The Nameless

Tarantino1980

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The Nameless


Mit The Nameless verfilmte Jaume Balagueró 1999 den bereits 18 Jahre zuvor erschienen gleichnamigen Roman des britischen Autors John Ramsey Campbell. Kaum zu glauben das dies das Spielfilmdebüt von Balagueró gewesen ist; kein Wunder das damals dieser Film so gefeiert worden ist! Man bekommt hier einen Thriller der Spitzenklasse geboten. Balagueró bewies das er definitiv ein sehr großes Talent besitzt Filme zu inzenieren. Man wird in eine sehr düstere und bedrohliche Welt entführt, ohne aber zusehr in das Horror Genre zu wechseln. Es gibt in The Nameless kaum Szenen, in denen man sich als Zuschauer ausruhen kann bzw. sich wohlfühlt. Ständig schwebt ein Gefühl der Angst und Bedrohung über einem. Dies fängt Balagueró perfekt ein und präsentiert dies dem Zuschauer in kühlen und sehr klaren Bildern.

Die Story als Solche ist natürlich aus heutiger Sicht nicht neu bzw. revolutionär. Es gab bereits verschiedenste Filme die sich mit ähnlichen Thematiken auseinander gesetzt haben. Aber bevor man dem Film Ideenlosigkeit oder gar Nachahmung vorwirft sollte man sich vor Augen führen das die Geschichte bereits 1981 als Roman erschienen ist und ich denke, zum damaligen Zeitpunkt hätte so ein Film die Menschen nicht nur schockiert, er wäre wahrscheinlich entweder zum Kultfilm geworden, oder sehr schnell auf dem Index gelandet. Nicht etwa weil man in The Nameless viele extreme Gore Szenen zu Gesicht bekommt, sondern vielmehr weil es sich um einen verstörenden düsteren Thriller handelt der nicht davor schäut, gewisse dunkle Nischen des Verbrechens etwas zu beleuchten, ohne sich zu sehr darauf zu fixieren. Es ist mehr die Inzenierung die den Zuschauer fesselt. Hinzu kommt noch ein sehr guter Score, der die bereits düster wirkenden Bilder perfekt untermahlt und man dadurch komplett in die Welt des Filmes abtaucht.

Da es sich um eine spanische Produktion handelt bietet der Cast kaum nennenswerte "große" Namen auf, dennoch macht jeder eine gute Figur. Hauptdarstellerin Emma Vilarasau und männlichen Hauptdarsteller Karra Elejalde und Tristán Ulloa spielen ihre Rollen recht ordentlich. Vieleicht hätte man diese Rollen besser besetzen können, aber man darf halt nicht vergessen das es sich hier um eine Produktion mit einem Gesamtbudget von ca. 900.000 Euro handelt und es wie bereits erwähnt das Spielfilm Debüt von Balagueró war. Umso erstaunlicher ist es was er aus diesem Film rausgeholt hat!

The Nameless ist ein rundum gelungener Thriller von Jaume Balagueró den jeder Thriller Freund einmal gesehen haben sollte. Auch solche, die sich vieleicht von einer FSK 18 Freigabe in diesem Genre abschrecken lassen, weil man häufig dahinter Filme mit deutlich mehr Gore Inhalt findet als es bei diesem hier der Fall ist. Ohne die beiden Filme zu sehr miteinander vergleichen zu wollen würde ich hier noch am ehesten Joel Schumachers 8mm als Richtwert nehmen, der aus meiner Sicht auch vielmehr die 18er Freigabe auf Grund der Grundthematik erhalten hat, als auf Grund seiner Gore-Einlagen. Das soll aber nicht heißen das man beide Filme miteinander vergleichen sollte. Vieleicht, falls man 8mm gut fand, könnte man sich auch für diesen Film begeistern, da die Grundstimmung beim Zusehen eine ähnliche bei mir war, als ich damals 8mm das Erste mal sah.

