The Cabin In The Woods
Fünf Klischeecharaktere pflanzen ihre gutgebauten Hintern in ein Wohnmobil und machen sich auf, das Wochenende in einer einsam gelegenen Waldhütte zu verbringen. Bevorzugte Aktivitäten: Kiffen, Saufen, Rammeln. Dabei haben wir es diesmal nicht mit den typischen Dumpfbacken zu tun, sondern mit gebildeten Studenten, die sich selbst über ihr teils merkwürdiges Verhalten wundern. Aber egal, im Urlaub kann man schonmal die Sau rauslassen. Oder haben am Ende vielleicht diese ziemlich seltsamen Wissenschaftler in ihrer riesigen Überwachungszentrale etwas damit zu tun..?
„The Cabin In The Woods“ beginnt wie ein abgedroschener Standard-Slasher. Trotz klar definierter Rollenverteilung (die Schlampe, der Sportler, der Oberschlaue, der Kiffer und das Mauerblümchen) kommen die Charaktere durchaus sympathisch rüber, auch die Örtlichkeiten sind äußerst stimmungsvoll. Ein gewisser Ash (Haushaltswaren) hätte sich in der Hütte garantiert auf Anhieb zurechtgefunden. Doch unsere Hütte hat zusätzlich einen äußerst geräumigen Keller zu bieten, der mit allerlei seltsam anmutenden Artefakten vollgestopft ist, die geradezu zum Rumfummeln einladen. Und eben diese Herumfummelei bringt eine Geschichte in Gang, die weit über den altbekannten Hüttenhorror hinausgehen soll.
Es ist schwer, Genaueres zu schreiben, ohne den Handlungsverlauf zu spoilern. Deshalb nur soviel: Horrorfilmkenner werden mit Zitaten geradezu überhäuft, während horrortechnisch Unbedarfte eine traditionell inszenierte, nachvollziehbare Handlung mit origineller Grundidee erleben. Suspense sollte man allerdings nicht erwarten, hier wird eher gesplattert. Freunde seltsamer Kreaturen dürften ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Glücklicherweise setzen die Macher hauptsächlich auf handgemachte Masken und Effekte, doch leider kommt in der zweiten Filmhälfte auch der Computer ein paarmal zum Einsatz. Im Endeffekt ist das aber verschmerzbar, weil es höchstens zwei, drei Szenen gibt, in denen die CGI-Effekte aufgesetzt und unpassend wirken. Tricktechnisch Interessierte sollten sich unbedingt das auf der Scheibe enthaltene „Making Of“ anschauen, das den betriebenen Aufwand nochmal unterstreicht.
Fazit: „The Cabin In The Woods“ ist ein grundsolider Horrorfilm, der mit einigen interessanten Ideen aufgepimpt wurde und viel Spaß machen kann, wenn man sich auf die teils hanebüchene Geschichte einlässt. Mir ist das zwar erst im zweiten Durchlauf gelungen, dafür fand ich die überbordende Freakshow dann umso lustiger. Die Genialität eines „Scream“ erreicht Drew Goddards und Joss Whedons Werk aber leider nicht.
8,5/10 Punkte