Gesamtübersicht aller Kritiken zu 2001: Odyssee im Weltraum:
#02 31.10.11 deadlyfriend
#15 28.02.15 Sam Spade
#02 31.10.11 deadlyfriend
#15 28.02.15 Sam Spade
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nach ca.30 Minuten schlief ich ein.
Als ich noch ein kleiner Junge war, war Science-Fiction das absolute Pflichtprogramm. Ich verschlang die Programmzeitschrift, mit den 4 empfangbaren Sendern und wusste immer genau wann ein Film dieser Stilrichtung ausgestrahlt wurde. Als dann "2001: Odyssee im Weltraum" angekündigt wurde, war ich total aufgeregt da die "Hörzu" ihn als Meisterwerk bezeichnete. Nach ca.30 Minuten schlief ich ein.
Völlig verärgert über mich selbst, da ich trotz des zähen Beginns immer noch die geliebten Weltraumschlachten vermutete, harrte ich aus und wartete auf die nächste Ausstrahlung. Diese folgte einige Jahre später und wieder schloss ich gelangweilt die Augen. Meine Eltern berichteten, das es so weitergehen würde und ich nichts verpasst hätte. Mein Interesse daran wurde geringer, da auch die Klassenkameraden keinerlei begeisternde Worte für den Film übrig hatten. Nach dem Siegeszug der Videotheken, ließ ich ihn dennoch unbeachtet im Regal und erst durch die DVD und einiges an Filmerfahrung reicher, gab ich ihm wieder eine Chance. Irgendwas musste der Film doch an sich haben. Immerhin war er von Kubrick, mit dem ich im Kindesalter namentlich natürlich nichts anfangen konnte. Zusätzlich hatte ich den Obelisken noch im Hinterkopf, obwohl ich doch immer schnell eingeschlafen war. Dann passierte es: Ich sah eines der größten Meisterwerke der Filmgeschichte.
Die mache ich mir allerdings immer noch, wobei ich immer noch nicht sicher bin, ob Kubrick eine schlüssige Erklärung in Petto hatte. Natürlich ist da eine mögliche Anspielung auf eine übergeordnete Macht, aber diese wollte der Meister des Bildes diesmal eben nicht verbildlichen.
Diese Entscheidung finde ich aber vortrefflich, da der Film auch dadurch immer wieder aufs neue fasziniert und man ständig versucht Erkenntnisse zu gewinnen. Trotzdem habe ich natürlich Theorien, die ich aber an dieser Stelle nicht kundtun werde.
Schöne Geschichte, die ich absolut nachvollziehen kann! Meine erste Begegnung mit dem Film war mit 16, als ein guter Freund und ich die Kubrick-DVD-Collection "abgebaut" haben! Da wir nicht chronologisch vorgegangen sind, kannten wir schon Shining, Clockwork Orange und Full Metal Jacket (den ich schon "als kleiner Bub" gesehen hatte) und gingen entsprechend von einem zwar atmosphärischen, aber auch "handlungsintensiven" Film aus! Nach 140 Minuten schauten wir uns dann verdutzt und irgendwie müde an: "Na, das war wohl nichts!"...wir stimmten überein, dass man den Film wohl nur mit Hilfe diverser psychedelischer Drogen als Meisterwerk bezeichnen könnte! Boy, were we wrong...
Ein paar Jahre später - ich hatte mir gerade mein erstes 5.1-System gekauft - landete der Film wieder im Player! Eigentlich nur, um mal klassische Musik in Dolby Digital zu hören...
Was folgte was eine Erfahrung...sie deutete sich damit an, als ich den besten Schnitt der Filmgeschichte "entdeckte" (er war mir bei der Erstsichtung nicht aufgefallen)...wie der Match-Cut 4 Millionen Jahre in einem Augenblick verfliegen lässt ist bis heute nicht an Genialität zu überbieten!
Spätestens ab diesem Moment war ich gebannt...und das änderte sich über die Filmlänge dann auch nicht mehr! Ob "I'm afraid, Dave.", der visionäre Farben-Trip oder die Starchild-Szene!