Auf jeden Fall hat es bisher Jaume Balagueró mit jedem Film geschafft mich zu begeistern, mich zu überraschen und mich perfekt zu unterhalten. Ein wirklich genialer Regisseur der hoffentlich noch viele Filme drehen wird!

Wertung: 10/10
 
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AW: The Nameless

Du machst echt direkt Nägel mit Köpfen:hoch: Sehr schön! Das Hat Balaguero aber auch wirklich verdient. Seltsamerweise werden seine Arbeiten kaum registriert. :(

"The Nameless" war bei mir die Initialzündung. Ich hatte mir den Namen des Regisseurs sofort gemerkt, da der Film was Besonderes hatte. Zudem ein Ende das man nie mehr vergisst. Deshalb kam ich in den Genuss seine Filme auch chronologisch zu sichten, da ich mir jeden bei VÖ sofort zugelegt habe.
"Nameless" bietet wirklich eine sonderbare Atmosphäre, weshalb ich den Regisseur wohl weiter beobachtet habe. Das der Film nur 900000 gekostet hat, sieht man ihm aber auch nicht wirklich an. Danke für die Info, denn das wusste ich bis jetzt nicht.
Ich werde mich demnächst aber auch noch ein weiteres Mal über seine Filmographie hermachen. Dann werde ich das hier nochmal weiter vertiefen.
 

Tarantino1980

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AW: The Nameless

Du machst echt direkt Nägel mit Köpfen:hoch: Sehr schön! Das Hat Balaguero aber auch wirklich verdient. Seltsamerweise werden seine Arbeiten kaum registriert. :(

Ich war irgendwie total angefixt, keine Ahnung woher das kam :nice:. Einerseits finde ich es auch schade das es offenbar nur Fans sind die seine Arbeiten verehren, aber andererseits bin ich auch etwas froh darüber da sonst Hollywood auf die Idee kommen könnte, ihn mit Geld zu überredet irgendeinen seelenlosen Blockbuster zu verfilmen.

"The Nameless" war bei mir die Initialzündung. Ich hatte mir den Namen des Regisseurs sofort gemerkt, da der Film was Besonderes hatte.

Bei mir war es Fragile. Der hatte mich bei der Erstsichtung wirklich positiv überrascht und ist durch jede Sichtung noch etwas gewachsen. Dann hatte ich, ohne im Vorfeld zu Wissen das beide von Ihm sind, mir [REC] und [REC]² an einem Abend angesehen und da war es um mich geschehen. Ich mochte da bereits seinen Stil sehr, aber hatte es leider wieder etwas aus den Augen verloren mich näher mit ihm zu befassen. Aber durch unser Gespräch neulich war mir klar das jetzt der richtige Zeitpunkt ist mich mit ihm mal etwas genauer zu beschäftigen und habe mir die noch fehlenden Filme in die Sammlung gestellt!

Zudem ein Ende das man nie mehr vergisst. Deshalb kam ich in den Genuss seine Filme auch chronologisch zu sichten, da ich mir jeden bei VÖ sofort zugelegt habe.
"Nameless" bietet wirklich eine sonderbare Atmosphäre, weshalb ich den Regisseur wohl weiter beobachtet habe.

Stimmt das Ende ist wirklcih sehr intensiv, wobei auch der gesamte Film auf mich diese Wirkung hatte. Irgendwie haben sich ganze Szenen sehr eingebrannt bei mir ;). Hätte ich diesen Film damals bei VÖ gesehen hätte ich wohl auch jedem weiteren Film von Jaume Balagueró entgegengefiebert. Ich bin auf [REC] 4 gespannt, da er da ja alleine auf dem Regiestuhl platz nehmen wird. Könnte also etwas großes auf uns zukommen ;)

Das der Film nur 900000 gekostet hat, sieht man ihm aber auch nicht wirklich an. Danke für die Info, denn das wusste ich bis jetzt nicht.

