Cold Fish

Sam Spade

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Filmkritiken
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Cold Fish


Cold Fish ist der zweite Teil der nur lose zusammenhängenden "Hate"-Triloigie,
des Regisseurs Sion Sono (Japans Enfant terrible), dessen Filme kontrovers diskutiert werden. Nun weiß ich wieso.

Der Film handelt von dem Fischverkäufer Nobuyuki Syamoto, der durch zufällige Umstände den zunächst freundlichen Konkurrenten Mr. Murata kennenlernt, und dann feststellen muss, dass dieser ein Serienmörder ist und ihn und seine Familie schon weit mehr in die Sache reingezogen hat, als ihm lieb ist.

Ein wirklich sehr unangenhmer Film, ohne wirkliche Identifikationsfigur oder Sympathieträger. Düster, Hoffnungslos, Kalt. Nicht nur das Filmposter erinnert an "Straw Dogs" aus dem Jahre 1971. Denn auch hier verwandelt sich der langweilige und biedere Syamoto innerhalb von wenigen Tagen zu einer gänzlich anderen Person und stürzt in tiefe menschliche Abgründe.

Viel Schwarzer Humor, viel Gewalt, Sex und Blut. Ein Film wie er in der Form wohl wirklich
nur aus Japan kommen kann. Sicher nicht für Jedermann. Grundsätzlich fand ich ihn sehr interessant und aufgrund seiner Story und Machart hatte er was eigenes, etwas was man sonst selten vorfindet.

Nach 2 Stunden und 20 Minuten war ich dann froh, als das ganze vorbei war, was nicht bedeutet, dass der Film schlecht ist, aber wie oben bereits erwähnt gibt es hier kein Licht am Ende des Tunnels, der Tunnel bleibt für diese 140 Minuten dunkel und schwarz. Gerade das wiederrum macht den ganzen Film aber auch so faszinierend und einzigartig. Ich selber brauche auch gewisse Positive Aspekte in einem Film, oder zumindest ein Charakter der mir dieses Gefühl gibt. Hier war das nicht so, ich fühlte mich am Ende ein wenig wie nach Scarface. Nach all dem Bösen war mir etwas unwohl zumute, was aber gleichzeitig bedeutet, dass dieser Film vllt. das erreicht hat, was er wollte, und ich somit doch mit einer gewissen Begeisterung zurückblicke.

Gute 7/10 für ein Werk, das immernoch nachwirkt.
 
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