Der Mann, der niemals lebte
Eins vorab, wie vielleicht durch das ein oder andere Mal hier durchgesickert ist, bin ich bekennender
Ridley Scott Fan, von daher dürfte es vielleicht bei der Wertung einen kleinen Fan Bonus geben
.
Zunächst einmal sollte erwähnt werden, dass dieser Film alles andere als leichte Kost ist. Wer hier Popcorn Kino in Form eines Agenten-Action Films erwartet ist bei
Der Mann, der niemals lebte komplett an der falschen Adresse. Vielmehr bekommt man hier einen reinrassigen Agenten Thriller geboten der ja auch gerne als Referenz in einem Atemzug mit
Syriana genannt wird. Aus meiner Sicht zu Recht. In
Der Mann, der niemals lebte wird eindrucksvoll der „Alltag“ eines CIA Agenten im nahen Osten gezeigt, ohne dass man sich auch nur annährend durch die Story gehetzt vorkommt.
Ridley Scott beweist hier erneut mal wieder sein ganz großes Talent Momente einzufangen und dabei nie den Überblick für das ganze zu verlieren. Es sind herrlich schöne stimmige Bilder die man auf sich einfach nur wirken lassen muss und trotz der häufig wechselnden Schauplätze quer durch die Welt verliert man als Zuschauer trotz allem nie den Überblick und bekommt alles ausführlich erzählt und hat zu keinem Zeitpunkt des Filmes das Gefühl, man würde von einem Schauplatz zum nächsten gehetzt. Die Story ist aus meiner Sicht nicht gerade leicht verdaulich, also man muss sich auf den Film schon einlassen und ihn mit voller Aufmerksamkeit schauen, den nur so kann man ihn nur in seiner Komplexität genießen.
Auch die Schauspieler hätten passender nicht sein können.
Leonardo DiCaprio beweist erneut, dass er längst die Zeiten des Teenie-Idols hinter sich gelassen hat und mittlerweile zu den ernstzunehmenden Schauspielern der ersten Riege Hollywoods gehört. Nicht umsonst arbeiten namenhafte Regisseure mittlerweile sehr gerne mit ihm. Auch
Russell Crowe spielt einen herrlichen Charakter der des Öfteren sogar für den ein oder anderen Lacher im Film sorgt.
Final bleibt nur zu sagen, dass der Film mich auf ganzer Linie überzeugt hat. Man muss jedoch , trotz allem Fandasein, objektiv bleiben und den Film in Relation zu anderen
Ridley Scott Werken setzen und da in diesem Kreis so Meisterwerke wie
Alien,
Königreich der Himmel oder natürlich auch
Blade Runner sind, muss ich der Fairness Halber dies in meiner Wertung berücksichtigen, was den Film natürlich in keinster Weise abwertet und in meinen Augen tatsächlich zu einem der Kinohighlights dieses Jahres macht wenn man auf ernste anspruchsvolle Agenten-Thriller steht die auch ohne Actionfeuerwerk und rasante Autoverfolgungen überzeugen können und trotzdem von der ersten bis zur letzten Minute spannend sind.
Wertung:
8.5/10