Ich war neugierig, da ich zum einen einen fabelhaften Thriller zu Gesicht bekam, der wirklich, mal abgesehen von der Tatsache das eben keine super bekannten Schauspieler im Cast vorhanden waren, absolut perfekt war! Aber ich wusste ja auch das es sein Erstling war, also konnte ich mir nicht vorstellen das er mehrer Millionen zur Verfügung hatte. Daher hatte ich aus Neugierde gegoogelt und das waren dann die Angaben die ich erhalten hatte. Umso stärker finde ich diese Leistung und es zeigt mal wieder das man keine zweistelligen Millionen Beträge Braucht um gute Filme zu drehen. Talent und eine gute Story reichen da schon aus!

Ich werde mich demnächst aber auch noch ein weiteres Mal über seine Filmographie hermachen. Dann werde ich das hier nochmal weiter vertiefen.

Würde mich sehr freuen! Ich habe noch Hell´s Resident als Erstsichtung vor mir, vieleicht lege ich danach auch nochmal Fragile und die ersten beiden [REC]-Filme ein. Auf jeden Fall schaue ich mir zum Schluss dann auch noch die beiden Kurzfilme, welche auf der 2 Disc Edition von The Nameless enthalten sind, an.
 
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deadlyfriend

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AW: The Nameless

Stimmt das Ende ist wirklcih sehr intensiv, wobei auch der gesamte Film auf mich diese Wirkung hatte. Irgendwie haben sich ganze Szenen sehr eingebrannt bei mir ;). Hätte ich diesen Film damals bei VÖ gesehen hätte ich wohl auch jedem weiteren Film von Jaume Balagueró entgegengefiebert. Ich bin auf [REC] 4 gespannt, da er da ja alleine auf dem Regiestuhl platz nehmen wird. Könnte also etwas großes auf uns zukommen ;)

Auch das wusste ich nicht, was ich aber auch nicht unbedingt begrüße. Einen weiteren Teil brauche ich eigentlich nicht. Was Neues von ihm wäre interessanter, siehe "Sleep Tight". Trotzdem freue ich mich dann mit auf Teil 4:)



Talent und eine gute Story reichen da schon aus!

Sag ich auch immer. Siehe Nolan! Boaaah, Nolan ist der Größte der Beste, der Tollste. Voll die Action! Aber trotzdem will man sich ums verrecken nicht "Following" ansehen. Geht mir nicht in Kopf:autsch:
Da könnte man es dann doch einfach austauschen in "Teure Filme sind die Größten, die Besten, die Tollsten. Voll die Action! :spinner:
Der Regisseur scheint an Nummer 2 zu stehen. Die Nummer 1 ist das Budget:rolleyes:



Würde mich sehr freuen! Ich habe noch Hell´s Resident als Erstsichtung vor mir, vieleicht lege ich danach auch nochmal Fragile und die ersten beiden [REC]-Filme ein. Auf jeden Fall schaue ich mir zum Schluss dann auch noch die beiden Kurzfilme, welche auf der 2 Disc Edition von The Nameless enthalten sind, an.

Bei Hell`s Resident bin ich ebenfalls sehr gespannt auf deine Meinung. Da gibt es hier sogar zwei Rezis drüber im "Horror Anthology" Thread.
Die Kurzfilme habe ich ebenfalls als gut in Erinnerung, weshalb ich beim Balaguero-Marathon auch damit starten werde.
 

Tarantino1980

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Auch das wusste ich nicht, was ich aber auch nicht unbedingt begrüße. Einen weiteren Teil brauche ich eigentlich nicht. Was Neues von ihm wäre interessanter, siehe "Sleep Tight". Trotzdem freue ich mich dann mit auf Teil 4:)

Es gibt hierzu sogar bereits einen Thread , welcher leider bisher keine Beachtung fand :heul:. Ich weiß nicht ob Du Teil 3 kennst, aber da dieser etwas schwächer als Teil 1 und 2 war, da Paco Plaza hier nur alleine Regie geführt hatte, freue ich mich umso mehr auf Teil 4, da man bei Teil 3 doch sehr genau sieht, wer für den Gore-Anteil in den ersten beiden Filmen zuständig war. Wenn Balagueró es schafft seinen Stil aus den ersten beiden Filmen zu filtern und zu 100% in einem Film zu bündeln denke ich das uns hier etwas ganz großes erwartet. So wie ich das verstanden habe, hatten die Beiden diese Vorgehensweise von Anfang an vor, das es vier Filme werden sollten. Daher denke ich, dass auch storytechnisch noch einiges vorhanden ist.

