AW: The Aviator
Danke für deine Kritik, der ich in weiten Zügen zustimme. Nur genau diesen Punkt sehe ich völlig anders:
Tom schrieb:
Das einzige was mich ein wenig gestört hat war die im Film stark ausgeprägte Krankheit Hughes. (...) Ein klein wenig weniger davon hätte dem Film sicherlich gut getan
Denn diese zahlreichen Phobien und psychischen Störungen sind ein ganz wichtiges Element in der Vita des Mannes. Was dir hier schon als zu dominant mißfällt, ist mir viel zu zaghaft angedeutet und dabei in seiner Konsequenz nach sehr schöngefärbt. Das ist ja das allgemeine Problem der meisten Biopics, das die mit diesen Werken zu huldigenden Personen auf ein Denkmal gehievt werden und die dunklen Seiten bestenfalls stark abgemildert angedeutet werden. Gleiches hat hier auch Scorsese vollzogen und den Film für ein derartiges Unterfangen genau zu richtigen Zeitpunkt abgebrochen. Das, was ihr hier in Form von Schrifttafeln am Ende des Films gern gesehen hättet, hätte euch bei einer realistischen Darstellung vermutlich nicht gefallen. Dann wäre wohl die Frage gekommen, ob man das Andenken dieses Mannes mit einem deratigen Schlußtext so demontieren muß. Den ganau ab dem Zeitpunkt des Endes des Films beginnt das "restliche" Leben des Howard Hughes, welches mit seltsam noch sehr feinfühlig umschrieben ist. Ich hoffe ja weiter, daß sich irgendwann ein Regisseur (Paul Schrader?) findet, der diese Ära im Leben dieses Mannes zum Thema wählt. Das wäre dann wohl der Stoff, mit dem man gigantische Chancen auf einen Oscar hätte - bei natürlich richtiger Umsetzung.