Unstoppable - Ausser Kontrolle
Es fährt ein Zug nach Nirgendwo... und das herrenlos und voller Chemikalien beladen. Nur noch 2 einsame Lokführer stemmen sich gegen die Katastrophe...
Man nehme aus der Klischeekiste für Actionfilme eine sich anbahnendes Unglück, 2 Protagonisten (Denzel Washington und Chris Pine), die sich natürlich nicht riechen und unterschiedlicher nicht sein können und obendrein jeweils ein privates Problem am Köcheln haben. Dazu noch Vorgesetzte, die absolut keinen Plan haben und als Sahnehäubchen einen Experten, der auch noch seinen Senf dazu gibt. Fertig ist ein belangloser Action-Fast Food Streifen.
Moooment. So einfach hat es sich Regisseur Tony Scott in seinem letzten Film
() dann doch nicht gemacht. Ja, die soeben genannten Zutaten sind durchaus vorhanden, ebenso ein paar Ungereimtheiten in der Logik und sogar ein - aus meiner Sicht - unbefriedigendes Ende aber trotzdem (oder gerade darum?) rockt der Film ab der ersten Minute los.
Unstoppabble kommt recht schnell zur Sache, die Charakterzeichnung der Helden wird in wenigen Bildern und Szenen auf den Punkt gebracht und die Dynamik der Bilder tut ein Übriges, um sich der Geschichte (übrigens nach einer wahren Begebenheit) nicht entziehen zu können. Dabei kommt Scott fast komplett ohne Wackelkamera aus, auch wenn die Schnittfolge schon recht zackig ist. Das größte Plus ist aber die wohltuende handgemachte Action mit Stunts, Verfolgungen und Crashs, bis das Blech sich biegt. Erinnert stellenweise an
Speed und die kurze Laufzeit von 94 min. ist auch völlig passend, denn die letzten 60 min, sind quasi in Echtzeit, so das man sich bald schon händeringend und mitfiebernd auf der Couch wiederfindet.
Scott hat es geschafft, einen sehr kurzweiligen und spannenden Actionstreifen zu drehen, der Dank solider Schauspielleistungen und vor allem guter handwerklicher Effekte wunderbar unterhält und Spaß macht. Da kann ich dann gerne den tiefen Griff in die Klischeekiste (fast) ignorieren.
7,5/10