Ansonsten gebe ich Dir natürlich recht das jeder weitere Film von ihm nur eine Bereicherung werden kann.

Bei Hell`s Resident bin ich ebenfalls sehr gespannt auf deine Meinung. Da gibt es hier sogar zwei Rezis drüber im "Horror Anthology" Thread.
Die Kurzfilme habe ich ebenfalls als gut in Erinnerung, weshalb ich beim Balaguero-Marathon auch damit starten werde.

Ich freue mich auch schon sehr drauf. Die Sichtungen werden folgen ;)
 

Willy Wonka

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AW: The Nameless

Wo ich gerade die Diskussion verfolge, habe ich mir gleich noch mal mein altes Statement aus dem „Zuletzt-gesehen-Thema" durchgelesen und musste kurz auflachen - vor allem bezüglich des Budgets.

The Nameless

Eine fade Geschichte mit üblichen okkulten Horrorklischees, wo natürlich auch wieder in der Vergangenheit der Nazis gewühlt worden ist. Dazu kommen noch zum Teil überforderte Schauspieler und ein paar zu deutlich evozierte Schockeffekte. Sonst ist die Inszenierung von Jaume Balagueró ganz ordentlich und vor allem hat er ein Händchen für gelungene Filmenden. Gibt dem Mann fähige Schauspieler und ein bisschen höheres Budget und er könnte ein kleines Horrormeisterwerk erschaffen.

Wertung: 6/10

Sag ich auch immer. Siehe Nolan! Boaaah, Nolan ist der Größte der Beste, der Tollste. Voll die Action! Aber trotzdem will man sich ums verrecken nicht "Following" ansehen. Geht mir nicht in Kopf:autsch:
Da könnte man es dann doch einfach austauschen in "Teure Filme sind die Größten, die Besten, die Tollsten. Voll die Action! :spinner:
Der Regisseur scheint an Nummer 2 zu stehen. Die Nummer 1 ist das Budget:rolleyes:

Zu Nolan sei gesagt, dass er im faden Blockbuster-Genre einfach frischen Wind für den Mainstream-Filmfan serviert und daher wird er in dieser Form so gefeiert.

Für mich verbindet Nolan hervorragend das Kino der Attraktionen mit einer einer stimmigen und meist durchdachten Narrative und damit gelingt ihm Unterhaltung mithilfe des Mediums Films auf mehrere Ebenen.

Man muss auch einfach bedenken, wo das Kino seine Wurzeln hatte und dass war im Budenzauber von Jahrmärkten mit beachtenswerten Akrobatik-Künstler, technischen Effekten, Einsicht in fremde Welten, Ausstattung und imposante Kulissen. In dieser Hinsicht wäre Michael Bay gar nicht so weit von der Ursprüngen entfernt.

Ich merke gerade, dass das langsam zu weit weg vom ursprünglichen Thema führt... ;)

Zum Film selbst kann ich kaum noch was sagen, denn obwohl die Sichtung gerade erst einmal ein Jahr zurücklegt, blieb der Film nicht sehr detailliert in meiner Erinnerung.
 

deadlyfriend

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Wo ich gerade die Diskussion verfolge, habe ich mir gleich noch mal mein altes Statement aus dem „Zuletzt-gesehen-Thema" durchgelesen und musste kurz auflachen - vor allem bezüglich des Budgets.

Wobei mich deine Bewertung postiv stimmt. Hätte nicht zwingend erwartet das er dir ganz gut gefällt.

