Marty

Die wilde 13

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Marty


Marty (Ernest Borgnine) ist Mitte dreißig, Metzgergeselle und Single. Während Geschwister und fast alle Kumpels unter der Haube sind bzw. keine Probleme beim Abschleppen von Bräuten haben, hängt der untersetzte und herzensgute Marty lieber zuhause rum, um nicht wieder enttäuscht zu werden. Da flattert unverhofft ein "Käfer" namens Carla in sein Leben, die ähnliche Sorgen hat...

Mit seiner ersten Hauptrolle zog Ernest Borgnine gleich das große Los. Hier konnte er endlich beweisen, das böse sein nicht alles ist, was er kann. Verdienter Lohn waren Oscar, Golden Globe und die Goldene Palme von Cannes als bester Schauspieler. Das wäre so, als wenn dies heute Jason Statham gelänge...

Er trägt den Film fast völlig alleine und sein Marty wächst einem immer mehr ans Herz. Als er ein Mädel, das er vor einem Monat mal flüchtig getroffen hat, am Telefon um ein Date bittet, ist das herzergreifend, als er die Augen schließt und eine Abfuhr nach der nächsten bekommt.

Die Nebenrollen sind auch wunderbar besetzt, denn es wurde beim Cast auf die italienischen Wurzeln geachtet (wie bei Borgnine selber) und somit versprüht der Film viel Authentizität und Wärme. Leider nimmt meines Erachtens die Nebengeschichte von Martys Tante und deren Schwiegertochter etwas zu viel Raum ein, so das am Ende der recht kurzen Laufzeit von 86 min es etwas holprig wird. Hier wären 10 min mehr Laufzeit für die wunderbar gespielte Geschichte wünschenswert gewesen.

Unterm Strich bleibt eine zu Herzen gehende Lovestory, die wie im Flug vergeht.

8/10
 

Vince

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AW: Marty

Eigentlich schnell abgekurbelt in der Hoffnung, aus Steuergründen einen kommerziellen Flop zu landen, wurde "Marty" nicht nur achtmal für den Oscar nominiert, sondern gewann auch noch die vier wichtigsten davon (Film, Regie, Hauptdarsteller, Drehbuch). Gerade weil die Geschichte um den Fleischer Marty (Ernest Borgnine), der nur Pech mit den Frauen hat, so schlicht, ungeschönt und unvermittelt wirkte, feierte man ihn als realistisches Milieuportrait. Inzwischen erkennt man den moralisch erhobenen Finger, der damals unsichtbar gewesen zu sein schien, überdeutlich: Von Anfang an scheint "Marty" auf eine Message ausgerichtet zu sein. Gerade hier liegt aber der Reiz, sich den Film mit diesem Wissen aus heutiger Perspektive noch einmal anzusehen. Borgnine macht das Muttersöhnchen natürlich begnadet, zumindest das steht außer Frage.
6/10
 

2moulins

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AW: Marty

Ein kleiner, feiner Film, der schon bald 60 Jahre auf dem Buckel hat.

Erfrischend ist die Offenheit, mit der die Hauptfigur - trotz der Probleme, die sie mit sich selber hat - mit den anderen Menschen umgeht. Wie die wilde 13 schon schrieb, wächst einem der von Ernest Borgnine dargestellte Charakter ans Herz. Dass der Film so viele Preise - bis zum Oscar für den besten Film - erhielt, erscheint mit den heutigen Sehgewohnheiten vielleicht etwas überraschend. Wahrscheinlich sagt der Film auch hier im Forum eher einer Minderheit zu.

Wieder einmal eine Perle aus einer der United Artists-Boxen! :hoch:

7/10
 
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