AW: King Kong
Kritik von The Count
King-Kong (2005)
Nachdem Peter Jacksons Herr-der-Ringe-Trilogie ein überwältigender Erfolg wurde, bekam er die Möglichkeit sein Wunschprojekt, ein Remake von King Kong, zu realisieren. Der erste Versuch eines Remakes wurde seitens Universals im Jahr 1997 abgebrochen, nachdem durch Godzilla und Mighty Joe Young zwei Filme ähnlichen Themas auf die Zuschauer losgelassen wurden. Jacksons damaliges Drehbuch war zu dem damaligen Zeitpunkt mehr auf Funmovie konzentriert und soll, laut Aussage der Macher, dem Skript von Die Mumie geähnelt haben.
Ende 2005 erschien dann Jacksons Wunschprojekt. Leider erreicht Jackson mit diesem Film nicht das Niveau seines Ring-Epos. Der Grund ist grob gesagt, dass der Film ein unausgegorener Mix aus packenden Drama und grottenschlechten Monsterfilm ist, der außerdem noch zu lang geraten ist.
Im Detail:
Die Tricktechnik war wohl eindeutig zu überlastet gewesen mit Jacksons Wünschen. Das konnte man auch schon bei Herr der Ringe sehen, wo es sich aber nur ein paar schlechte Rückprojektionen belief. Bei Kong ist es aber weitaus mehr, denn außer Kong selber und dem New York der 30er Jahre sehen die Effekte bestenfalls mittelmäßig aus. Die Dinosauerier-Stampede erinnert stark an den Angriff der Olifanten in Die Rückkehr des Königs ohne dessen Intensität zu entwickeln. Außerdem sehen die Darsteller wie ins Bild eingeklebt aus.
Die Dinoeffekte verlieren imo gegen die Effekte des Klassikers Jurassic Park (und der ist von 1993).
Das Design von Skull Island ist auch furchtbar. Neben den Dinos sind auch die Eingeborenen schlecht designt worden und sehen aus, als ob WETA einfach nicht verwendete Ork-Entwürfe recycelt hätte.
Das Hauptproblem ist aber das Skript. Es lässt sich zuviel Zeit mit der Entwicklung von Characteren, die aber für den Film total nutzlos sind. Die Vater-Sohn-Beziehung zwischen Billy und Mr. Hayes ist zwar ne nette Idee, am Ende war sie aber unwichtig weil sie sich eigentlich nicht entwickelt. Außer Anne, Kong, Jack und Carl sind von den Figuren am Ende sowieso nicht mehr zu sehen.
Der Skull-Island-Part ist auch total daneben. Neben dem oben erwähnten Eingeborenen- und Dino-Design kommen noch total überladenene und überlange Action-Szenen noch dazu. Der absolute Tiefpunkt ist dabei die Spinnengrubenszene, die wohl zurecht aus dem Original gestrichen wurde. Sie einfach nur eklig und sinnfrei und hat noch eine total unglaubwürdige Stelle drinnen. Jack wird von Krabbelviechern angegriffen und Jimmy schießt sie ihm vom Körper ohne ihn zu treffen. Außerdem noch Bruce Baxter, der Tarzan-like mit Maschinengewehr alle rettet.
Die einzig gute Stelle ist die, in der Anne und Kong sich den Sonnenuntergang anschauen.
Das New-York-Finale zeigt dagegen wie der Film hätte sein können, wenn der erwachsene Jackson den ganzen Film gemacht und auf sein inneres Kind nicht gehört hätte. Sie ist nämlich ein kleines Meisterwerk.
Die Darsteller sind auch sehr gut. Der Score ist nur in den ruhigen Szenen gelungen.
Der Extended Cut macht den Film nicht wirklich besser, aber auch nicht schlechter.
7 von 10 Punkten