Zu Nolan sei gesagt, dass er im faden Blockbuster-Genre einfach frischen Wind für den Mainstream-Filmfan serviert und daher wird er in dieser Form so gefeiert.

Für mich verbindet Nolan hervorragend das Kino der Attraktionen mit einer einer stimmigen und meist durchdachten Narrative und damit gelingt ihm Unterhaltung mithilfe des Mediums Films auf mehrere Ebenen.

Das meinte ich ja auch gar nicht. Ich mag den sehr! Nolan bietet aber dem Mainstream durch seinen Namen die Möglichkeit mal über den Rand zu schauen.
Die Möglichkeit zu erkennen, das es auch Filme gibt die klasse sind ohne viel gekostet zu haben. Man schwärmt vielerorts von ihm, aber man schaut sich partout nicht seinen Erstling an. Die Frage ist warum? Ist also doch nicht der Regisseur im Fokus, sondern nur der Regisseur inklusive hohem Budget?


Zum Film selbst kann ich kaum noch was sagen, denn obwohl die Sichtung gerade erst einmal ein Jahr zurücklegt, blieb der Film nicht sehr detailliert in meiner Erinnerung.

Das ist verwunderlich, könnte aber auch an deinem exzessiven Konsum in den letzten Jahren liegen;) Ich zumindest habe den Film ebenfalls nur einmal gesehen. Bei VÖ! Dennoch kann ich mich nach all den Jahren noch recht gut erinnern.
 

Willy Wonka

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Die Frage ist warum? Ist also doch nicht der Regisseur im Fokus, sondern nur der Regisseur inklusive hohem Budget?

Vielleicht weil der Film nicht pausenlos beworben wird, wie die größeren Produktionen. Trotz Internet, Streaming-Diensten etc. verweilen viele Konsumenten auf den feststrukturierten Bahnen der großen Filmstudios und sehen sich auch deren viel beworbenen Filme, die auch nicht immer ein großes Budget haben.

Das ist verwunderlich, könnte aber auch an deinem exzessiven Konsum in den letzten Jahren liegen;) Ich zumindest habe den Film ebenfalls nur einmal gesehen. Bei VÖ! Dennoch kann ich mich nach all den Jahren noch recht gut erinnern.

Ich glaube, dass das nicht an meinem Konsum liegt, da er in den letzten Jahren gar nicht mal so hoch war, wie bei vielen anderen Usern im Forum. Es liegt vermutlich einfach an den eigenen Präferenzen und Filme aus Genres, die ich mehr bevorzuge, bleiben länger im Gedächtnis.
 

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Wo ich gerade die Diskussion verfolge, habe ich mir gleich noch mal mein altes Statement aus dem „Zuletzt-gesehen-Thema" durchgelesen und musste kurz auflachen - vor allem bezüglich des Budgets.

.

Hast Du Dir den mitlerweile Darkness angesehen? Der ist zum einen eher ein Horrorfilm, The Nameless ist für mich eher ein düsterer Thriller, und zum anderen ist ein bekannter Cast vorhanden, somit wären Deine Kritikpunkte zu The Nameless nicht vorhanden und vieleicht gefällt Dir der Film dann mehr, wobei Deine Wertung zu The Nameless ja nun auch nicht so schlecht war.
 
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Willy Wonka

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Hast Du Dir den mitlerweile Darkness angesehen? Der ist zum einen eher ein Horrorfilm, The Nameless ist für mich eher ein düsterer Thriller, und zum anderen ist ein bekannter Cast vorhanden, somit wären Deine Kritikpunkte zu The Nameless nicht vorhanden und vieleicht gefällt Dir der Film dann mehr, wobei Deine Wertung zu The Nameless ja nun auch nicht so schlecht war.

Mir geht es nicht um einen bekannteren Cast, sondern auf mich wirken die Schauspieler bei „The Nameless" ein wenig überfordert. Aber die anderen Filme von Balagueró werde ich mir auf jeden Fall noch ansehen, da ich diesem Regisseur sein Talent auf keinen Fall absprechen kann. Bin dementsprechend auch schon auf „Darkness" gespannt.
 

