles verwässert und für mich überhaupt nicht gepasst. Der Film hängt mir auch wegen diesem Ende immer wieder nach, weil ich mich nicht aus der Atmosphäre befreien kann. Mit dem alternativen Ende, hätte es mich rausgerissen.So bleibt der Zuschauer im Ungewissen ob Scottie durch all die Geschehnisse quasi auch den Verstand verloren hat und nachdem dann Judy gesprungen ist ihr folgt, was zumindest für mich im Bereich des Möglichen ist. So war jedenfalls in dem Moment meine Wahrnehmung. Und selbst wenn icht, wer weiß ob er jemals nochmal ein normales Leben aufnehmen kann und wieder im Sanatorium landet? Dieses offene Ende ist künstlerisch auf jeden Fall interessanter als das alternative Ende was ja denn eher das übliche Happy End gewesen wäre und vielleicht auch eine Andeutung das aus Scottie und Midge dann doch noch ein Paar geworden ist, oder er zumindest wieder ein normales Leben führen kann und mit den Ereignissen abgeschlossen hat.
Ohja, das ist eine gute Beobachtung! Tatsächlich konnte man mit diesem Gedanken der Zensur vorlegen, das sie etwas an hat.Es gibt noch ein Detail, welches mir auch noch nie so aufgefallen war, aber tatäschlich, auch wenn der Film sonst auf den typischen spitzbübischen Humor von Hitchcock verzichtet, gibt es zu Anfang eine kleine Andeutung, die dann in einer späteren Szene als kleiner Insider Gag zu verstehen sein könnte. In der ersten gemeinsamen Szene zwischen Scottie und Midge sieht man zuerst wie sie einen Büstenhalter zeichnet, dann führt der Dialog der beiden sogar auf ein Modell eines damals modernen BH´s ohne Träger und dann, einige Zeit später, sieht man die vermeintlich nackte Kim Novak Bett und da man ihre nackten Schultern eingewickelt in die Decke sieht geht man davon aus das sie darunter auf jeden Fall nackt sein muss. Aber durch die vorherige "Inszenierung" dieses damals neumodischen Modeaccessoires bestht zumindest die Möglichkeit das Kim Novak genau so ein Modell getragen hat
Für mich einer seiner besten Scores, da er dieses unwirkliche Gefühl des Films eingefangen und verstärkt hat. Allein die "drehende" Melodie zu einem Film mit dem Thema "Vertigo" ist einfach überragend.Abschließend noch zwei Aspkete die einfach nochmal erwähnt werden müssen. Das musikalische Genie von Bernard Herrmann kam auch in Vertigo wieder absolut zum Tragen! Der Score ist weider gigantisch!
Ja, Edith Head hat für mich ebenfalls eine ganz wichtige Rolle in seinem Schaffen. Immerhin hat sie 8 mal den Oscar gewonnen.Und der zweite Aspekt, was auf jedenfall auch ein wichtiger Bestandteil seiner Filme ist, sind die tollen Outfits die Edith Head hier wieder maßgeschneidert für Kim Novak, natürlich in enger Absprache nach den Ideen von Hitchcock entworfen hat. Solche Details sind einfach der Wahsinn in seinen Filmen. Ich will nicht wissen wievielen Regisseuren das vollkommen egal ist was genau ihre Darsteller*Innen tragen. Vielleicht, wenn überhaupt, kommt noch die Anemerkung hier ein grünes oder rotes Kleid, aber das war es dann auch. Anders als Hitchcock der selbst bei solchen Dingen größte Detailverliebtheit an den Tag legte und da mit Edith Head aber auch eine perfekte Mitarbeiterin hatte, die diese Vision perfekt umsetzen konnte!