Die Blu-Ray habe ich bisher noch nicht reingelegt...ich bewahre sie mir für einen besonderen Abend auf...wenn es sich einfach "richtig" anfühlt ihn zu gucken bzw. sich in ihm fallen zu lassen!
Also, gerade bei Kubrick glaube ich keinesfalls, dass er an den Film mit dem Motto rangegangen ist "Ich mache einfach mal irgendwas, über den Sinn bin ich mir selbst nicht im Klaren!" (ich weiß, dass du das so nicht gemeint hast, aber ich möchte es extra so überspitzt formulieren)...im Gegenteil!
Denn Kubrick war ein Genie der Elemente Intention und Rezeption: er hatte eine klare Vision und eine klare, eigene Sicht wie seine Bilder zu verstehen sind...aber durch seine Verschlossenheit hat er gezeigt, dass sich "gefälligst" jeder sein eigenes Bild, seine eigene Interpretation machen sollte! "I've cooked you a fine meal...but you've got to chew it yourself!"
Schön, schön. Die Kinder sind auf den Geschmack gekommen.
Da ich die Gnade der frühen Geburt mein eigen nenne, war ich von den hektischeren SCiFis noch nicht beeinflusst und war somit von der ersten Sekunde des Werkes gefesselt.
Die Bilder, die Musik - Meditation in Kubrick-Form. Und als Garnierung - ein fast leeres Kino, da die damalige Generation diesen Film in keinster Weise zu würdigen wusste.
Die Deutung der Geschichte hat sich im Laufe der langen Zeit seit damals um einiges verändert - trotz oder wegen dem Lesen der Bücher von A.C. Clark.
Aber das überlasse ich jedem selber.
Nach dem Motto:
Wenn du Buddha auf der Straße triffst - töte ihn.
Falsche Erwartungshaltung?
Wofür den zweiten Punkt ?
häh, das musst du mal erklären. Worauf beziehst du das?
Langweilig, verwirrendes Ende usw sind alles Dinger die ich verstehe. Aber optisch ist der einfach nur ne Wucht.
Die BD ist sagenhaft und ich kann sie dir nur ans Herz legen. Das Bild ist der Oberhammer!
Die Raumschiffe, die Planeten, die Bewegungen, alles sah unglaublich echt aus. Keine Ahnung wie dieser geniale Filmemacher das vor über 40 Jahren hinbekam, aber am PC sind diese Bilder nicht entstanden. Er baute rotierende Riesenräder in denen die Darsteller sich bewegen mussten und ließ sich die Raumschiffe nicht von Setdesignern, sondern von Ingenieuren konstruieren. Einfach der Wahnsinn!
Kubrick komponierte 1968 einen bahnbrechenden Bilderrausch dessen Genialität für mich, jetzt erst begreiflich war. Die unglaublich langsame Geschwindigkeit, die wunderbare Musik und auch die wiederkehrende Stille, zog mich unaufhaltsam in einen Bann. Noch nie hatte ich einen Film in solch einer Machart gesehen. Die Weltraumszenen sind mit nichts zu vergleichen. Außer wahrscheinlich mit der Realität.
Auch seine technischen Visionen sind vom Allerfeinsten. Bildtelefone und die zunehmende Abhängigkeit von Computern waren also schon 1968 im Fokus der Zukunft. Ebenso wie die Fortschritte der Raumfahrt, wobei sich die Entwicklung heute inzwischen verlangsamt hat. Aber den wichtigsten Computer im Film darf man nicht unerwähnt lassen: HAL 9000
Die Story war insgesamt unglaublich interessant und immer kribbeliger wurde ich, wegen der Aufklärung woher der Monolith stammt. Bis ich erkannte das ich absichtlich im Dunkeln gelassen werden soll, um mir meine eigenen Gedanken zu machen. Die mache ich mir allerdings immer noch, wobei ich immer noch nicht sicher bin, ob Kubrick eine schlüssige Erklärung in Petto hatte.
Was hab ich da gestern gesehen? Ich kann es immernoch kaum in Worte fassen.
Nach der letzten Einstellung sitzt man sprachlos im Sessel, fragt sich was man da gerade gesehen hat, wie das Ende zu interpretieren ist.