Tarantino1980

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Mir geht es nicht um einen bekannteren Cast, sondern auf mich wirken die Schauspieler bei „The Nameless" ein wenig überfordert.

Keine Angst so hatte ich das auch nicht verstanden. Ich hatte ja in meine KK selber geschrieben, dass der Film mit besseren Schauspielern noch runder gewesen wäre. Das war bei Darkness der Fall. Aber um das klar zu stellen ich brauche auch keine bekannten Namen beim Cast solange die Leistung gut ist und man die Leidenschaft spührt. Manchmal finde ich es sogar interessant einen Film mit weniger bekannten Gesichtern zu sehen.
 
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deadlyfriend

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Nach vielen Jahren erfolgte dann heute die Zweitsichtung und mir gefällt der Film immer noch sehr. Ich konnte mich sogar tatsächlich noch an viele Szenen erinnern aber das Ende hatte ich komplett im Kopf. Selten habe ich ein Ende so im Detail in der Erinnerung behalten wie hier. Das hat mich damals umgehauen und das hat es heute wieder. Obwohl ich wusste was kommen wird. Das ist mit das fieseste und gemeinste Ende das ich je gesehen habe. Unglaublich geil!
 

deadlyfriend

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Mit der grandiosen Mini-Serie „La Fortuna“, habe ich kürzlich meine eingeschobene, chronologische Retrospektive zu Alejandro Amenábar abgeschlossen, was natürlich auch ein paar Seitensprünge hervorbrachte, weshalb ich angespitzt durch Cast & Crews, meine Kenntnisse im spanischen Film ein Stück weit vertiefen konnte. Mangels Mediabooks konnte ich leider außer „Tesis“, keinen seiner wundervollen Filme hier vorstellen, von den „Seitensprüngen“ hat es „The Body“ in die Gruppe geschafft. Deshalb wollte ich auch nochmal meinen Blick zurückwerfen. Mein Türöffner zum spanischen Film, war nämlich ein anderer. Klar, „Tesis“ war natürlich damals bereits ein Hammer, aber in der Filmlandschaft im Jahr 1996 eine Art „spanische Eintagsfliege“, da sonst nichts nachkam, aber dann bekam ich Anfang der 2000er „The Nameless“ in die Finger. Bereits beim Vorspann bemerkte ich, dass ich hier etwas entdeckt habe, was sich von anderen Märkten abgrenzt. Als Nächstes merkte ich mir den Namen des Regisseurs, den ich nach diesem Film auch nie wieder vergessen konnte: Jaume Balaguerò!

Ein etwa 6-jähriges Mädchen ist verschwunden und es gibt keinen Hinweis auf den Verbleib. Die völlig traumatisierten Eltern erhalten irgendwann den Anruf der Polizei, dass eine Kinderleiche gefunden wurde, die letztlich als ihre verschwundene Tochter identifiziert wird. Zwar grausig zugerichtet, aber anhand eines körperlichen Gebrechens zu erkennen. Die Eheleute verkraften es nur sehr schwer und trennen sich. Der Vater verlässt sogar das Land, während Claudia gebrochen zurückbleibt. 5 Jahre später klingelt das Telefon. Eine Stimme behauptet ihre Tochter zu sein, zudem das sie gefangen gehalten wird und um schnelle Hilfe bittet, da sie für irgendwas vorbereitet werden soll, was sich gar nicht gut anhört. Mit der Hilfe des Ex-Polizisten Bruno Massera beginnt sie Ermittlungen anzustellen. Die Spuren führen sie zu einer geheimnisvollen Sekte, die sich „Die Namenlosen“ nennen. Nicht zu verwechseln mit den „Namelnosen“! Das ist was anderes.

In graublauen Bildern erschafft Balaguerò ein ungemütliches und tristes Bild von Barcelona, in dem keine einzige Sehenswürdigkeit zu finden ist. Alles wirkt hoffnungslos und auch die Protagonisten sind alle von der Vergangenheit gezeichnet und innerlich zerbrochen. Nur die Hoffnung, das für tot erklärte Kind doch noch lebendig zu finden, lässt ein wenig positive Stimmung aufkommen, die allerdings in den Bildern und der phänomenalen Geräuschkulisse versinkt. Der Film sorgt über die komplette Spielzeit für eine bedrohliche Unruhe und auch Angst vor den nächsten Entdeckungen. Der größte Kritikpunkt, den ich zumindest immer wieder lesen konnte, wäre das „The Nameless“ zu ruhig und langatmig im Aufbau wäre. Sehe ich persönlich eher als seine Stärke an. Wer am liebsten Filme schaut, in denen ständig was passiert, wird sich hier wahrscheinlich nicht verlieren können. Wer ein Faible für Atmosphäre besitzt und gleichzeitig die Empathie und Bereitschaft besitzt, sich dem Sog eines Films hinzugeben, liegt goldrichtig. Dann ist man von der ersten Minute an gefesselt und wird unweigerlich in eine grauenhafte Welt gezogen. Unterstützt wird das Gefühl von der immer passenden Musik, die in ruhigen Momenten Klavier präsentiert, manchmal mit Geigen versetzt wird, aber dann auch zu größeren Collagen anschwillt.

Zwischen Erst- und Zweitsichtung lagen bei mir knapp 13 Jahre und ich hatte in dieser Zeit nur wenig aus dem Film vergessen. Die Szenen haben mich bis ins Mark getroffen und sind immer in Gedanken geblieben. Die Drittsichtung erfolgte eben jetzt, weitere 11 Jahre später und der Film funktioniert immer noch gnadenlos gut. Wenn man jetzt noch einrechnet, dass der Film nur sehr wenig Budget hatte und gleichzeitig das Debut eines Regisseurs war, der erst Jahre später durch [REC] für großes Aufsehen in der breiten Masse sorgte, ist das Ergebnis unfassbar. Nicht zu vergessen, das Jaume Balaguerò mit „Darkness“, „Fragile“, „Sleep tight“ und „Muse“ noch einige weitere unglaubliche Highlights hatte. An einigen Stellen wurde das „hölzerne Spiel“ bemängelt. Tipp: O-Ton mit Untertiteln schauen, dann ist das Problem gelöst. Ein weiterer Tipp: Macht den Raum dunkel und dreht den Ton etwas rauf. Der Film entfaltet sich eben auch durch seine Tonspur, die die verstörende Schnitttechnik unterstreicht.

Das Mediabook: Das sehe ich eher mit gemischten Gefühlen. Das Bonusmaterial wurde weitestgehend von den bisherigen Veröffentlichungen übernommen. Ein interessantes Making of.. ist enthalten, sowie ein 32-minütiges Interview mit dem Regisseur. Alles deutsch untertitelt! Dazu noch ein Musikvideo von „My black dress“ von Fang, was im Abspann zu hören ist, sowie nicht verwendete Szenen und Trailer. Da kann man absolut nicht meckern und wer den Film gar nicht hat, ist hier natürlich bestens bedient. Wer die BD bereits hat, braucht wiederum das Mediabook nicht. Zumal, aus welchen Gründen auch immer, die beiden frühen Kurzfilme „Alicia“ und „Days without light“ von Balaguerò, weggelassen wurden. Die habe ich zum Glück noch auf der alten DVD. Das Booklet von Nando Rohner ist okay, aber mehr auch nicht. Für Anfänger im spanischen Genre-Kino aber durchaus interessant, da er das hauptsächlich anreißt. Insgesamt ist mir im Booklet aber zu wenig Text und zu viele Bilder. Auf den Film selbst wird nur relativ wenig eingegangen. Da hätte man deutlich mehr rausholen können. Dafür gefällt es mir optisch, aber sehr gut.
 
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